Den Weg gemeinsam gehen
Hospizverein für Bornheim und Alfter e.V.
Vorgebirge - (fes) Keine leichte Aufgabe: 35 Frauen und Männer engagieren sich
derzeit in ihrer Freizeit als Trauer- und Sterbebegleiter oder im
Vorstand des Vereins „Ambulanter Hospizdienst für Bornheim und
Alfter“ e.V.
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In der vergangenen Woche empfing das Team vom Hospizdienst hohen
Besuch: Staatssekretärin Andrea Milz (CDU) machte im Rahmen ihrer
Ehrenamtstour durch das Land NRW auch in Bornheim Station. Dabei
besuchte sie die Räumlichkeiten des Ambulanten Hospizdienstes, der
sich vor 18 Jahren gegründet hatte.
Die beiden hauptamtlichen Mitarbeiter Ute Zirwes und Wilson Schaeffer
koordinieren die Arbeit der Ehrenamtlichen. Zu schaffen macht den
Vorstandsmitarbeitern der zunehmende bürokratische Aufwand, wie die
Vorsitzende Conny Henseler betonte. So etwa die verschärften
Datenschutzregelungen vom vergangenen Jahr. Aber auch die
steuerrechtlichen und juristischen Anforderungen steigen stetig. Daher
appellierte Wilson Schaeffer an Andrea Milz, dass die Landesregierung
die bürokratischen Hürden abbaue. Eine Lösung wären etwa
kompetente Ansprechpartner vor Ort, die den Vereinen helfen könnten,
schlug Conny Henseler vor.
“Wir haben alle unsere Jobs und engagieren uns in unserer Freizeit,
in der wir lieber den Leuten helfen möchten, statt Bürokratie zu
erledigen.“ Milz sagte zu, diese Anregungen mit nach Düsseldorf zu
nehmen. Sie zeigte sich zudem beeindruckt davon, wie professionell die
ehrenamtlichen Trauer- und Sterbebegleiter, die eigens für ihre
Aufgabe geschult werden, ihrer sensiblen Arbeit nachgehen.
Drei Hospizhelfer berichteten aus erster Hand von ihrer Arbeit. Mit 14
Jahren am längsten dabei ist Verena Hoffmann. Sie lobte die
professionelle Unterstützung, die sie vom Vorstand und den
Koordinatoren erfährt: „Wir werden gut betreut. Manchmal pfeifen
sie uns auch zurück, wenn sie merken, dass wir uns übernehmen“,
schilderte sie. Wichtig sei ihr, nicht nur die Sterbenden, sondern
auch die Angehörigen zu begleiten: „Mir gibt es viel Sinn, dass ich
das machen darf.“ Hospizhelfer Stephan Laarmann meinte: „Wir sind
auch die Beschenkten. Es ist ein Geben und Nehmen, dadurch fühlt man
sich nicht sehr belastet.“
Sowohl Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher, als auch sein
Bornheimer Amtskollege Wolfgang Henseler sind Schirmherren des
Hospizdienstes. Dies sei ein „Wertesiegel“ für die ehrenamtliche
Leistung, betonte Oliver Krauß. Doch die beiden Verwaltungschefs
können auch entscheidend helfen, etwa indem sie wichtige Kontakte
vermitteln oder städtische Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur
Verfügung stellen, schilderte Wolfgang Henseler.
- Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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