Gedenken an Ailbertus von Antoing
Gäste aus den Niederlanden und Belgien in Sechtem

Abordnungen aus den Niederlanden, Belgien und dem Vorgebirge feierten mit Pfarrer Joseph Geelen (vorne Mitte) eine Gedenkmesse für Ailbertus von Antoing in der Nikolauskapelle. | Foto: F. Engel-Strebel
  • Abordnungen aus den Niederlanden, Belgien und dem Vorgebirge feierten mit Pfarrer Joseph Geelen (vorne Mitte) eine Gedenkmesse für Ailbertus von Antoing in der Nikolauskapelle.
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Bornheim-Sechtem - (fes) Vor 898 Jahren, am 19. September 1122, verstarb in Sechtem
der Priesterkanoniker Ailbertus von Antoing. In der Nikolauskapelle an
der Pfarrkirche St. Gervasius und Protasius hielt Pfarrer Dr. Joseph
Geelen von der Radboud Universität Nimwegen Ailbertus zu Ehren eine
Gedenkmesse ab.

Geelen fordert in seiner Funktion als Postulator für Ailbertus von
Antoing offiziell die Seligsprechung und wird in absehbarer Zeit eine
sogenannte Positio, also eine fundiert begründete Stellungnahme für
das im Vatikan laufende Seligsprechungsverfahren für Ailbertus,
einreichen.

Der Gedenkmesse wohnten Ger van de Gaar und Wiel Hakens als Vertreter
der Ailbertus-Stiftung Rolduc ebenso bei wie Jörg Schmitz-Gielsdorf,
Ambassadeur (Botschafter) des Pays-Rode und damit Vertreter des
historischen Herzogtums Limburg , sowie Professor Bernd Lorscheider
und Archivarin Mariëtte Seegers von der St. Catharinengilde Kerkrade.
Die Einrichtung verfügt über eine einzigartige Fahnensammlung der
Gemeinde Rolduc und setzt sich für die Aufarbeitung der Geschichte
Ailbertus‘ ein.

Ailbertus von Antoing, zwischen 1060 und 1065 in Tournai in der
heutigen wallonischen Provinz Hennegau geboren, stammte gebürtig aus
dem belgischen Antoing, war zeitweilig Kanoniker, Domschulleiter und
Chefkantor in der Kathedrale von Tournai, begab sich danach in
freiwilliger Armut als Eremit auf Wanderschaft, gründete nacheinander
die Chorherrenstifte zuerst in Rolduc in den Niederlanden dann im
nordfranzösischen Clairfontaine.

Von Antoing war befreundet mit der damaligen Adelsfamilie von
Saffenberg, die unter anderem im Besitz der damals im Ortskern zu
Sechtem bestehenden Grafenburg war, deren bauliche Nachfolgerin an
anderer Stelle heute die „Graue Burg“ genannt wird. Der Zeremonie
wohnte unter anderem auch der Dersdorfer Heimatforscher und
Glockenexperte Achim Bursch bei, der sich ebenfalls seit langem mit
Leben und Wirken Antoings beschäftigt.

Lange Zeit ging man übrigens davon aus, dass die unter der
Nikolauskapelle begrabenen Gebeine, die 1885 von Sechtem in die Krypta
nach Rolduc überführt worden waren, Ailbertus gehörten. Moderne
Untersuchungen ergaben jedoch 1995, dass dies nicht stimmen konnte. So
konnten beispielsweise die Beckenknochen einem zwölfjährigen
Mädchen zugeordnet werden, schilderten van de Gaar und Haken. Die
jährliche Gedenkmesse findet übrigens üblicherweise in der Abtei zu
Rolduc statt. Coronabedingt musste sie dort in diesem Jahr ausfallen
und man wich auf Sechtem aus. Bedauerlicherweise konnte die
Vorsitzende der Ailbertus-Stiftung, Catharina Scholtens, aus
persönlichen Gründen nicht zur Gedenkmesse kommen konnte.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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