Das Glück liegt am Ufer...
Bornheimer bemalen Wandersteine
Bornheim - (fes) Auf einmal waren sie da, die bunt bemalten Steine am Leinpfad
am Rheinufer zwischen Widdig und Hersel. In allen Farben, mit den
unterschiedlichsten Abbildungen, mal als Spiegelei-Motiv, ein anderes
Mal mit dem Konterfei Beethovens, auch Obelix wurde nachgemalt oder es
gab liebevolle Grußbotschaften.
Was steckt hinter den fantasievollen kleinen Kunstobjekten, die auf
Ruhebänken, in Blumenkübeln oder auf anderen Steinen abgelegt
werden? Eine Schnitzeljagd für einen Kindergeburtstag? „Es sind
Wandersteine“, klärt Sabine Otto auf. Die Roisdorferin ist wie
viele andere auch Mitglied der Facebook-Gruppe RheinSteine und postet
fleißig Bilder von den bunt bemalten Steinen. Doch nicht nur von
denen, die sie selber gefunden hat, sondern auch von Steinen, die sie
gemeinsam mit ihrer Tochter Tabea in den vergangenen Wochen bemalt und
ebenfalls entlang des Rheins ausgelegt hat.
„Eine schöne Abwechslung in Zeiten von Corona“, erzählen Mutter
und Tochter. Allerdings hat die Idee hinter den Wandersteinen nichts
mit dem Virus zu tun. Wandersteine gibt es schon viel länger. „Wir
haben sie im vergangenen Jahr in unserem Urlaub in Cuxhaven zum ersten
Mal gesehen und fanden die Idee sehr schön, so dass wir selber Steine
gesammelt und bemalt haben.“ Rund 20 Stück sind es bereits. Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Igel, Schmetterlinge, Hunde oder
Katzen. Einen bemalten die beiden sogar mit einem bunten Donut. Den
hatten Sabine Otto und ihre zehnjährige Tochter Tabea dann vor einem
Donutladen in Köln ausgelegt. Da wäre doch eigentlich eine Einladung
zu einem kostenlosen Donut fällig gewesen?
„Die gab es leider nicht“, lacht Sabine Otto. Dabei hätte der
Inhaber des Ladens durchaus reagieren können, wenn er den Stein
gefunden hätte. Denn auf der Unterseite von jedem Wanderstein können
die kreativen Steinkünstler ihre E-Mail-Adresse angeben oder die
Facebook-Gruppe, in der man Mitglied ist. Dort kann der Finder dann
den gefundenen Stein posten, wenn er mag. Nachdem man ihn gepostet
hat, kann man an ihn an einer anderen Stelle neu auslegen und
weiterreisen lassen, ihn verschenken oder ihn einfach als
Erinnerungsstück behalten. Dann kann er im besten Fall auch Glück
bringen, was sicherlich gerade in Zeiten wie diesen besonders wichtig
ist. Bis zu vier Stunden sind Sabine Otto und Tabea mit einem Stein
beschäftigt. Denn sie bemalen die Steine nicht nur, sie werden
anschließend noch mit Acryllack bearbeitet, damit die kleinen
Kunstwerke wasserfest sind. Und gab es auf ihre Steine schon einmal
ein Feedback? „Leider nein“, bedauert Tabea. Aber das kann sich ja
noch ändern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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