Kirmes in Merten
Drehorgelspieler als besondere Attraktion begeisterten die Gäste
Bornheim-Merten - (fes) Vier Tage lang feierten die Mertener ihre Dorfkirmes, die am
Dienstagabend mit der Paias-Verurteilung auf dem Heinrich-Böll-Platz
endete. Einer der Höhepunkte war das Konzert von sechs
Bänkelsängerinnen und -sänger, die aus dem westfälischen Dülmen
ins Vorgebirge gekommen waren und am Samstag vier Stunden lang
Schlager wie „Weiße Rosen aus Athen“ auf der Drehorgel spielten.
„Wir wollten unseren Besuchern einfach einmal etwas Neues bieten“,
erklärte Josef Breuer, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft. „Uns
ist es wichtig mit allen Mitteln die Kirmes am Leben zu halten und wie
man sieht, die Bürger nehmen die Kirmes an, es scheint uns zu
gelingen.“
Los ging es bereits am Samstagabend mit einem Fassanstich durch
Ortsvorsteher Hans Gerd Feldenkirchen, anschließend sang der
Männergesangverein „Römer“ und die Rheinlandfanfaren aus Hersel
spielten auf. Als es dunkel wurde, erstrahlte bunter Lichterglanz am
Nachthimmel. Die Schausteller und die Interessengemeinschaft Mertener
Gewerbetreibender hatten das traditionelle Höhenfeuerwerk gestiftet.
Am Sonntag ging es nach einer Heiligen Messe, zelebriert von Pfarrer
Norbert Prümm und musikalisch gestaltet vom Kirchenchor weiter mit
einem munteren Frühschoppen im Lokal „Treffpunkt“. Erstmals gab
es auch wieder ein Fähndelschwenken, ausgerichtet von der
Löschgruppe der Feuerwehr: „Wir freuen uns, diese alte Tradition
wiederbelebt zu haben“, so Breuer.
Doch für echte Begeisterung sorgten die westfälischen
Drehorgelspieler mit ihren historischen Instrumenten: „Meine
Drehorgel ist 50 Jahre alt. Sie wurde am Bodensee gebaut, verfügt
über 84 Pfeifen und ich kann 31 Tonstufen mit ihr spielen“,
erläuterte Hans Hammer. Die Melodien werden mit Hilfe einer Lochkarte
erzeugt. „Drehorgeln ist Balsam für die Seele“, meinen die
Münsterländer Günther und Agnes Sickenberg. Wenn die Musiker ihre
Melodien in Fußgängerzonen oder Einkaufszentren kurbeln, spenden sie
das Wurfgeld, was Passanten ihnen zukommen lassen, regelmäßig
sozialen Einrichtungen, erzählte Hans Hammer. Sie treten landauf,
landab auf und werden regelmäßig zu Festen gebucht.
Ein Bekannter, der die Musiker kannte, gab Josef Breuer den Tipp, sie
doch mal nach Merten zu holen. Für die Zukunft wünscht Breuer sich,
dass die Kirmes weiterhin attraktiv bleibt. Im kommenden Jahr sollen
neben dem Autoskooter, dem Kindertwister und den Losbuden neue
Attraktionen nach Merten geholt werden. Noch, so Breuer, sei jedoch
nicht spruchreif, über welche Fahrgeschäfte sich die Mertener 2019
freuen dürfen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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