Ein Blütenteppich für den Herrn
Gemeinsam alte Traditionen erhalten!

Ein Blütenteppich für den Herrn: Die Altarbauer aus dem Seelsorgebereich An Rhein und Vorgebirge wünschen sich, dass wieder mehr Gläubige an den Prozessionen an Himmelfahrt und Fronleichnam Altäre bauen und Blüttenteppiche auslegen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Ein Blütenteppich für den Herrn: Die Altarbauer aus dem Seelsorgebereich An Rhein und Vorgebirge wünschen sich, dass wieder mehr Gläubige an den Prozessionen an Himmelfahrt und Fronleichnam Altäre bauen und Blüttenteppiche auslegen.
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Bornheim-Roisdorf - (fes) Seit 1892 gibt es in Roisdorf jedes Jahr eine
Fronleichnamsprozession, erklärte Heimatforscher Ernst Gierlich,
Vorsitzender der Heimatfreunde Roisdorf“, auf Einladung des
Pfarrgemeinderates Bornheim an Rhein und Vorgebirge im Pfarrzentrum
St. Clara.

Traditionell legen Gläubige Blütenteppiche aus oder stellen entlang
der Prozessionswege Altäre auf. Allerdings geht die Zahl derjenigen,
die sich hierfür engagieren, kontinuierlich zurück. Der
Pfarrgemeinderat des Seelsorgebereichs möchte für diese Tradition
werben. Aus diesem Grund luden Franzis Steinhauer und Ariane Packbier
Altarbauer aus Roisdorf, Bornheim, Brenig, Widdig, Uedorf und Hersel,
die alle zum Seelsorgebereich gehören, ein, um zu berichten, warum
sie bis heute Altäre bauen und weshalb es für sie wichtig ist, an
dieser Tradition festzuhalten.

Für viele der Teilnehmer, die sich zwischen Rhein und Vorgebirge für
den Altarbau engagieren, zählt die Gemeinschaft. Nachbarn und Freunde
treffen sich, um gemeinsam Altäre zu schmücken oder Blüten zu
sammeln und Blütenteppiche auszulegen. Wichtig sei es, so eine
Bürgerin, Neuzugezogene anzusprechen und auf sie zuzugehen. Dabei
bedarf es keines großen Aufwandes, schilderte Franz-Josef Faßbender
aus Hersel: „Ich bin jedes Jahr dabei und bei uns geht es relativ
schnell. Wir stellen ein paar Holzpaletten als Unterbau heraus,
darüber wird eine Decke gelegt und die Frauen schmücken dann den
Altar“.

Maria Saß aus Uedorf ist es wichtig, dass sich niemand verpflichtet
fühlen sollte jedes Jahr mitzumachen. Manche Altarbauer machen nur
alle zwei Jahre mit, um auch schon mal den Brückentag nutzen zu
können für ein verlängertes Wochenende. „Mir macht es auch
einfach Spaß, für mich ist es keine Verpflichtung“, betonte ein
anderer Teilnehmer.

Doch wie kann man wieder mehr Menschen begeistern, sich für die
Tradition einzusetzen? Ariane Packbier regte an in Kindergärten und
Grundschulen Reklame hierfür zu machen, um Eltern mit ins Boot zu
holen. Auch sollten verstärkt Vereine angesprochen werden, meinte
eine andere Teilnehmerin. Früher wären beispielsweise die Feuerwehr
oder die Schützen mitgegangen. Im Sinne der Ökumene regte eine
weitere Bürgerin an auch Protestanten anzusprechen. „Kreativität
ist gefragt“, fasste Ernst Gierlich zusammen und bezog dies sowohl
auf die Inhalte der Prozessionen („Rosenkranz beten alleine genügt
nicht, deswegen bringen wir schon heute innovative Texte und Lieder
mit ein“), aber auch auf die Gestaltung der Altäre und
Blütenteppiche.

Welche Blütenfarben oder Symbole gelegt werden, hier solle man nichts
vorschreiben, solange es einen Bezug zum christlichen Glauben habe.
„Prozessionen“, so Ernst Gierlich weiter, „gelten nicht nur als
Bild des wandelnden Gottesvolkes. Eine Prozession ist vielmehr ein
Gebet mit dem ganzen Körper und mit allen Sinnen, das die
Gemeinschaft der Gläubigen stärkt. Eine Prozession weitet den Segen
auf den gesamten Ort aus.“

Wer sich an Christi Himmelfahrt (10. Mai) oder an Fronleichnam (31.
Mai) beteiligen möchte, der kann einfach seine Nachbarn ansprechen
oder sich per E-Mail an den Pfarrgemeinderat wenden:
pgr@baruv.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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