150 Jahre Kameradschaftsverein Waldorf
Gegründet 1867 noch als Kriegerverein

Der Waldorfer Kameradschaftsverein feiert sein 150-jähriges Bestehen. Gruppenbild vor dem Ehrenmal an der Pfarrkirche St. Michael. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Der Waldorfer Kameradschaftsverein feiert sein 150-jähriges Bestehen. Gruppenbild vor dem Ehrenmal an der Pfarrkirche St. Michael.
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Bornheim-Waldorf - (fes) Sein 150-jähriges Bestehen feiert in diesem Jahr der
Kameradschaftsverein Waldorf, der im Juli 1867 als Kriegerverein
gegründet wurde. Auslöser waren der Deutsch-Dänische Krieg (1.
Februar bis 30. Oktober 1864) sowie 1866 der Deutsche Krieg zwischen
dem Deutschen Bund unter Führung Österreichs und Preußen sowie
dessen Verbündete andererseits im Sommer 1866.

Die heimgekehrten Soldaten gründeten den Kriegerverein Waldorf, um
zum einen die Kameradschaft, die während der Kriege in Not und Gefahr
einen hohen Stellenwert eingenommen hatte, weiter zu pflegen und zu
fördern. Aber auch gleichzeitig sollte der Kriegshinterbliebenen oder
Opfer gedacht werden, etwa in dem Kriegerdenkmale und Gedenkstätten
errichtet wurden. So ist es in der Vereinschronik von Kassierer Peter
Ditz nachzulesen. Im Mittelpunkt standen und stehen auch heute neben
dem Gedenken an die Gefallenen der Kriege die Kameradschaft und die
Unterstützung des dörflichen Lebens. Eingeschränkt war die
Vereinstätigkeit während der beiden Weltkriege. Nach 1945 wurde der
Verein sogar durch die Besatzungsmächte verboten. Erst 1952 durfte
der Verein seine Tätigkeit wieder aufnehmen, auch die Mitgliederzahl
wuchs durch Rückkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg wieder an.

In den 1970er Jahren veränderte der Verein nach „längeren
vereinsinternen Diskussionen“ seine Ausrichtung. Die Mitgliederzahl
schwand, daher war es ab Januar 1976 nun allen Bürgern, die das 50.
Lebensjahr noch nicht erreicht hatten, möglich dem Verein
beizutreten. Zuvor konnten nur Soldaten und Kriegsteilnehmer Mitglied
werden, „doch ohne Mitglieder kein Verein.“ Seitdem trägt der
Verein auch seinen heutigen Namen: Kameradschaftsverein Waldorf 1867.
1999 kümmerte sich der Verein um den Ersatz des
sanierungsbedürftigen Kriegerdenkmals in der Mittelstraße aus dem
Jahr 1922. 2001 wurde es eingeweiht. Dies war die letzte größere
öffentliche Aktion des Vereins.

Aktuell treffen sich die derzeit 28 Kameraden etwa alle zwei Monate zu
Versammlungen, unternehmen eine Vereinstour gemeinsam mit den
Sportfreunden Waldorf und gedenken nach wie vor jährlich der
verstorbenen Vereinskameraden und nehmen an den Festzügen des
Junggesellenvereins „Eintracht“ und der St.
Hubertus-Schützenbruderschaft teil. Aufgrund der hohen Altersstruktur
– über die Hälfte sind 70 Jahre und älter – sind weitere
Aktivitäten nicht mehr möglich. Vorsitzender des Vereins ist seit
2013 Wilfried Küster. Gefeiert haben die Kameraden ihr Jubiläum im
Gasthaus „Zum Dorfbrunnen“ gemeinsam mit dem Musikverein Gielsdorf
mit einer musikalischen Kaffeetafel und einer feierlichen
Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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