Merten wird Gemeinschaftsgrundschule
Die Eltern haben abgestimmt
Bornheim-Merten - (red) Die Katholische Martinus-Grundschule in Merten wird mit
Beginn des neuen Schuljahres in eine Gemeinschaftsgrundschule
umgewandelt. Das ist Ergebnis einer Briefwahl, zu der die Eltern der
196 Schülerinnen und Schülern aufgerufen waren.
Mit der Umwandlung ist die Schule keine konfessionell gebundene
Grundschule mehr. Dadurch können künftig auch Lehrkräfte anderer
Konfessionen eingestellt werden. Und auch das Dilemma um die
kommissarische Schulleiterin Christine Herms steht nun kurz vor einer
Lösung.
„Christine Herms ist seit rund anderthalb Jahren eine bei Schülern
und Eltern gleichermaßen beliebte Schulleiterin. Da sie evangelisch
ist, konnte sie diese Stelle jedoch nur kommissarisch ausüben, weil
es zwingend notwendig war, dass die Schulleitung katholisch ist“,
erklärt die Schulpflegschaftsvorsitzende Iris Jungnitsch die
Situation. Die Stelle war, wie es üblich ist, offiziell
ausgeschrieben. Aber es gab keinen einzigen Bewerber katholischen
Glaubens, sodass die Schulleitung weiterhin kommissarisch besetzt
bleiben musste. „An einem Schulpflegschaftsabend im September ist
klar geworden, dass sich die Eltern eine feste Schulleitung wünschen,
vor allem aber auch, dass Frau Herms diese Funktion weiterhin ausüben
kann“, betont Iris Jungnitsch.
Die Idee, die Schule umwandeln zu lassen, hatte die Schulkonferenz
einstimmig bestätigt. Damit der Prozess in Gang gesetzt werden
konnte, mussten zehn Prozent der Eltern einen Antrag bei der Stadt
stellen. Mit 31 Anträgen ist die notwendige Zahl im November deutlich
übertroffen worden.
Dann waren die Eltern aufgerufen, per Briefwahl ihre Stimme abzugeben.
Mit 165 abgegebenen Stimmen, wurde die notwendige Wahlbeteiligung von
50 Prozent ebenfalls erreicht. Damit die Umwandlung umgesetzt werden
kann, mussten sich 51Prozent der abgegebenen Stimmen, mindestens aber
98 Stimmen dafür aussprechen. Die Auszählung übernahm die
Schuldezernentin der Stadt Bornheim, Alice von Bülow, gemeinsam mit
den Schulamtskollegen Willi Over, Alexander Sturm, Bernhild Bach und
Susanne Romauer. Mit 152 Ja-Stimmen (92 Prozent) hätte das Ergebnis
kaum deutlicher ausfallen können.
„Die Lösung von der katholischen Kirche hat keinen Einfluss auf den
Unterricht. Der Religionsunterricht und die OGS bleiben unverändert.
Und auch die Zusammenarbeit mit der Kirche möchten wir
selbstverständlich fortsetzen“, sagt die stellvertretende
Schulpflegschaftsvorsitzende Sabine Gehlen-Trantau.
Die Umwandlung muss nun noch von der Bezirksregierung Köln bestätigt
werden und wird mit Beginn des neuen Schuljahres wirksam. Was sich
sonst noch ändert: Bei der Aufnahme der Schulkinder müssen künftig
katholische Kinder bei einem Überhang an Anmeldungen nicht mehr
bevorzugt werden. Und auch evangelische Lehrkräfte dürfen sich
künftig bewerben. „Ich bin stolz auf die Eltern, dass sie das
Vorhaben so überzeugend umgesetzt haben“, freut sich Iris
Jungnitsch. Und Alice von Bülow sagt: „Die deutliche Wahl hat den
Willen der Eltern zum Ausdruck gebracht und trägt dem Wunsch
Rechnung, dass die Schulleiterin bleiben kann.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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