Kein Tanz in den Mai
Junggesellenvereine dürfen nicht feiern

So schön war’s: Da es wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr kein Maipaar gibt, führen Manfred Schwäbig und Laura Menz (auf dem Foto mit ihren Ehrenpaaren beim Junggesellenfest 2019) ihre Regentschaft in Kardorf noch ein Jahr fort. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • So schön war’s: Da es wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr kein Maipaar gibt, führen Manfred Schwäbig und Laura Menz (auf dem Foto mit ihren Ehrenpaaren beim Junggesellenfest 2019) ihre Regentschaft in Kardorf noch ein Jahr fort.
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Alfter/Bornheim - (fes) In den Wonnemonat tanzen? Leider nicht in diesem Jahr. Statt
„Tanz“ in den Mai“ heißt es aufgrund der Corona-Pandemie leider
„Dis-Tanz im Mai“: Es werden keine Maipaare gekrönt.
Junggesellenfeste fallen aus. Martin Blank, Vorsitzender des
Junggesellenvereins „Eintracht“ Kardorf, schilderte dem
Schaufenster, welche Auswirkungen Corona für das Vereins- und
Dorfleben hat. Mit ihm sprach unser Mitarbeiter Frank
Engel-Strebel.

Was bedeutet die Corona-Krise generell für den Junggesellenverein?
Gibt es auch finanzielle Einbußen?

Die fehlende gemeinsame Zeit ist für all‘ unsere Mitglieder der
größte negative Aspekt an dieser Pandemie. Es ist das erste Mal seit
Neugründung des Vereins 1987, dass wir das Junggesellenfest aussetzen
mussten. Über Social Media organisierten sich unsere Mitglieder, um
gemeinsam mit großer Wehmut Bilder und Videos des vergangenen Jahres
zu schauen und in vergangener, gemeinsamer Zeit zu schwelgen.

Natürlich betreffen uns auch finanzielle Einschnitte. Auf der einen
Seite sind es fixe Ausgaben, die wir haben. Auf der anderen Seite
fehlen uns Einnahmen, die wir beim Junggesellenfest generiert hätten.
Künstler- und Dienstleistungsverträge wurden jedoch relativ einfach
und unbürokratisch aufgehoben, beziehungsweise umgelegt auf das
kommende Jahr.

Einige Kosten, wie beispielsweise Werbung, bleiben jedoch zu unseren
Lasten. Mit dieser Situation haben weder wir, noch unsere
Dienstleister gerechnet. Wir können froh sein, dass wir in den
vergangenen Jahren gut gehaushaltet haben und die Unkosten aus diesem
Jahr einigermaßen auffangen konnten. Ich hoffe, dass unsere
langjährigen Partner diese Krise ebenfalls überstehen und man im
kommenden Jahr die Einschnitte hinter sich lassen und nach vorne
schauen kann.

Was bedeutet dies für das Brauchtum vor Ort?

Sehr viel! Alle Ortsvereine sind hiervon betroffen und haben Einbußen
zu verbuchen. Es wird kein Junggesellenfest, Schützenfest,
Mainsingen, Dorf- oder Pfarrfest geben. Im Ortsausschuss und im
Junggesellenverein rückt man – im übertragenen Sinne – näher
zusammen, um auch den Benachteiligten in dieser Situation zu helfen.
So gibt es eine Nachbarschaftshilfe sowie die Aktion „Es ist noch
Suppe da“, welche kostenlose Suppe für ältere Menschen,
Bedürftige und Risikogruppen bereitstellt. Somit merkt man doch
wieder den starken Gemeinschaftssinn unseres Dorfes.

Sind Alternativen zu den Junggesellenfesten geplant? Hier und da
war zu hören, dass sich die Vereine zusammenschließen und im Herbst
ein großes gemeinsames Fest organisieren wollen?

Ich denke, dass wir momentan noch nicht an dem Punkt angelangt sind,
wo ein Ende der aktuellen Maßnahmen in Sicht ist und man wieder über
ausgiebiges Feiern nachdenken kann. Ein großes Fest ist aktuell nicht
geplant und auch schwer umsetzbar. Aber: Nichts ist unmöglich! Ich
hoffe, trotz der aktuellen Situation, dass einige Vereine noch die
Möglichkeit bekommen ihr Fest auszurichten. Ob nun als
Junggesellenfest oder unter anderem Namen.

Was ist mit den Maipaaren, die gekrönt werden sollten? Werden die
trotzdem in kleinem Rahmen, eventuell intern gekrönt oder wird deren
Krönung verschoben?

Unsere Maiversteigerung und Jahreshauptversammlung am Ostersonntag
mussten aufgrund der landesweiten Verordnung bereits abgesagt werden.
Wir konnten somit für 2020 kein neues Maipaar ernennen, was in der
aktuellen Situation nicht unbedingt schlecht ist. In einigen Fällen
sind die Maigefolge bereits erkoren, haben sich in großer Vorfreude
gewogen und natürlich schon Kleider, Anzüge und andere Dinge
gekauft. Diese werden hoffentlich nur bis 2021 im Schrank verweilen!
In unserem Fall ist es nun unser bisheriges Maipaar aus 2019, Manfred
Schwäbig und Laura Menz, das die Regentschaft im schönen Kardorf
fortführt. Wir hoffen, unsere Maisession an unserer
Jahreshauptversammlung an Ostersonntag 2021 wieder aufnehmen zu
können und ein neues Maipaar küren dürfen, das auf unserem
Junggesellenfest vom 23.bis 24. Mai 2021 gekrönt wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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