26. Krippenausstellung in Roisdorf
Heimatfreunde präsentierten 73 Krippendarstellungen
Bornheim-Roisdorf - (fes) „Grundsätzlich geht es nicht darum, wie teuer und wertvoll
eine Krippe ist. Sie muss aus Liebe gemacht sein, man muss Zeit,
Geduld und Fantasie investiert haben, dann steht eine von einem Kind
selbst gebastelte Krippe hier mit der gleichen Berechtigung wie eine
Künstlerkrippe“, betonte Wilfried Schwaz. Seit vielen Jahren
organisiert er die Krippenausstellung der Heimatfreunde Roisdorf im
katholischen Pfarrheim St. Clara. Zudem ist er selbst
leidenschaftlicher Sammler von Krippen.
Zum 26. Mal gab es am Wochenende die beliebte Ausstellung mit 73
Krippendarstellungen zu sehen. Die Heimatfreund um ihren Vorsitzenden
Ernst Gierlich waren stolz auf die „sehr hohe Zahl“.
Miniaturdarstellungen in Bierdeckelgröße gab es zu sehen, aber auch
die drei Meter lange imposante und farbenfrohe provenzalische
Darstellung von Wilfried Schwarz. Zum 50. Geburtstag in diesem Jahr
ließ er sich von seiner Nichte, die mit ihrer Familie Urlaub in
Südfrankreich machte, Pantons schenken. Das sind kleine, drei bis
fünf Zentimeter große Heiligenfiguren. Schwarz bat den Roisdorfer
Heimatfreund und Krippenbauer Hans-Josef Weber, der die Ausstellung
selbst 17 Jahre lang leitete, für ihn diese südfranzösische
Dorfkrippe zu bauen. Herausgekommen ist eine pittoreske Dorfszene mit
liebevollen Details, inklusive einer Windmühle im mediterranen Stil.
Die Bewohner des Dorfes ziehen vom Dorf zum Stall mit Maria, Josef und
dem Jesuskind. Das macht eine richtige Krippe schließlich aus: „Sie
ist immer christuszentriert“, erklärte Schwarz. Als Leihgabe zu
sehen war nicht weniger imposant eine Klosterkrippe aus den Pyrenäen.
2018 feierte die Roisdorfer Kolpingsfamilie, der Schwarz ebenfalls
angehört, ihr 70-jähriges Bestehen. Bei einer Jubiläumswallfahrt
nach Lourdes stießen sie auf das aus Dolomitstein gefertigte
Figurenensemble, das Schwarz und die Heimatfreunde mit einer Spedition
ins Vorgebirge transportieren ließen. Das Paket wog 90 Kilogramm.
Ein Fliegengewicht dagegen ist die fantasievoll aus
Toilettenpapierrolen gebastelte Krippe von Maya Flohr aus Brenig. Und
Mia Kentenich aus Roisdorf, ebenfalls eine der jüngsten
Ausstellerinnen, hatte eine bunte Holzfigurenkrippe dabei, liebevoll
bunt angemalt. Sogar eine Krippe aus Radiergummifiguren gab es diesmal
zu bestaunen.
Nicht fehlen durfte auch in diesem Jahr eine ganz besondere
Spezialität zur Krippenausstellung, der Claret. Hierbei handelt es
sich um einen mittelalterlichen weißen Gewürz- oder Glühwein, den
es exklusiv nur bei den Heimatfreunden gibt. Die Rezeptur stammt
vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Allerdings nicht aus Roisdorf,
sondern aus estnischen Hauptstadt Tallinn. Gebraut wird er mit den
Zutaten von vor über 250 Jahren. Ein besonderes Angebot für Kinder
gab es am Samstagnachmittag: Keramikmeisterin Barbara Brumhard-Rehbann
bastelte mit allen Mädchen und Jungen gemeinsam Krippen. Eine
Besonderheit in diesem Jahr war eine kleine Sonderausstellung
anlässlich des Jubiläums „200 Jahre ‚Stille Nacht, heilige
Nacht‘“. Wilfried Schwarz stöberte wochenlang in
Internetantiquariaten, um passende historische Postkartenmotive zu dem
1818 komponierten wohl beliebtesten deutschen Weihnachtslied zu
finden. Und für 2019 möchte Schwarz gerne Weihnachtskarten aus dem
Ursprungsland von Jesus Christus zeigen, dem Heiligen Land.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.