Bürgerwerkstatt Roisdorf
Kreative Ideen zur Gestaltung des Bahnhofs-Umfeldes

Ihrer Kreativität für den Roisdorfer Bahnhof und sein Umfeld freien Lauf ließen zahlreiche Bornheimer bei der Bürgerwerkstatt im Ratssaal. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Ihrer Kreativität für den Roisdorfer Bahnhof und sein Umfeld freien Lauf ließen zahlreiche Bornheimer bei der Bürgerwerkstatt im Ratssaal.
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Bornheim-Roisdorf - (fes) Eine schier unendliche Geschichte: Bereits seit Jahren
diskutieren Politiker und Bürger darüber, wie die Flächen um den
zentralen Pendlerbahnhof Roisdorf zukünftig gestaltet werden
könnten. Vergangene Woche waren die Bürger gefragt.

Die Stadt hatte zu einer Bürgerwerkstatt in den Ratssaal eingeladen
und knapp 50 Interessierte kamen, darunter zahlreiche
Kommunalpolitiker. Der Bahnhof zeichne sich nicht nur durch seine hohe
Frequenz aus, er ist auch Eingangstor zur Stadt, betonte Thomas
Scholle vom beauftragten Planungsbüro „plan- lokal“ aus Dortmund.
Da das Areal längst nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht,
gehe es nicht nur darum den Bahnhof und das Umfeld technisch zu
modernisieren, sondern auch qualitativ aufzuwerten. Scholle forderte
die Bürger auf in kleineren Gruppen „frei zu rotieren“, ihren
Ideen und Wünschen freien Lauf zu lassen.

Vielfältig und originell waren einige Vorschläge, die von den
Teilnehmern kamen. So kann sich Tina Gordon vorstellen, dass der
Vorplatz multifunktional umgebaut wird in eine Art Kulturplatz. Sie
stellt sich eine Bühne für Kleinkunst- oder Musikaufführungen vor
sowie Galerieräume für Kunstausstellungen, aber auch ein
gemütliches Café: „Wir brauchen in einer Stadt wie Bornheim mit 14
Stadtteilen endlich wieder einen zentralen Platz, wo man sich treffen
und aufhalten kann. Für mich wäre dies der Bahnhof in Roisdorf“,
meinte die Widdigerin. Einen spannenden Vorschlag brachte auch Holger
Lamprichs ins Spiel. Im Bereich Rosental steht der marode alte
Güterschuppen. Lamprichs könnte sich vorstellen, hier ein
Heimatmuseum einzurichten: „Viele Städte haben ein solches Museum,
nur Bornheim hat keins, in Roisdorf haben wir die Heimatfreunde und
wir haben ein historisches Gebäude, das sich hierfür anbieten
würde.“ Den Bahnhofsplatz könne man durch schöne Grünanlagen und
einem kleinen Brunnen aufwerten. Stadtplaner Simon Willemsen schlug
vor, für den Bahnhofsvorplatz eine Grundsatzentscheidung zu treffen:
Dauerparker weg, kurze Bring- und Abholzonen („Kiss and Ride“) und
dafür einen aufgewerteten Vorplatz mit hoher Aufenthaltsqualität.

Kritisiert wurde auch die desolate Lage nördlich des Bahnhofs im
Bereich Rosental. Eine Anwohnerin sprach hier aufgrund der maroden mit
Schlaglöchern übersäten Fahrbahndecke vom „Rumpelbezirk
Rosental“.

Viele Bürger verlangten einen besseren Ausbau des gesamten
Bahnhofsumfeldes. So ist im Bahnhofsgebäude keine Barrierefreiheit
gegeben, die Beschilderung ist unzureichend sowohl für die Bahnen,
als auch für die Buslinien, eine Fahrradstation wurde ebenso
gewünscht wie überdachte Wartezonen für die Reisenden. Kritisiert
wurde auch, dass es oft zu Konflikten zwischen Auto- und Radfahrern,
dem Busverkehr und Fußgängern kommt. Eine Entzerrung könnte eine
Lösung sein. Gefordert wurde weiter eine öffentliche Toilette, aber
auch kostenloses WLAN.

Stadtplaner Willemsen brachte auch die das Areal rund um den
ehemaligen Emka-Markt ins Spiel. Die Fläche ist zur Zeit kaum
genutzt, hier könnten Park-and-Ride-Parkplätze entstehen, die die
wegfallenden Parkplätze auf dem Vorplatz kompensieren könnten. Das
Gespräch sollte die Stadt auch mit der Geschäftsführerin des
angrenzenden Discounters suchen, um möglicherweise zu kooperieren.

Die in der Bürgerwerktstatt erarbeiteten Ideen werden die Mitarbeiter
des Planungsbüros auswerten und die Ergebnisse in Form von
Strukturplänen der Verwaltung vorlegen. Die Ideen dienen als
Grundlage für weitere Planungen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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