Blaues Haus
Ein Haus für alle Vereine der Dorfgemeinschaft
Sechtem (fes). Ende Juni endete die hundertjährige Vereinsgeschichte des Tambourcorps‘ „Rheinperle Sechtem“. Der Verein löste sich auf, weil sich weder ein neuer Vorstand noch genügend aktive Mitglieder fanden, erzählte Wolfgang Hinsen. Der 70-Jährige war 36 Jahre lang zunächst zweiter, später erster Vorsitzender. Am Ende zählte der Verein gerade einmal zehn Mitglieder, zu wenig um weiter zu existieren.
Damit kam auch die Frage auf, was mit dem Vereinsheim an der Ottostraße, dem „Blauen Haus“ im Sechtemer Gewerbegebiet, passieren sollte? Eine Lösung wurde im vergangenen Jahr gefunden. Hinsen suchte das Gespräch mit der Dorfgemeinschaft und ihrem Vorsitzenden Dieter Paschmanns und Geschäftsführer Josef Szepaniak.
Die Idee: Die Dorfgemeinschaft mit ihren Ortsvereinen könnte das „Blaue Haus“ übernehmen. Kostenlos. Mit einem Empfang und einem Fest wurde die Schlüsselübergabe nun endgültig besiegelt. Für die Sechtemer wird nichts ändern, schilderte Paschmanns. Weiterhin steht das Gebäude allen Vereinen zur Verfügung, die Wesselinger Sambagruppe „RheinSamba“ wird dort ebenfalls weiterhin proben und den offenen Treff an jedem ersten Freitag im Monat soll es ebenfalls weiterhin geben. Zudem kann das Haus weiterhin für private Familienfeiern gebucht werden (Infos dazu gibt es unter www.sechtem.de).
Ein Blick zurück:Als im Jahr 2000 das Vereinslokal „Zur Krone“ in Sechtem niederbrannte, fehlte es dem Tambourcorps an geeigneten Probemöglichkeiten und einem Veranstaltungsraum für das Dorf. Eine Kneipe gibt es in dem 5000-Seelenort auch schon lange nicht mehr. Deshalb zögerte der Verein auch nicht lange, als sich 2012 eine Möglichkeit bot, in der Eifel ein Vereinshaus in Holzfertigbauweise zu erwerben. Danach begann die Suche nach einem geeigneten Grundstück für das rund 300 Quadratmeter große Haus mit dem markanten blauen Anstrich. Schließlich fand sich eine Fläche an der Ottostraße. 2013 wurde das Haus in Spangdalen abgebaut und nach Sechtem transportiert, 2014 bauten es viele ehrenamtliche Kräfte auf und 2015 wurde es feierlich eröffnet und von Pfarrer Matthias Genster eingesegnet. Damals gehörten dem 1923 gegründeten Tambourcorps übrigens noch 21 Mitglieder an.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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