Soziallotsen gesucht
Infoabend am 21. März um 18 Uhr in Hersel
Bornheim - (fes) „Wir warten auf Sie!“ ist auf dem Plakat zu lesen, das
Pfarrer Jörg Stockem und Engagementförderin Arianita Mölder in die
Kamera hielten. Mit diesem Aufruf sucht der Seelsorgebereich Bornheim
– An Rhein und Vorgebirge ab sofort ehrenamtliche Soziallotsen. Ab
Mai sollen zwei Lotsenpunkte eingerichtet werden. Wie es funktioniert,
erläuterten Pfarrer Stockem und Arianita Mölder.
Lotsenpunkte sind im Diözesancaritasverband Köln nichts Neues. Über
40 solcher Lotsenpunkte konnten sich bereits erfolgreich etablieren.
Unterstützt wird die Idee von Annegret Kastorp vom Fachdienst
Gemeindecaritas als Kooperationspartner. Träger ist der jeweilige
Seelsorgebereich.
Kernaufgaben der Lotsen sind nicht nur die Vermittlung von Kontakten,
sie haben auch ein offenes Ohr für die Betroffenen. Der Lotse ist
einfach da, er hat Zeit und hört zu, interessiert sich für seine
Mitmenschen und deren Geschichten und verfügt über Empathie,
beschreibt Arianita Mölder. „Ein Lotse kann Sie überall hinlotsen,
Lotsen kann man alles fragen“, ergänzt Pfarrer Stockem. Sie sind
auch Netzwerkpartner und kooperieren mit sozialen Diensten,
kirchlichen Einrichtungen, der Kommune und mit anderen freien Trägern
im Seelsorgebereich. Die Lotsenpunkte stehen allen offen. Sie sind
überkonfessionell ausgerichtet.
Konkret könnte das so aussehen: Für den Bereich Vorgebirge gibt es
im Roisdorfer Pfarrheim an der Heilgersstraße einen Raum, wo zu
bestimmten Zeiten die Soziallotsen vor Ort sein werden. Für die
Rheinschiene soll es einen Lotsenpunkt im Pfarrheim St. Aegidius an
der Rheinstraße geben. Das Angebot ist bewusst niederschwellig
angelegt, betont Stockem. Bei einer Tasse Kaffee und etwas Gebäck
kann man vorbeischauen, sein Herz ausschütten oder Informationen
einholen. Spontan oder nach telefonischer Anmeldung. Alles läuft
diskret und vertraulich ab. Die Soziallotsen unterliegen der
Schweigepflicht. Sie werden auch nicht alleine gelassen. Für den 6.
April ist in Hersel eine eintägige Schulung durch Annegret Kastorp
von der Gemeindecaritas geplant.
Um ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, hatte sich im vergangenen
Jahr drei Mal eine Expertengruppe getroffen. Dazu versammelten sich
Vertreter der vorhandenen Pfarrausschüsse, ehrenamtliche Mitarbeiter
der Caritas Bornheim, der Lebensmittelausgabe der evangelischen und
katholischen Kirchen LebEKa, die Leiterin des katholischen
Familienzentrums St. Sebastian Roisdorf, eine Mitarbeiterin der
Gemeindesozialstelle Brenig sowie eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der
Flüchtlingshilfe.
Gemeinsam analysierte man, wo es Vernetzungen und Schnittmengen gibt
und welche Zielgruppen den größten Bedarf haben könnten. Dies
wären zum Beispiel Familien, Flüchtlinge, Kunden der LebEKA,
Senioren, Jugendliche, Alleinerziehende oder Arbeitslose. Den
Betroffenen könnte geholfen werden, wenn sie in finanzielle Engpässe
geraten, mit Unterstützung bei Behördengängen, bei der Job- oder
Ausbildungssuche, der Wohnungssuche, bei Vereinsamung oder der
Kinderbetreuung. Mehr und mehr in den Fokus rücken aber in Bornheim
auch die Themen Kinder- und Altersarmut. Erforderlich sind diese
Lotsenpunkte auch, weil sich die Gemeindestrukturen im
Seelsorgebereich verändert haben, erläuterte Jörg Stockem. So
werden die Gemeinden immer größer, es gibt jedoch stets weniger
Seelsorger: „Daher ist es wichtig, dass die Menschen für ihre
Mitmenschen eine Mitverantwortung übernehmen.“
Infos kompaktInfoveranstaltung über
ehrenamtliche Soziallotsen
Donnerstag, 21. März, 18 Uhr
Pfarrheim, St. Aegidius
Rheinstraße 202,
53332 Bornheim-Hersel
Information und Anmeldung
bei Arianita Mölder
Tel.: 02222/ 95 11 67
Moelder@baruv.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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