Mit Politprofis an einem Tisch
„Jugend trifft Politik“ im Bornheimer Rathaus

- Die Politikprominenz stellte sich den Fragen der Jugendlichen: Norbert Röttgen, Sebastian Hartmann, Alexander Graf Lambsdorff, Anton Hofreiter und Matthias W. Birkwald.
- Foto: Frank Engel-Strebel
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Bornheim - (fes) Stellten sich am Sonntagabend mit Angela Merkel und Martin
Schulz die beiden Kanzlerkandidaten von CDU und SPD den kritischen
Fragen im TV-Duell von vier Journalisten, hatten am vergangenen
Freitag rund 65 Schülerinnen und Schüler aus Bornheim die
Gelegenheit gleich fünf hochkarätigen Politikprofis auf den Zahn zu
fühlen.
Zum zweiten Mal hatte der Stadtjugendring um seinen Vorsitzenden
Dominik Pinsdorf zur Veranstaltungsreihe „Jugend trifft auf
Politik“ ins Bornheimer Rathaus eingeladen. Drehte sich Anfang des
Jahres alles um das Thema Gewerkschaften, Gastredner war damals
Lokführer-Gewerkschafter Claus Weselsky, stand nun die Bundestagswahl
am 24. September im Fokus.
Den Fragen stellten sich der Fraktionsvorsitzende der Bundes-Grünen
Anton Hofreiter, der Sechtemer SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian
Hartmann, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages
Norbert Röttgen von der CDU, der Präsident des Europäischen
Parlaments Alexander Graf Lambsdorff sowie von der Partei Die Linke
deren rentenpolitscher Sprecher Matthias W. Birkwald, der anstelle von
Sarah Wagenknecht ins Bornheimer Rathaus kam. Die Schüler im Alter
von 16 bis 18 Jahren, die von den weiterführenden Schulen im
Stadtgebiet kamen, hatten die Gelegenheit nach der
Kandidatenvorstellung während drei Diskussionsrunden, an denen sich
die Politiker zu ihnen an die Tische setzten, hautnah über ihre
Interessen zu sprechen. Im Mittelpunkt standen die Probleme der
Jugendlichen und Konzepte für die Zukunft. Wichtig waren den jungen
Menschen unter anderem die Flüchtlingssituation, Veränderungen durch
die Digitalisierung, Klimaschutz und Europa. Dominik Pinsdorf wollte
die Jugendlichen motivieren zur Wahl zu gehen, er erinnerte wie
„kostbar“ freie Wahlen seien, denn sowohl seine Großmutter als
auch seine Mutter, die beide Bürger der ehemaligen DDR waren, durften
erst am 18. März 1990 nach dem Fall der Mauer zum ersten Mal frei
wählen. Seine Großmutter war damals 54, seine Mutter 26: „Umso
mehr macht es mich traurig, aber auch wütend zugleich wie viele auf
ihr Wahlrecht verzichten.“ Über die Motivation so viel
hochkarätige Politikprominenz nach Bornheim zu holen, sagte Pinsdorf
an die Jugendlichen gerichtet: „In Zeiten wo Fake-News und Co.
anscheinend doch gefährlicher denn je sind, wo lieber geliked,
geteilt und gepostet wird, freue ich mich, dass ihr den Weg nach
Bornheim gefunden habt, um euch zu informieren und im direkten
Austauschen mit den Politikern im Diskurs zu stehen.“Da auf eine
ausschweifende Podiumsdiskussion bewusst verzichtet wurde, entstand
eine lebhafte und leidenschaftliche Auseinandersetzung mit den
Kandidaten und ihren politischen Schwerpunkten. Clever auch die
Schnellfragerunde, die Franziska Becker vom Jugendparlament Monheim
moderierte. Sie stellte nicht nur die Kandidaten kurz vor, sondern
konfrontierte sie auch mit kessen „Entweder-oder-Fragen“: Hotel
oder Zelt? Kölsch oder Alt? Apple oder Android? lauteten die
Auswahlmöglichkeiten.
Die Reihe „Jugend trifft auf Politik“ soll fortgesetzt werden,
sagte Dominik Pinsdorf. Er hofft, dass der Stadtjugendring im
kommenden Jahr zu einer Diskussionsveranstaltung mit renommierten
Europapolitikern einladen kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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