"Danke, Deutschland"
Film über erfolgreiche Integration vorgestellt

Zeichen setzten für eine gelungene Integration:  Joachim Jung (Koordinator Flüchtlingssozialarbeit Bornheim), Beigeordnete Alice von Bülow, Initiatorin Ute Meiers, Integrationsratsvorsitzende Brühl Vida Rashid, Filmemacherin Lizzy Geble, Filmprotagonist Inam Sher und Integrationsratsvorsitzender Bornheim Salih Durak bei der Premiere im Bornheimer Ratssaal. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Zeichen setzten für eine gelungene Integration: Joachim Jung (Koordinator Flüchtlingssozialarbeit Bornheim), Beigeordnete Alice von Bülow, Initiatorin Ute Meiers, Integrationsratsvorsitzende Brühl Vida Rashid, Filmemacherin Lizzy Geble, Filmprotagonist Inam Sher und Integrationsratsvorsitzender Bornheim Salih Durak bei der Premiere im Bornheimer Ratssaal.
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Bornheim - (fes) „Danke Deutschland! Zweite Heimat! Neues Leben!“ – so
lautet der Titel eines Filmprojektes der Integrationsräte der Städte
Bornheim, Brühl und Wesseling. Die Idee dahinter: Das Team zeigt drei
positive Beispiele gelungener Integration.

„Eigentlich wollte ich zurück in den Libanon, doch dann begann der
Krieg“, schilderte Dr. Adel Doumit, der 1969 nach Deutschland kam,
um Medizin zu studieren. Der mittlerweile 71-jährige Arzt betreibt
eine Praxis für Allgemeinmedizin in Wesseling.

„Ich kann nicht mein ganzes Leben in Angst leben“, sagte Inam
Sher. Er ist 38 Jahre, floh vor vier Jahren aus Pakistan vor den
Taliban. Er musste miterleben, wie seine Frau von Terroristen ermordet
wurde. Jetzt ist er in Walberberg zu Hause. Er ist eigentlich Lehrer,
macht nun aber eine Ausbildung zum Erzieher.

Ob er auch Deutsch sprechen könne? Das wird Fatih Türk (33) oft
gefragt. Dabei ist der junge Mann, dessen Eltern türkische
Einwanderer sind, in Deutschland geboren. Türk lebt in Brühl, wo er
unter anderem für Kinder und Jugendliche Taekwondo-Kurse gibt.

Alle drei sind Protagonisten des einzigartigen Filmprojektes „Danke
Deutschland! Zweite Heimat! Neues Leben!“, das vor kurzem in den
Rathäusern von Bornheim, Wesseling und Brühl zeitgleich seine
Premiere vor geladenen Gästen feierte.

Zum Hintergrund: Der Film entstand als interkommunale Zusammenarbeit
zwischen den drei genannten Städten. Den Anstoß gab im vergangenen
Jahr der Wesselinger Integrationsrat um seine Vorsitzende Raja
Mostafa. Unterstützung gab es von Heinz Meschede vom Wesselinger
Sozialamt, der Wesselinger Integrationsbeauftragten Lalèh
Lotfi-Tabrizi sowie von Ute Meiers von der SPD-Fraktion. Es folgten
Gespräche mit den Integrationsräten der Nachbarkommunen, die sofort
begeistert waren von der Idee, so die Vorsitzende des
Integrationsrates Brühl Vida Rashid und Salih Durak, Vorsitzender des
Bornheimer Intgegrationsrates.

„Ich bin überglücklich, dass diese Idee von allen drei
Integrationsräten positiv aufgegriffen wurde und in so kurzer mit
einem so schönen Ergebnis abgeschlossen worden ist“, schwärmte
Vida Rashid, die vor 33 Jahren vor dem Ersten Golfkrieg zwischen Iran
und Irak aus ihrer Heimat Persien (Iran) floh. Die 48-Jährige war
stets hin- und hergerissen, ob ihre Heimat nun der Iran oder Brühl
sei. Seit dem Filmprojekt hat sie die Antwort auf diese Frage
gefunden: „Meine Heimat ist Brühl. Meine Tochter und meine Enkelin
leben hier und ich bin sehr dankbar hier in Frieden und Freiheit leben
zu dürfen.“

Für das Filmprojekt konnte die junge Bonner Filmemacherin und
Regisseurin Lizzy Geble gewonnen werden. Geble studierte
Technikjournalismus und machte sich vor einigen Jahren als
Filmemacherin und Fotografin selbstständig, arbeitet unter anderem
für das Brühler Jugendkulturzentrum Cultra und dreht Reportagen für
TV-Sender. Die 29-Jährige beschäftigt sich vornehmlich mit sozialen
Themen, berichtete unter anderem über ein Kinderheim in Sri Lanka
oder Taifun-Opfer auf den Philippinen und gibt somit Menschen und
Schicksalen ein Gesicht und holt sie so aus der anonymen Masse heraus,
wie auch in dem Film „Danke Deutschland!“.

Wichtig war es allen Beteiligten Menschen mit Migrationshintergründen
zu zeigen, die sich positiv in Deutschland integriert haben und somit
einen Gegenpunkt zu der oft negativen Berichterstattung über
Ausländer und Flüchtlinge zu setzen. Bewusst wurden ganz
unterschiedliche Protagonisten ausgewählt. Vom geflohenen Pakistani,
der 2015 nach Deutschland kam, vom Arzt, der seit 50 Jahren hier lebt,
bis hin zu dem in Deutschland geborenen Fatih Türk:

„Denn auch Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits seit
Jahrzehnten in Deutschland leben und längst in die Gesellschaft
integriert sind, sehen sich nicht selten mit Vorurteilen konfrontiert.
Gerade solchen Vorurteilen treten die Integrationsräte entgegen“,
so Bornheims Pressesprecher Christoph Lüttgen.

„Wir möchten mit dem Film eine große Aufmerksamkeit erreichen und
zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass Menschen in
Frieden leben können, “ betonte Bornheims Sozialdezernentin Alice
von Bülow. Sie wünscht sich, dass der knapp 20-minütige Streifen
ein breites Publikum findet. So könnte er beispielsweise an Schulen
gezeigt werden.

Der Film kann kostenlos über die Internetseiten der drei Kommunen
jederzeit abgerufen werden:
www.bornheim.de,
www.bruehl.de und
www.wesseling.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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