... weil Ihr uns die Zukunft klaut!
Demonstration gegen den Klimawandel

Mit markigen Sprüchen machten Schüler, Studenten, aber auch viele Erwachsene bei sengender Hitze in der Bornheimer Innenstadt auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Mit markigen Sprüchen machten Schüler, Studenten, aber auch viele Erwachsene bei sengender Hitze in der Bornheimer Innenstadt auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam.
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Bornheim - (fes) „Wir sind hier, wir sind laut – weil ihr uns die Zukunft
klaut …“ Mit klaren Parolen wie diesen waren sie nicht zu
übersehen und zu überhören: Überwiegend jugendliche Demonstranten
versammelten sich am Freitag auf dem Peter-Fryns-Platz in Bornheim zu
einer Kundgebung, um gegen den Klimawandel zu demonstrieren.

Damit ist nun die Fridays-for-Future-Bewegung auch im Vorgebirge
angekommen – und wie! 50 Teilnehmer waren angemeldet, aber gut
hundert waren es am Ende, die nach der Kundgebung über die
Königstraße in Richtung Rathaus liefen. Auf den Weg gebracht hatten
die Aktion in Bornheim die Studentin Leonie Maurer (23) und die
Schülerin Annabelle Ginster (14).

Ein erstes offenes Plenum mit einem Gründungstreffen gab es am 1.
Juli. Daraus entstanden mehrere Gruppen, die die Demo organisierten.
Die Schülerinnen und Schüler kamen vor allem aus den Reihen des
Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, der Europaschule und der
Ursulinenschule Hersel. Unterstützung bekamen die jungen
Demonstranten von Aktivisten aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis, aus
Brühl, Bonn und aus Köln, die extra mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln nach Bornheim anreisten.

Bewusst hatten sie die Demo in die Sommerferien gelegt, wie Leonie
Maurer erläuterte: „Uns wird vielfach vorgeworfen, dass wir
freitags demonstrieren, um die Schule zu schwänzen. Wir wollten diese
Vorurteile ausräumen und zeigen, wie ernst es uns ist. Und zeigen,
dass wir nicht mit dem Ferienbeginn in den Flieger nach Mallorca
steigen, sondern auch in den Ferien demonstrieren.“ Unterstützt
wurden sie zudem von den „Parents for Future“ um die Sechtemerin
Katharina Schneider und Angela Austermann, die kürzlich
Bürgermeister Wolfgang Henseler eine Unterschriftenliste zur
Ausrufung des Klimanotstandes überreicht hatten.

Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt werden können: Traf man
sich doch am dritten Tag der zweiten großen Hitzewelle in diesem
Jahr. Noch einmal stieg auch in Bornheim die Quecksilbersäule auf gut
40 Grad. Daran erinnerte Leonie Maurer, ebenso wie an den starken
Befall der Fichten durch die Borkenkäfer im Kottenforst. Und sie
sparte nicht mit Kritik an der von CDU und FDP geführten
Landesregierung, die die Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen
erleichtern möchte und die Förderung der Windenergie zurückfährt.
Eingeladen war auch der Breniger Ortsvorsteher Wilfried Hanft (SPD).
Er kritisierte, dass der Landesbetrieb Straßen im Zuge der geplanten
Sanierung der L182 zwischen Bornheim und Swisttal keinen Radweg mit
einplane: „Hier müssen wir weiter Druck machen und für die
Verkehrswende kämpfen.“ Dafür gab es von den Aktivisten jede Menge
Applaus.

Doch nicht nur junge Menschen fanden sich ein. Auch Väter, Mütter
und Großeltern machten sich stark für eine gute Klimapolitik, etwa
Cornelia Hutterer aus Morenhoven. Auf ihrem Plakat warb die
66-Jährige „für eine Enkel-gerechte Welt“. Sie selber hat drei
Enkel und bewundert die jungen Klimaaktivisten: „Wir müssen sie
unterstützen. Wir als Ältere haben viel zu lange viel zu wenig
getan. Wenn die Bornheimer sich engagieren, dann müssen auch wir
Swisttaler ihnen helfen. Es betrifft uns alle.“ Hutterer ist auch
schon im Hambacher Forst vor Ort gewesen und hat dort mit
demonstriert: „Ich will, dass die Dörfer und der Wald erhalten
bleiben.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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