Großer Diskussionsbedarf
Bürger folgten zahlreich der Einladung des CDU-Ortsverbandes
Bornheim-Kardorf - (fes) Der Diskussionsbedarf war groß. Knapp 40 Kardorfer folgten
der Einladung des CDU-Ortsverbandes und fanden sich am späten
Sonntagvormittag im Pfarrsaal der St. Josefs-Gemeinde ein, um über
ihre Probleme und Sorgen vor Ort zu diskutieren. Äußerst emotional
ging es dabei zur Sache.
„Mit so viel Interesse hatten wir nicht gerechnet“, freute sich
der Kardorfer CDU-Ortsverbandsvorsitzende Hans-Günther Engels, der
auch im Stadtrat sitzt. Erstmals hatte der Kardorfer CDU-Ortsverband
zu einer solchen Bürgerversammlung eingeladen. „Wir können hier
keine Entscheidungen treffen, aber wir können die Anliegen der
Bürger mitnehmen und im besten Fall Entscheidungen in den
Ausschüssen und im Rat herbeiführen“, erklärte Engels. Rede und
Antwort standen auch Ortsvorsteher Herbert Gatz, Vize-Bürgermeisterin
Petra Heller und die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gabriele Kretschmer.
Schnell war klar, in welche Richtung die Diskussionen gingen: Die
Öffnung der Schulstraße nach Merten, Verkehrsprobleme entlang der
Altenberger Gasse und der Kreuzungsbereich
Uhlstraße/Travenstraße/St. Josefs-Weg brannten den Kardorfern unter
den Nägeln. Verkehrsprobleme durch die Sperrung der Lindenstraße
wegen der laufenden Kanalsanierung.
„Die Verkehrssituation in der Travenstraße ist eine Katastrophe.
Busse und Autofahrer fahren über den Bürgersteig, Tempo 30 wird
grundsätzlich nicht gefahren“, klagte eine Anwohnerin der
Travenstraße. Generell scheint das Thema überhöhte Geschwindigkeit
innerhalb der Ortschaft ein erhebliches Problem zu sein. Fast überall
gilt eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer, doch daran zu halten
scheinen sich die Wenigsten. Dies konnte auch Gottfried Düx für die
Schulstraße beobachten. Kritisch sieht er die Situation vor dem
Kindergarten: „Hier wird deutlich mehr als Tempo 30 gefahren. Die
Markierungen vor dem Kindergarten werden oft zugeparkt, so dass die
Kinder gezwungen werden, auf die Straße zu gehen.“
Gleich 12 Anwohner aus der Altenberger Gasse hatten sich zusammengetan
und kritisierten ebenfalls die Verkehrssituation. Rechts vor Links
werde nicht beachtet, viele geben Gas nach Hemmerich hoch, um die Zeit
auszugleichen, die sie durch die Baustellenumleitungen wegen der
Kanalbaumaßnahmen in der Lindenstraße und der Neubaugebiete verloren
hätten, mutmaßte ein Anwohner: „Die Altenberger Gasse ist
mittlerweile eine Ersatzrennstrecke, weil die Lindenstraße momentan
gesperrt ist“, fügte ein anderer Kardorfer hinzu. Nicht nur Kritik
wurde laut, die Bürger hatten auch zahlreiche Vorschläge, um die
Situation vor ihrer Haustüre zu verbessern. Etwa mehr Kontrollen
durch Polizei und Ordnungsamt. Oder Poller, damit die Pkw-Fahrer nicht
mehr über die Bürgersteige ausweichen. Mehr Zebrastreifen oder
sogenannte Berliner Kissen auf den Straßen oder versetzte
Parkflächen, die die Autofahrer dazu zwingen, langsamer zu fahren.
Doch es gibt auch ganz allgemeine Kritik an der Verkehrssituation in
Bornheim und in der Region: „Seit 51 Jahren wohne ich in Kardorf,
früher fuhr ich fast alleine nach Köln zur Arbeit und musste Angst
haben, dass ich keinen Hasen überfahre. Heute sind die Hauptzufahrten
komplett überlastet und der Verkehr wird nicht mehr aufgefangen“,
sagte ein Anwohner. Ortsvorsteher Herbert Gatz und Bornheims
Ehrenbürgermeister Wilfried Henseler, der ebenfalls in Kardorf lebt,
konnten all diese Beobachtungen bestätigen Henseler forderte zudem,
auch das Land NRW in die Pflicht zu nehmen, um die Verkehrsprobleme zu
lösen.
Die derzeit schwierige Situation in der Schulstraße werde sich nach
Einschätzung von Herbert Gatz entspannen, sobald die Baumaßnahmen in
der Lindenstraße beendet sein werden. Die Schulstraße Richtung
Merten werde offenbleiben. Hier bestehe auch laut Kreis keine
Unfallhäufigkeit mehr im Kreuzungsbereich zur K33, seit dort eine
Ampelanlage stehe. Petra Heller erinnerte daran, dass die Anbindung
Kardorfs nach Merten über die Schulstraße von der Politik
mehrheitlich beschlossen worden sei. Kommt das Neubaugebiet Me 16 in
Merten, werde überlegt, ob die Schulstraße über eine Ampelanlage
oder einen Kreisverkehr angebunden werde, um den Verkehr abfließen zu
lassen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.