Ein brasilianischer Wirbelwind
Lesung der Sechtemer Autorin Telma Brites

Am Freitag, 5. Oktober, findet in sechtem eine Lesung aus dem Buch „Gaia. Das Rad des Lebens“ der Sechtemer Autorin Telma Brites Alves statt. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Am Freitag, 5. Oktober, findet in sechtem eine Lesung aus dem Buch „Gaia. Das Rad des Lebens“ der Sechtemer Autorin Telma Brites Alves statt.
  • Foto: Frank Engel-Strebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bornheim-Sechtem - (fes) Telma Brites Alves kam 1963 in Brasilien zur Welt. Über
Frankreich kam sie nach Deutschland und lebt seit 2002 in Sechtem. Vor
zwei Jahren erfüllte sie sich ihren großen Traum und
veröffentlichte ihren ersten Roman, zunächst auf Portugiesisch.
Jetzt ist die deutsche Übersetzung da. Am 5. Oktober gibt es die
Premierenlesung in Sechtem.

#infobox

Telma Brites Alves ist ein Wirbelwind. Man spürt ihr brasilianisches
Temperament und merkt ihr die Leidenschaft an, wenn sie über ihr
Leben und ihren großen Traum erzählt, der nun wahr wurde: Ihr erstes
Buch. Vor zwei Jahren erschien ihr Roman „Gaia. Das Rad des
Lebens“, zunächst auf Portugiesisch, vor einigen Wochen kam ihr
Werk in deutscher Übersetzung auf den Markt.

Der Weg zur Schriftstellerin war lang, erzählt sie. Schon mit 14
schrieb sie ihre ersten Geschichten, doch erst vor etwa drei Jahren
bei einem Urlaub mit ihrer Familie auf Kreta kam ihr die Idee für ihr
Buch. Sie fing an die ersten Seiten zu schreiben. Das Manuskript
verschwand in der Schublade, doch dann sagte sie sich: „Ich muss
dieses Buch schreiben, 2016 ist es fertig.“

Ihr Mann brachte sie auf die Idee wegzufliegen, um das Buch in Ruhe zu
schreiben. In Portugal fand sie dann die Muße für die Geschichte um
die junge Frau Gaia Gottesstein, die als Siebenjährige ihre Mutter
auf mysteriöse Weise bei einem Flugzeugabsturz verlor. Ihr Vater
verschwand neun Jahre später spurlos bei einem Tauchgang. Gaia (der
Name ist aus der griechischen Mythologie entlehnt und steht für
personifizierte Erde) war von da an gezwungen die USA zu verlassen und
bei ihrer Tante und ihrem Onkel in einem kleinen Ort in Deutschland,
in Sechtem übrigens, zu leben.

Ab hier beginnt eine geheimnisvolle Geschichte, die die Protagonistin
in ihre rätselhafte Vergangenheit führt und die sie vor die Frage
stellt: „Wo hört die Realität auf und wo fängt die Fantasie
an?“ Da Telma Brites Alves nur gebrochenes Deutsch spricht, schrieb
sie die Geschichte in ihrer Muttersprache auf. Ein Verlag in Brasilien
war von dem Manuskript direkt begeistert und veröffentlichte es. Es
folgten Einladungen zu den Buchmessen in Rio de Janeiro und in Sao
Paolo. Schon bald zeigte auch ein deutscher Verlag Interesse,
woraufhin Alves‘ Debüt auch auf Deutsch erschien. Die Autorin wird
es in ihrer Wahlheimat Sechtem Anfang Oktober vorstellen. Daraus lesen
werden ihre älteste Tochter Susanne (18) und Sandra Czypull, bei der
Telma Brites Alves einst Aerobic-Kurse nahm und die sie auch aus der
Sechtemer Laienspielgruppe von Renate Knäbel kennt.

Sie liest nicht selbst, weil sie sich auf Deutsch nicht so gut
ausdrücken kann. „Zu Hause sprechen wir Obstsalat“, lacht sie und
meint damit einen sprachlichen Mix, bunt gemischt wie die vielen
Früchte in einem Obstsalat. Vielseitig ist auch der Lebenslauf der
55-Jährigen. In Brasilien studierte sie medizinische Anthropologie,
interessierte sich schon als Jugendliche für die Werke von Kafka,
Sarte oder Simone de Beauvoir. Sie verliebte sich in einen Franzosen
und ging mit ihm nach Französisch-Guinea. Die Ehe scheiterte zwar,
woraufhin sie nach Bordeaux ging, wo sie auch als Lehrerin arbeitete
und ihre neue große Liebe kennenlernte, einen Chemiker, den es
beruflich 2001 nach Köln verschlug. Ein Jahr später fanden sie in
Sechtem ihr Traumhaus: „Sechtem ist ideal für Kinder“, schwärmt
Alves und berichtet stolz von ihrem Sohn Lucas (27) und den beiden
Töchtern Susanne (18) und Sophie (15). Zurzeit lehrt Alves
Portugiesisch an einer Privatschule und ist als Fotomodel erfolgreich,
unterhält einen eigenen YouTube-Kanal, in dem sie Brasilianer, die in
Deutschland leben, vorstellt. „Ich bin eine Powerfrau“, sagt Telma
Brites Alves selber von sich. Und nun ist sie also Autorin. Die Lesung
in Sechtem ist natürlich erst der Anfang, im Oktober geht es weiter
zur Buchmesse nach Frankfurt am Main. Auch der Folgeband über ihre
Heldin Gaia ist bereits fertig: „O templo esquecido“. Auf Deutsch
soll der zweite Band 2019 unter dem Titel „Der vergessene Tempel“
erscheinen. Insgesamt hat sie eine Trilogie geplant. Das erste Kapitel
des dritten Teils ist bereits in Arbeit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.