Blutspende in Corona-Zeiten
Leben retten besonders in der Pandemie
Bornheim/ Region - (fes) Manchmal werden Vorsätze, die man sich für das neue Jahr
vorgenommen hat, tatsächlich umgesetzt. Wie bei Jin Li Shu aus
Hersel: „Für das Jahr 2020 hatte ich mir vorgenommen etwas Gutes zu
tun und zur Blutspende zu gehen.“ Gesagt, getan: Mittlerweile nahm
die 23-Jährige zum dritten Mal an einem Termin des
DRK-Blutspendeteams teil.
„Und das auch noch in meiner alten Schule“, erzählte Shu,
während sie sich entspannt auf einer Liege Blut von Dr. Hartmut
Mösges aus Bonn im Forum des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums
abnehmen ließ.
Auch Yvonne Tietz (39) aus Alfter spendet regelmäßig Blut.
Mittlerweile zum 18. Mal. Bedenken sich mit dem Coronavirus
anzustecken hat sie keine: „Warum auch? Hier werden alle
Vorsichtsmaßnahmen eingehalten. Hervorragend klappt auch die
Online-Terminvergabe vorab, sodass man nicht warten muss.“
Mit dem Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 und dem Lockdown im
vergangenen Frühjahr führte der DRK-Blutspendedienst das
Reservierungssystem ein. Dadurch können sich alle Spender vorab
registrieren lassen, kommen pünktlich zum Termin dran, müssen nicht
warten. So werden Kontakte reduziert. Das Angebot werde sehr gut
angenommen, erklärte Moritz Kistler, DRK-Referent für
Öffentlichkeitsarbeit für Köln und den Rhein-Sieg-Kreis beim ersten
Spendetermin im neuen Jahr am Bornheimer Gymnasium.
Wer spontan kommt, werde aber nicht abgewiesen. Er müsse sich dann
allerdings Kistler zufolge auf Wartezeit einstellen. Wie überall
gelten auch hier die gängigen Hygienevorschriften: Hände
desinfizieren, Masken tragen, Abstand halten. „Bislang gibt es
keinen Coronafall, von dem bekannt ist, dass er sich auf einen
Blutspendetermin zurückführen lässt“, erklärte Moritz Kistler.
Zu den Terminen in Alfter und Bornheim kommen regelmäßig zwischen 60
und 80 Freiwillige. Die Termine sind damit fast immer ausgebucht.
Viele kommen regelmäßig, aber auch die Zahl an Erstspendern nahm
erfreulicherweise in den vergangenen Monaten trotz Covid-19 zu, wie
die ehrenamtliche Helferin Margret Lippert-Dick aus Bornheim
schilderte. Im Vorgebirge nahm die Zahl an Spendern sogar zu. Moritz
Kistler führt drei Thesen für diese Entwicklung an: „Wir hatten
relativ schnell ein Hygienekonzept. Aufgrund des ersten Lockdowns
waren viele im Homeoffice, hatten mehr Zeit oder waren froh, mal vor
die Tür zu kommen und bei vielen spielte der Solidaritätsgedanke
eine große Rolle.“
Während die öffentlichen Termine wie gewohnt angeboten werden
können, fallen andere Möglichkeiten weg, etwa Firmenbesuche oder
Termine an den Berufskollegs. DRK-Teams gehen nämlich auch in
Einrichtungen, wo sich Mitarbeiter oder Schüler freiwillig Blut
abnehmen lassen. Und noch etwas fällt weg: Das gesellige
Beisammensein nach der Blutabnahme bei einer Tasse Kaffee und einem
Brötchen. Viele Bürger verabredeten sich früher zur Blutspende, um
anschließend noch gemeinsam gemütlich zusammenzusitzen. Stattdessen
bekommen die Spender nun als Dankeschön ein gepacktes Lunchpaket mit
einem Give-Away wie etwa einem schmucken Trinkbecher.
Es gibt auch besondere Aktionen, die Moritz Kistler besonders freuten.
So mobilisierte eine Kölner Karnevalsgesellschaft neulich 150
Mitglieder zur Blutspende, weil sie keinen Fastelovend feiern konnten:
„Alle gingen mit einem Lächeln nach Hause.“ Auch wenn im
Vorgebirge viele Menschen zu den DRK-Angeboten kommen, Blutspenden
werden weiterhin dringend benötigt, täglich bis zu 15.000
bundesweit. Die meisten brauchen Krankenhäuser für Krebspatienten,
aber auch für Geburten oder Unfälle.
Die nächsten Blutspendetermine in der Region und Anmeldung unter
www.drk-blutspende.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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