Wie ist die Luft in Uedorf?
Christian Neuhaus hat eine Mess-Station für Feinstaub

Durchatmen in Uedorf: Christian Neuhaus (links) und Bernd Marx stellten die Feinstaubmessanlage vor. Mit der Luftqualität in Uedorf sind sie bislang ganz zufrieden. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Durchatmen in Uedorf: Christian Neuhaus (links) und Bernd Marx stellten die Feinstaubmessanlage vor. Mit der Luftqualität in Uedorf sind sie bislang ganz zufrieden.
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Bornheim-Uedorf - (fes) „Die Heisterbacher Straße ist zwar nicht mit der
Reuterstraße in Bonn vergleichbar, wir sind aber auch nicht der
Schwarzwald,“ meinte Christian Neuhaus im Hinblick auf die
Luftqualität in Uedorf. Die misst der Diplom-Meteorologe, der für
„Wetteronline“ arbeitet, nämlich seit Februar von seinem Garten
an der Heisterbacher Straße aus.

Er hat sich hier eine kleine Feinstaubmessstation eingerichtet, um die
Schadstoffemissionen aufzuzeichnen. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des
Ortsausschusses und Ortsvorsteher Bernd Marx stellte er die Apparatur
nun vor. Hierfür hatte sich Neuhaus eine sogenannte Sensebox gekauft,
die für den Hobbygebrauch Schadstoffe misst und auch in Schulen
eingesetzt wird.

Um diese hat er eine Holzkiste gebaut, um die Box und weitere
Messinstrumente vor Witterungseinflüssen zu schützen. Mit der
Installation misst er gleichzeitig die UV- und Sonneneinstrahlung, die
aktuelle Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck. Alle
Werte sind tagesaktuell nachzulesen unter www.uedorf.de. Die
Internetseite betreut Neuhaus für die Dorfgemeinschaft als
ehrenamtlicher Webmaster.

Doch wie sieht es aus in dem 900-Seelen-Dorf am Rhein? Ist die Luft
schlecht oder lässt es sich hier einigermaßen gesund leben? Für
exakte Auswertungen sei es noch zu früh, meint Christian Neuhaus,
denn die Station sei erst seit Februar Betrieb. Doch er gibt sich
zuversichtlich: Einmal hat er bislang den Spitzenwert von 100
Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Das klingt zunächst hoch, wenn
man bedenkt, dass der Grenzwert in Deutschland bei 40 Mikrogramm pro
Kubikmeter liegt. Doch Neuhaus beruhigt: „Dieser Wert ist ein
Jahresmittelwert und davon sind wir in Uedorf weit entfernt. Der
gemessene Höchstwert war ein Ausreißer.“

Feinstaubquellen gibt es jedoch einige. Der Staub werde durch
Verbrennungsprozesse verursacht. Etwa durch den Autoverkehr auf der L
300 oder auf der Heisterbacher Straße, durch private Kaminöfen sowie
durch die Dieselmotoren von Traktoren und den Rheinschiffen.

Möglicherweise leisten die Uedorfer wieder einmal Pionierarbeit: Der
Ortsausschuss Uedorf hatte vor einigen Jahren nicht nur die bislang
einzige Webcam im Stadtgebiet am Rheinufer am Caféhäuschen
installiert. Hier im Ort dürfte es nun wohl auch die erste
Feinstaubmessanlage Bornheims geben. „Zumindest ist uns nicht
bekannt, dass es noch eine weitere gibt“, meinte Bernd Marx. Die
Investition war übrigens überschaubar: Gut 200 Euro kostete die
Anlage.

Ansonsten ruht das Dorfleben coronabedingt in diesem Jahr. So wird
auch kein Uedorfer Meilenstein verliehen, sagte Bernd Marx. Diese
Würdigung erhalten Uedorfer Bürger, die sich um das Dorfleben
verdient gemacht haben, normalerweise im Rahmen des Sommerfestes des
Tischtennis Clubs. 2015 wurde diese Ehre übrigens Christian Neuhaus
zuteil. Erst 2021 wird der Meilenstein wieder vergeben.

Auch der Garagenflohmarkt und eine für dieses Jahr geplante
Schiffstour auf dem Rhein für Uedorfer Bürger wurden laut Marx auf
das kommende Jahr verschoben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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