10 Jahre Herseler Herbst

Jede Menge Programm von Lego bis Tanz

Bornheim-Hersel - (fes) Freunde des kulinarischen und kulturellen Genusses kamen am
Sonntag bei der 10. Auflage des „Herseler Herbstes“ voll auf ihre
Kosten. In seiner Eröffnungsrede dankte Bornheims Bürgermeister
Wolfgang Henseler all‘ denenigen, die dazu beigetragen hatten, dass
am Sonntag bei bestem Wetter der „Herseler Herbst“ über die
Bühne gehen konnte.

Doch auch Kritik an der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi äußerte
der Bürgermeister. Diese hätte den parallel zum „Herseler
Herbst“ stattfindenden verkaufsoffenen Sonntag beinahe vor Gericht
gestoppt wie vor 14 Tagen den Einkaufs-Sonntag bei der Bornheimer
Gewerbeschau „Bornheim Live!“. Erst Mitte der Woche gab es
Entwarnung. Bürgermeister Henseler kommentierte dies mit einem Schuss
Humor: „Verdi hat uns mit kostenloser Werbung unterstützt, uns
gleichzeitig aber jede Menge Arbeit beschert. Wir nehmen es heute
sportlich. Dass wir den Segen von oben haben, spricht für sich.“
Die Verwaltung hatte bereits eine Klageerwiderung vorbereitet, dann
kam am Mittwoch die Information, dass die Gewerkschaft ihre Klage
zurückzog.

Als daraufhin Ordnungsamtsleiterin Sabine Walter Yvonne Bovelet,
Sprecherin der Interessengemeinschaft „Herseler Herbst“, anrief,
befürchtete diese noch ein weiteres „Sahnehäubchen“ obendrauf.
„Als es jedoch Entwarnung gab, haben wir uns so was von gefreut“,
schilderte Bovelet, die in der Mertensgasse ein Möbel- und
Bestattungshaus betreibt.

Das Hin und Her bedeutete für die Geschäftsleute jede Menge Ärger
und zusätzlicher Kosten. So hatte Bovelet, die ein Bestattungs- und
Einrichtungshaus betreibt, bereits alles für eine Möbelausstellung
vor ihrem Haus vorbereitet. Das alles kostete Zeit und Geld. Ein
Elektrohändler hatte seinen Mitarbeitern bereits frei gegeben. Sein
Geschäft blieb geschlossen.

Doch nach all dem Ärger waren dann doch Hunderte in bester
Feierlaune. Die Straßen füllten sich, Musik und Tänze der
örtlichen Vereine begeisterten die Gäste. Die Hofcafés waren gut
besucht und neben dem „Herseler Herbst“ gab es mit der Bäckerei
Wenseler noch ein zweites Geburtstagskind. Die Eheleute Birgit und
Paul Wenseler feierten das 140-jährige Bestehen ihrer
Traditionsbäckerei. Vom Tambourcorps Germania Hersel gab es dann auch
ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk, eine Hüpfburg in den
Vereinsfarben Blau-Weiß, weil die Bäckersleute den Verein über
Jahre tatkräftig unterstützen: „Ihr erfüllt uns jeden Wunsch, ich
habe von euch noch nie ein Nein gehört“, lobte die
Vereinsvorsitzende Margit Günther.

Hoch hinaus ging es traditionell mit der Pfarrgemeinde St. Aegidius.
Heimatforscher Norbert Zerlett bot gleich dreimal die beliebte
Kirchturmbesteigung der Aegidius-Pfarrkirche mit Panoramablick über
den Rheinort an. Und wer glaubt, Lego-Steine sind nur was für kleine
Leute, den belehrten die Schüler und Lehrer der Lego-AG der
Ursulinenschule Hersel und des befreundeten Collegium Josefinum Bonn
eines Besseren: „Wir möchten zeigen, welches Potenzial in den
Lego-Steinen steckt“, erklärte Mitorganisatorin Elke Vorst. In der
AG wachsen kreative Nachwuchsingenieure heran. Sie bauen historische
Bauwerke, Kräne, Maschinen oder innovative Gebäude auf.
Überflüssige Pfunde konnte man bei der Mitmachmeile vor dem
Vereinsheim des Turnvereins Hersel/Uedorf verlieren.

„Das Angebot in diesem Jahr war so groß wie noch nie, so dass der
Platz auf dem Flyer eng wurde,“ freute sich Yvonne Bovelet. Und nach
dem Jubiläum ist vor dem Jubiläum. Im kommenden Jahr findet der 11.
Herseler Herbst statt, im Rheinland also ein närrisches Jubiläum:
„Da werden wir uns wieder tolle Sachen einfallen lassen“,
versprach Bovelet.