Novemberprogrom
Bornheimer Progromnacht
Bornheim. Am 10. November 1938 zog ein nationalsozialistischer Mob durch die Straßen Bornheims, zerstörte jüdische Geschäfte, drangsalierte jüdische Menschen und setzte die 1866 erbaute Synagoge an der Königstraße in Brand. „84 Jahre später nutzen Rechtspopulisten und Nazis die Krisen der Gegenwart, um ihre menschenfeindlichen Positionen wieder salonfähig zu machen“, sagt Bornheims Stadtarchivar Jens Löffler.
Zum 84. Jahrestag des Bornheimer Novemberpogroms am Donnerstag, 10. November, erinnert die Stadt Bornheim an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors.
Die Veranstaltung „Erinnern für Heute und Morgen“ beginnt um 18 Uhr am jüdischen Friedhof Hersel an der Elbestraße. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Männliche Besucher werden gebeten auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.
Nach dem gemeinsamen Gedenken am Friedhof gehen die Teilnehmenden gemeinsam zur Rheinhalle, wo gegen 18.30 Uhr das Bühnenprogramm beginnt. Auch in diesem Jahr haben Schulen, Kirchen, Jugendarbeit und Stadtarchiv ein bewegendes und informatives Programm zusammengestellt. Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule werden durch einen Abend mit Filmbeiträgen des Kulturraums Sechtem und der Europaschule führen. Die Beiträge zeigen unter anderem das Schicksal der jüdischen Künstlerfamilie Feldmann. Der in Cherson in der Ukraine geborene jüdische Künstler Michael Feldmann wohnte mit seiner katholischen Ehefrau Christine in Roisdorf, wo er sich unter anderem im Männer-Gesang-Verein Melodia engagierte. Seine Kinder Clara Feldmann und ihr Bruder Alfons traten bis zur Machtübernahme der Nazis als gefeierte Kabarett-Künstler, Pianisten und Parodisten unter anderem im Rheinhotel Dreesen, dem „Weißen Haus am Rhein“, auf. Musikalisch begleitet wird der Abend vom Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge unter der Leitung von Marie-Susann Rothschild und die Klezmer-Musiker um den Kölner Musikpädagogen Michael Meier-Etienne.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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