Bornheimer Ortsgespräche
Laumann im Brauhaus

Talk im Brauhaus: Dominik Pinsdorf im Gespräch mit NRW-Minister Karl-Josef Laumann (rechts). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Talk im Brauhaus: Dominik Pinsdorf im Gespräch mit NRW-Minister Karl-Josef Laumann (rechts).
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Bornheim (fes). Demokratie und freie Wahlen sind keine Selbstverständlichkeiten: „Wir sehen an der Ukraine, was die Menschen dafür bereit sind zu investieren“, dies betonte Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, beim ersten „Bornheimer Ortsgespräch“ (Eigenschreibweise „ORT’s-Gespräch“) im Brauhaus Kaiserhalle. Ins Leben gerufen hat dieses neue Talkformat Bornheims Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf. Dem früheren, langjährigen Vorsitzenden des Stadtjugendrings gelang es schon häufiger durch seine guten Kontakte nach Berlin oder Düsseldorf, prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft ins Vorgebirge zu holen, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen.

Rund 50 Gäste kamen in die Kaiserhalle zu der Auftaktveranstaltung mit dem 65-jährigen CDU-Politiker. Flott ging es los. Einleitend stellte Pinsdorf Laumann einige „Entweder-oder-Fragen“. Spontan antwortete der Minister beispielsweise, dass er Düsseldorf Berlin vorziehe und bei der Wahl zwischen Bonn und Berlin entschied er sich für die Bundesstadt. „Schwarz-gelb“ sei ihm lieber als „schwarz-grün“ und er geht lieber ins Stadion als ins Museum.

Laumann, 1957 in dem Dorf Riesenbeck am Rande des Teutoburger Waldes geboren, begann seine politische Karriere bei der Jungen Union im Kreis Steinfurt, wo er als 17-jähriger Maschinenschlosserlehring Mitglied der CDU wurde. Seine Eltern hatten einen landwirtschaftlichen Betrieb, das katholisch-christliche Umfeld prägt ihn bis heute: „Für mich ist der Glaube wichtig, ich bin der Sohn meiner Kirche und ich glaube, dass wir alle nach dem Tod in den Himmel kommen und ich meine verstorbenen Verwandten wiedersehen werde“, erklärte Laumann.

Die christlichen Werte und die damit verbundene Würde des Menschen bestimmen bis heute sein politisches Handeln.

Auf die Nachfrage Pinsdorfs weshalb heutzutage die Wahlbeteiligung deutlich niedriger sei als vor fünfzig Jahren, verwies der Minister darauf, dass die Gesellschaft pluralistischer geworden sei und die Stammwählersgruppen nicht mehr vorhanden seien. „Das katholisch-ländliche Milieu ist nicht mehr so groß, das merken Sie hier auch in Bornheim, das gilt auch für das durch das Ruhrgebiet geprägte Arbeitermilieu. Früher ging man mit der Partei durch dick und dünn, das ist heute anders.“

Karl-Josef Laumann kam 1990 in den deutschen Bundestag. Damals gab es noch deutlich mehr Leute mit einer dualen Ausbildung in der Politik als heute, wo ein Großteil der Politiker studiert hat. Laumann sieht auch reine Berufspolitiker kritisch: „Mir ist es wichtiger, dass Menschen in die Politik kommen, die ein paar Jahre bewiesen haben, dass sie von ihrer Arbeit leben können. Wer weiß, wie hart ein Maurer für sein Geld arbeiten muss, wird nicht so leichtfertig hohe Summen ausgeben. Wir müssen wissen, dass die Steuereinnahmen hart erarbeitet werden müssen.“ Daher sei es wichtig, dass in einer Volkspartei Leute aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammenkommen und sich am Allgemeinwohl orientieren, sonst entstehe bei den Bürgern das Gefühl, Politiker lebten in einer Blase

InfosKompaktDie Reihe der Ortsgespräche wird bereits am kommenden Freitag, 10. März, fortgesetzt, dann kommt die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Petra Pau (Die Linke) nach Bornheim, am Freitag, 24. März, wird Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert (CDU) erwartet. Beginn ist jeweils im 18 Uhr.

Am Sonntag, 11. Juni, 18.30 Uhr, stellt sich der in Hersel lebende Comedian, Sänger und Schriftsteller Bernd Stelter den Fragen Pinsdorfs und der Gäste. Veranstaltungsort ist jeweils der große Saal im Brauhaus Kaiserhalle, Königstraße 58, 53332 Bornheim. Der Eintritt ist frei (fes).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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