Wohnen mit Handicap
Lebenshilfe Bonn/Rhein-Sieg errichtet Neubau in Hersel
Bornheim-Hersel - (fes) Bezahlbarer Wohnraum in Deutschland ist knapp geworden. Das
bekommen auch Menschen mit Behinderung zu spüren. Zudem müssen sie
bei Vermietern oft mit Vorurteilen kämpfen, beobachtet Hans Günter
Remig, Sprecher des Stiftungskuratoriums der Lebenshilfe
Bonn/Rhein-Sieg. Umso wichtiger ist es, dass die Stiftung Lebenshilfe
Bonn/Rhein-Sieg barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum für Menschen
mit einem Handicap anbieten kann.
Daher investiert die Stiftung rund 1,3 Millionen Euro in ein neues
Appartementhaus mit barrierefreien Wohnungen auf dem Gelände des
Marga-Loenertz-Hauses an der Rheinstraße in Hersel. Neben Vertretern
der Lebenshilfe kam auch Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler
zum ersten Spatenstich mit Grundsteinlegung auf dem 2.350 Quadratmeter
großen Areal zusammen. Hier sollen 12 neue bis zu 45 Quadratmeter
große Einzelappartements entstehen, jeweils mit Küche, Bad und
Balkon ausgestattet.
Zudem ist es energetisch unabhängig, wie der Bonner Architekt Peter
Sodermanns erklärte. Das Gebäude erhält eine eigene Energiezentrale
über ein Blockheizkraftwerk, mit dem auch das bereits seit 2007
bestehende Marga-Loenertz Haus, das mit einem filigranen Glasbau mit
dem neuen Gebäude verbunden wird, mit Strom versorgt werden kann.
Wolfgang Henseler lobte die „lange Tradition des Zusammenlebens
behinderter und nicht behinderter Menschen in Hersel“, zu der die
Lebenshilfe seit vielen Jahren beiträgt.
So unterhält sie an der Gartenstraße das Luise-Mittermaier-Haus für
Menschen mit geistiger Behinderung, im Gewerbegebiet beschäftigen die
Bonner Werkstätten 380 Menschen mit Handicap und an der Allerstraße
entsteht in der Containeranlage, in der Flüchtlinge untergebracht
waren, ein zweigruppiger integrativer Kindergarten, der im Sommer
eröffnet werden soll. Doch das ist noch längst nicht alles. Noch
2018 sollen auf dem Gelände der ehemaligen Freibadwiese in Bornheim
etwa 20 weitere Bewohner mit Behinderungen in einen Neubau der
Lebenshilfe einziehen, ebenso ein ambulanter Pflegedienst, sowie
Dienste, die Familien unterstützen und für die Schulbegleitung
zuständig sind. Den geplanten Gebäudekomplex teilt sich die
Lebenshilfe mit den Bonifatiuswerken, die hier ein Seniorenheim mit 80
Plätzen errichten, sowie einem Bornheimer Immobilienunternehmen, das
24 Appartements für barrierfreies Wohnen errichten möchte,
erläuterte der Geschäftsführer der Lebenshilfe Bonn/Rhein-Sieg
Andreas Kimpel.
Michael Baldus, Vorsitzender der Lebenshilfe-Stiftung, dankte der
Stifterin Marga Loenertz aus Hersel, die nicht nur einen Teil ihres
Vermögens, sondern auch ihr Grundstück und ihr Elternhaus für die
Lebenshilfe zur Verfügung stellte. Der Neubau an der Rheinstraße sei
ein zukunftsweisendes Projekt ganz mit Sinne der Stifterin. Baldus
lobte auch die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Lebenshilfe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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