Jugend trifft Politik

Bornheimer Schülerinnen und Schüler diskutieren mit Politikern

Bornheim - (fes) Europapolitik aus erster Hand erlebten in der vergangenen Woche
130 Bornheimer Schülerinnen und Schüler des
Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums und der Europaschule. Erstmals
gemeinsam mit dem Gustav-Stresemann-Institut hatte der Stadtjugendring
um seinen Vorsitzenden Dominik Pinsdorf die Reihe „Jugend trifft auf
Politik“ diesmal zum Thema der anstehenden Europawahl am 26. Mai
initiiert. Zunächst hatten sich die Schüler im Bornheimer Ratssaal
in Arbeitsgruppen zusammengesetzt und über Themen diskutiert, die
ihnen unter den Nägeln brannten. Am Nachmittag standen ihnen dann der
Bonner CDU-Europaabgeordnete Axel Voss, der
Grünen-Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld, der
FDP-Landtagsabgeordnete Moritz Körner sowie Panagiota Boventer vom
Arbeitskreis Europa der NRW-SPD Rede und Antwort.

Auch, wenn Themen wie Migration, Klimawandel oder Brexit zur Sprache
kamen, immer wieder beschäftigte die Jugendlichen vor allem die
Reform des Urheberrechtes und der Artikel 13 (in der verabschiedeten
Version dann Artikel 17) mit den befürchteten Uploadfiltern. Hier
geriet vor allem Voss regelrecht ins Kreuzverhör einiger Schüler, da
der CDU-Politiker als Berichterstatter der Urheberrechtsregelung in
der Öffentlichkeit stand und steht. Für ihn wurde auch Polizeischutz
erforderlich, da es sogar zu Morddrohungen gegenüber Voss und seiner
Familie kam. Auch seine politischen Kontrahenten kritisierten die
Reform, kritisierten aber gleichzeitig die oft emotionale und
aufgeheizte Diskussion verbunden mit Drohungen und Beleidigungen.
„Wir dürfen in der Demokratie anderer Meinung sein, aber deswegen
ist Herr Voss nicht mein Feind“, sagte beispielsweise Moritz
Körner.

Wie wichtig Axel Voss eine sachliche Diskussion war, zeigte sich am
Ende der zweistündigen Diskussionsrunde daran, dass er sich mit zehn
Jugendlichen an einen Tisch setzte, um noch einmal sachlich und ohne
Emotionen über das Thema zu sprechen.

Ende der Woche reisten dann mehr als hundert Jugendliche für zwei
Tage nach Brüssel. Sie konnten sich dort einen Einblick über die
Arbeit des Europäischen Parlaments verschaffen, Belgiens Hauptstadt
entdecken und so Europa hautnah erleben.

Dank sagte Dominik Pinsdorf noch der Bornheimer Bürgerstiftung, die
das Projekt finanziell unterstützte.