Eine neue Erde
Filmprojekt der Interkulturellen Elternschule
Bornheim - (fes) „Wir spielen weiter!“ – selbstbewusst trotzte die
Theatergruppe der Interkulturellen Elternschule (INES) den
Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.
Eigentlich wollten die acht Laienschauspieler, im Alter von 16 Jahren
bis Ende fünfzig auf einer Bühne vor Publikum spielen. Wegen
Covid-19 ist dies derzeit bekanntlich nicht möglich. So entstand
stattdessen ein halbstündiger Film mit dem Titel „Eine neue
Erde“, dessen Premiere virtuell via Live-Stream aus dem
BornheimerJugendTreff (BJT) zu sehen war. Der Streifen entstand unter
der künstlerischen Leitung der Alfterer Theaterpädagogin Monika
Timme-Hafner.
Die ersten Aufnahmen wurden über die Plattform Zoom gedreht während
des ersten harten Lockdowns in den Monaten März und April. Jeder
Schauspieler steuerte seine Szenen von zu Hause aus bei und konnte die
Mitspieler nur vom Bildschirm aus sehen. Dann kamen die Lockerungen,
so dass man sich wieder draußen treffen konnte. Fortan wurden weitere
Sequenzen mit Handykameras an Schauplätzen außerhalb der eigenen
vier Wände gedreht, etwa auf dem Alfterer Aussichtspunkt Böhling,
vor einem Bolzplatz oder auf einer Baustelle.
„Wir mussten uns nun erst mit den neuen technischen Möglichkeiten
auseinandersetzen. Dadurch entstanden viele neue kreative und manchmal
auch verrückte Ideen. Wir haben gelernt, was trotz der
Einschränkungen alles möglich ist und dass wir dank dieser hybriden
Formen auch weitermachen und in Kontakt bleiben konnten“, so die
Theaterpädagogin.
Am Ende sah das Publikum, das sich über einen Link live dazuschalten
konnte, eine skurrile Geschichte über sieben Menschen, die sich einen
Platz auf einem neu entdeckten Planeten sichern wollten. In diesem
unterhaltsamen Kurzfilm ging es um Sehnsüchte, Wünsche und Träume
der Charaktere verbunden mit den Ideen, die sie für die neue Erde
haben. Ganz vorne standen Frieden für alle und eine saubere Umwelt.
Ausgedacht haben sich die Akteure die Handlung selber, Timme-Hafner
half ihnen bei der szenischen Umsetzung. Geschnitten wurde der Film
von BJT-Mitarbeiter Frank Unkelbach. Die Projektleitung lag bei Katja
Cîmpean, Leitung der Abteilung Jugendförderung im städtischen
Jugendamt.
„Alle Beteiligten sprühten nur so vor Kreativität“, schwärmte
Timme-Hafner. Es kamen so viele Ideen zusammen, dass derzeit ein
zweiter Teil des Films in Arbeit ist und demnächst gezeigt wird.
Interkulturelle Elternschule INES
Um Eltern mit und ohne Migrationshintergrund direkt und praxisnah zu
unterstützen, führt das Jugendamt Bornheim in Kooperation mit der
Caritas und dem Ibis-Institut seit 2019 die „INterkulturelle
ElternSchule Bornheim (INES)“ durch. Ziel des dreijährigen Projekts
ist es, Mütter und Väter vor Ort in ihren pädagogischen, sozialen,
demokratischen und interkulturellen Kompetenzen zu stärken, gerade
wenn sie neu nach Deutschland oder in die Region gekommen sind. Ein
Baustein ist die interkulturelle Theatergruppe. Gefördert wird das
Projekt durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit
Mitteln des Ministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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