Herzwaffeln und Likör
„Langer Samstag“ in der Bornheimer City

Auf den „langen Samstag“ - mit Abstand versteht sich. Gisela Landsberg (rechts) gab den Kunden und Geschäftsleuten eine Gläschen Likör aus. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Auf den „langen Samstag“ - mit Abstand versteht sich. Gisela Landsberg (rechts) gab den Kunden und Geschäftsleuten eine Gläschen Likör aus.
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Bornheim - (fes) „Einen Ochsenschluck gefällig?“ – Gisela Landsberg von
der Bäckerei Landsberg war am vergangenen Samstag bester Dinge, als
sie den herben Ostfriesenlikör auf der Königstraße verteilte:
„Der wirkt gegen alles“, war sie sich sicher. Und sie war guter
Dinge: Aus ihrer Sicht war der erste „Lange Samstag“ auf der
Königstraße, organisiert vom Bornheimer Gewerbeverein, gut gelaufen
– auch wenn sich am späteren Nachmittag immer weniger Kundschaft
auf der „Kö“ eingefunden hatte. Und ein Herz für alle Kunden
hatte Gisela Landsberg auch. Es gab nicht nur Likör, sondern auch
frisch gebackene Herzwaffeln.

Mehr Resonanz hätte sich allerdings der Vorsitzende des
Gewerbevereins Jörg Gütelhöfer, der in der Bornheimer City ein
Orthopädiefachgeschäft betreibt, erhofft. Den „Langen Samstag“,
an dem die Geschäfte bis 18 Uhr öffnen konnten, hatte man als
Alternative zu den verkaufsoffenen Sonntagen auf die Beine gestellt.
Denn aufgrund der Coronaschutzverordnung fiel das Spargel- und
Frühlingsfest bereits aus.

Da Großveranstaltungen bis Ende Oktober in NRW weiterhin verboten
sind, wird dieses Schicksal wohl auch die Gewerbeschau „Bornheim
Live!“ im September treffen. Aussteller gab es am Samstag keine,
daher fehlte „die magnetische Wirkung“ Leute in die Innenstadt zu
locken. Auch war vielen Bornheimern das neue Angebot wohl noch nicht
bekannt, vermutete Gütelhöfer: „Doch gerade jetzt, wo die
Lockerungen greifen, ist es wichtig, dass wir auf unser Angebot
aufmerksam machen.“ Vorstellen könnte sich der Vorsitzende den
„Langen Samstag“ zu wiederholen, dann aber möglicherweise
gemeinsam mit der Automeile, wie sie die Bornheimer von der
Gewerbeschau her kennen. Dann stellen Autoverkäufer aktuelle Modelle
ihrer Fahrzeuge auf der Königstraße zur Schau. Mit der Stadt müsse
aber noch abgeklärt werden, ob dies in Coronazeiten möglich sei, so
Gütelhöfer.

Und wie lief es anderswo? „Gut“, sagte spontan Heike Fuß,
Inhaberin des Spezialitätenladens „Genussvoll Leben“. Viele
Stammkunden seien gekommen, aber auch sie stellte fest, dass es am
Nachmittag ruhiger wurde. Insgesamt zeigte sie sich jedoch sehr
zufrieden: „Das hätte ich so nicht erwartet.“

Den Weg in die Bornheimer Innenstadt fand Michael Dittmann aus Sechtem
mit seiner Familie. Sein Urteil: „Wenn man morgens berufstätig ist,
ist es sehr gut, dass man hier am Samstagnachmittag vorbeischauen
kann.“ Allerdings übte er auch Kritik: „Ich verstehe nicht, dass
einige Geschäfte diese Chance nicht genutzt und nicht geöffnet
haben. Dann wäre es noch schöner gewesen.“ Für musikalische
Stimmung war übrigens auch gesorgt. Der Gewerbeverein hatte den
Alleinunterhalter Wilfried Heiser aus Bad Honnef eingeladen, der die
Besucher mit Rock’n’Roll-Klassikern ebenso begeistern konnte wie
mit modernen Schlagern.

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RAG - Redaktion

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