# jung und engagiert
Junge Politprofis diskutierten mit 70 Jugendlichen

Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (links) begrüßte die Jungpolitiker und die Organisatoren des Stadtjugendrings sowie Moderatorin Franziska Becker (2. von links) im Bornheimer Rathaus. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (links) begrüßte die Jungpolitiker und die Organisatoren des Stadtjugendrings sowie Moderatorin Franziska Becker (2. von links) im Bornheimer Rathaus.
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Bornheim - (fes) Bereits zum dritten Mal hieß es auf Einladung des Bornheimer
Stadtjugendring „Jugend trifft auf Politik“. Unter dem Hashtag
„jung und engagiert“ diskutierten diesmal junge Politprofis im
Ratssaal mit rund 70 Jugendlichen von allen weiterführenden
Bornheimer Schulen sowie der Georg von Boselager Sekundarschule aus
Heimerzheim. Gesprochen wurde hautnah in drei Tischgesprächsrunden
über politische Themen, die die Teilnehmer bewegten.

Aus „Jux und Dollerei“ gründete Daniel Zimmermann mit einigen
Klassenkameraden als 16-Jähriger die Peto-Partei in seiner
Heimatstadt Monheim am Rhein: „Wir waren 16 Jahre alt, durften
erstmals bei der Kommunalwahl wählen, etwas bewegen und wählten uns
einfach selber“. 2009 kandidierte er erfolgreich für das
Bürgermeisteramt und war damals der jüngste Bürgermeister einer
NRW-Kommune. Der heute 36-Jährige wurde 2014 mit über 90 Prozent im
Amt bestätigt und machte bundesweit Schlagzeilen, als er unter
anderem mit der Senkung der Gewerbesteuer dafür sorgte, dass sich in
Monheim immer mehr Betriebe ansiedelten und die Kommune so
schuldenfrei wurde.

Mit gerade einmal 25 Jahren sitzt Alexander Brockmeier für die FDP im
NRW-Landtag. Für ihn war es wichtig ein Herzensthema gefunden zu
haben: „Wenn man dafür brennt, findet man auch die Zeit sich neben
Schule und Hobbys politisch zu engagieren.“

Die junge Rechtsanwältin Lisa Kapteinat (29) aus Castrop-Rauxel ist
SPD-Abgeordnete im Düssdeldorfer Landtag. Für sie ist es wichtig,
dass sich junge Menschen politisch engagieren, um neue Impulse zu
setzen gegen die etablierten Strukturen. Die Jusos sieht sie als
„Stachel im Fleisch“ der Sozialdemokraten: „Ich finde das sehr
wohltuend für die politische Diskussion.“

Durchweg lobende Worte fanden die Jungpolitiker für das Format
„Jugend trifft auf Politik“, das Dominik Pinsdorf (Vorsitzender
des Stadtjugendrings) und seine Stellvertreterin Catalina Gomez
federführend organisierten. Michel Brandt (27), ist ausgebildeter
Schauspieler und sitzt für die Partei Die Linke im Bundestag. Er
reiste extra aus Karlsruhe nach Bornheim an: „Was mir gut gefällt
ist, dass die Diskussionen mit Schülern zunehmen – und das nicht
nur in Wahlkampfzeiten“.

Sven Lehmann, 39-jähriger Bundestagsabgeordneter der Grünen wünscht
sich, dass das Beispiel aus Bornheim Schule macht. Für die CDU stand
Bornheims-Vizebürgermeisterin Petra Heller (49) Rede und Antwort. Sie
sprang spontan für den erkrankten Florian Weyand vom Landesvorstand
der Jungen Union ein.

Themen, die den Schülerinnen und Schülern, die die 9. Klassen
aufwärts besuchten, auf den Nägeln brannten, waren die
Flüchtlingssituation, die Entwicklung der AfD, die Umwelt- und
Schulpolitik, aber auch die Verbesserung des Öffentlichen
Personennahverkehrs. Einige Jugendliche fanden es frustrierend, dass
manchmal politische Prozesse Jahre dauern, bis etwas geschieht. Zudem
kam der Wunsch nach einem „Unterricht fürs Leben“ auf. Hier
wünschten sich viele Mädchen und Jungen praxisnahen Unterricht, mehr
Politik, mehr Wirtschaft aber auch Informationen zu Steuern oder
Versicherungen.

Am Ende der dreistündigen Veranstaltung stellten sich noch einmal
alle Beteiligten den Fragen einiger Jugendlicher auf dem sogenannten
„Heißen Stuhl“. Von den anwesenden Politpraktikern wollten sie
beispielsweise wissen, was sie davon halten, wenn junge Menschen auch
den Bundes- und den Landtag bereits mit 16 wählen dürften? Hier
herrschte Konsens zwischen allen Beteiligten, auch bei Petra Heller
von der CDU, die sich bislang im Gegensatz zu den anderen Parteien
dagegen ausspricht: „Wahlrecht und Politik haben nichts mit dem
Alter zu tun. Ich würde mich freuen, wenn sich meine Partei hier auch
bewegen würde.“

Die Reihe „Jugend trifft Politik“ wird fortgesetzt. Geplant sind
Dialogveranstaltungen mit Frauen in der Politik und zur anstehenden
Europawahl 2019.

Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler (links) begrüßte die Jungpolitiker und die Organisatoren des Stadtjugendrings sowie Moderatorin Franziska Becker (2. von links) im Bornheimer Rathaus. | Foto: Frank Engel-Strebel
Aus erster Hand: 70 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren kamen bei der Veranstaltung „Jugend trifft auf Politik“ mit jungen Politprofis im Bornheimer Ratssaal ins Gespräch. | Foto: F. Engel-Strebel
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