„Nicht störendes Gewerbe“
Einwohnerversammlung zum Bebauungsplan Bo 27

Viele Fragen, viele Sorgen: Das Gesicht rund um das Hellenkreuz wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. | Foto: fes
  • Viele Fragen, viele Sorgen: Das Gesicht rund um das Hellenkreuz wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.
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Bornheim - (fes). Rund um das Hellenkreuz in Bornheim wird sich in den
kommenden vier bis fünf Jahren eine Menge verändern. Entsprechend
groß war das Interesse an einer Einwohnerversammlung zum
Bebauungsplan Bo 27. Rund 60 Gäste kamen in den Ratssaal, um sich zu
informieren und zu disktuieren. Vor allem die Sorgen vor einem
Verkehrskollaps, zusätzlichem Lärm und potentiellen
Gefahrensituationen trieben die Bürger um.

Das ist geplant: Der Kreis möchte dort gegenüber dem Gewerbegebiet
den neuen Standort seiner Rettungswache bauen und 2025 eröffnen.
Zudem plant die Stadt ein neues Feuerwehrgerätehaus für die
Bornheimer Löschgruppe. Zwischen den beiden Gebäuden ist ein etwa
3.000 Quadratmeter großes Gewerbegebiet geplant, in dem sich
überwiegend so genanntes „nicht störendes Gewerbe“ ansiedeln
kann, etwa Dienstleister oder Büros, wie Carla Weiner, technische
Mitarbeiterin im Stadtplanungsamt, den Bürgern erläuterte. Dahinter
Richtung Hohlenberg und Rankenberg wird ein umfangreiches knapp drei
Hektar großes Wohngebiet entwickelt werden mit einem Mix aus Einzel-,
Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern, teilweise mit geförderten
Wohnungen. Hinzu kommen ein Spielplatz, sowie Möglichkeiten
Elektrofahrzeuge aufzuladen. Zudem soll das gesamte Gebiet eingegrünt
werden.
Zwei Varianten hat die Stadt entwickelt, die sich im Wesentlichen in
der Größe der Gewerbegebiete unterscheiden und dadurch auch durch
die Anzahl der Wohneinheiten. Gibt es mehr Gewerbeflächen, sind bis
zu 58 Wohneinheiten realisierbar, im anderen Fall bis zu 94. Auch die
Straßenführung wäre eine andere. In beiden Fällen erfolgt aber auf
jeden Fall eine Erschließung über den Kreisel durch einen vierten
Arm und es wird eine Durchgangsstraße zwischen Königstraße und
Hohlenberg gebaut.
Und genau diese Anbindung besorgt viele Bürger. Zum einen, weil der
Fahrbahnbelag des unteren Teils des Hohlenbergs seit Jahren stark
marode ist. Zum anderen, weil bereits jetzt viele Autofahrer die
Straße als Schleichweg Richtung Bornheimer Innenstadt nutzen. Daher
fordern die Anwohner diesen Teil des Hohlenbergs mit auszubauen und
unbedingt in den weiteren Planungen zu berücksichtigen. Um diese
Straße zu entlasten, brachte ein Bornheimer sogar die Möglichkeit
ins Spiel, die geplante Straßenverbindung zwischen Hohlenberg und Bo
27 lieber ganz zu kappen.
„Schon jetzt ist zu Stoßzeiten dort alles dicht. Die Stelle
zwischen Hohlenberg und Hellenkreuz ist sehr gefährlich. Wenn dann
noch die Rettungswache kommt, wird es ganz schlimm. Ich halte es für
Quatsch, dort so ein großes Gebiet zu entwickeln. Wir brauchen
Lösungen, damit es sich dort nicht noch mehr staut“, betonte eine
Anwohnerin. Manfred Schier, Technischer Beigeordneter der Stadt, und
Planungsamtsleiter Andreas Erll verwiesen auf noch ausstehende
Gutachten in Sachen Verkehrsführung und Schallschutz: „Der
Hohlenberg wird weiterhin eine wichtige Sammelstraße bleiben. Die
Straße wird auf jeden Fall in die weiteren Planungen einbezogen“,
sicherte Schier zu.
Konfliktpotential sahen auch einige Bürger am Standort von
Rettungswache und Feuerwehr, verbunden mit der Wohnbebauung, etwa
durch die Lärmbelastung durch Sirenen oder durch die
Einsatzfahrzeuge. Zudem fragten Anwohner, warum die beiden
Einrichtungen nicht gemeinsam geplant und gebaut werden? Manfred
Schier verwies darauf, dass der Kreis sich mehrere Standorte angesehen
habe, die Fläche am Hellenkreuz für am besten geeignet hielt und
deswegen dort die Grundstücke erworben hat. Die beiden
Rettungseinrichtungen könnten nicht gemeinsam gebaut werden, weil
diese unterschiedlich organisiert seien. Bei der Rettungswache sind
hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, bei der Feuerwehr sind
ehrenamtliche Kräfte tätig: „Wir haben in Bornheim nicht wie in
Bonn eine Berufsfeuerwehr. Deswegen bauen wir auch keine Feuerwache,
sondern ein Feuerwehrgerätehaus.“ Die derzeitigen Standorte von
Rettungswache und Feuerwehr zwischen Rathaus und Buntem Viertel in
Roisdorf und der Königstraße in Bornheim liegen in den am dichtesten
bebauten Gebieten der Stadt, so Schier. Und dort käme es zu keinen
nennenswerten Konflikten.
Am Ende der Versammlung kam die Frage auf, wer in dem neuen Gebiet
überhaupt bauen werde? Laut Manfred Schier werden die meisten
Flächen von den Grundstückeigentümern selbst genutzt. Die
Mehrfamilienhäuser könnten möglicherweise von einem Investor
errichtet werden. Es werde aber kein Baugebiet sein, das komplett von
einem Investor entwickelt wird.
Noch bis zum 29. November können Bürger ihre Anregungen zum
Bebauungsplan Bo27 „Hellenkreuz“ im Rahmen der frühzeitigen
Beteiligung der Öffentlichkeit der Stadt übersenden.
Ansprechpartnerin ist Carla Weiner, Tel.: (0 22 22) 945-249; E-Mail:
carla.weiner@stadt-bornheim.de Die Pläne können auch zu den
Rathausöffnungszeiten eingesehen werden und sind auch online unter
<a href="http://www.bornheim.de" target="_blank">www.bornheim.de</a> abrufbar.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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