Willst Du meine Prinzessin sein
Lukas und Eva – Das erste Widdiger Kinderprinzenpaar

Das erste Kinderprinzenpaar in der Widdiger Ortsgeschichte: Prinz Lukas I. (Velten) und Prinzessin Eva I. (Rüthing). Eva und Lukas spielen beide gerne Fußball. Eva reitet zudem auch gerne auf ihrem Pony.  | Foto: Frank Engel-Strebel
2Bilder
  • Das erste Kinderprinzenpaar in der Widdiger Ortsgeschichte: Prinz Lukas I. (Velten) und Prinzessin Eva I. (Rüthing). Eva und Lukas spielen beide gerne Fußball. Eva reitet zudem auch gerne auf ihrem Pony. 
  • Foto: Frank Engel-Strebel
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bornheim-Widdig - (fes). Sie leben in der „Perle vum Rhing“ und feiern die
aktuelle Session „met Hätz und Sunnesching“, so verkünden es
Prinz Lukas I. (Velten) und Prinzessin Eva I. (Rüthing) seit Ende
November auf vielen Sitzungen und Tollitätentreffen und begeistern
die Narren zwischen Rhein und Vorgebirge als erstes Kinderpaar der
Widdiger Fastelovendsgeschichte.

Doch wie sieht ein eigentlich so ein Prinzenalltag aus? Wenn am
kommenden Samstag der 25. Widdiger Karnevalszug durch die Straßen
zieht, werden wieder hunderte Jecke mitfeiern. Zwei fiebern diesem
närrischen Großereignis in dem idyllischen Rheinort ganz besonders
entgegen: Lukas Velten und Eva Rüthing, die seit Ende November als
Prinz Lukas I. und Prinzessin Eva I. regieren. Sie stellen nach Prinz
Lothar I. (Herz) aus der Session 2014/15 erst die zweiten Tollitäten
von Widdig überhaupt und sind damit zugleich das erste Widdiger
Kinderprinzenpaar.
Die beiden fidelen Pänz kennen sich schon aus der Kindergartenzeit,
sind am Ort geboren und auch ihre Familien sind natürlich im
Brauchtum verwurzelt. Wie kam es eigentlich dazu, dass sie Prinzessin
und Prinz werden? Lukas spielte schon etwas länger mit dem Gedanken,
aber alleine wollte er es nicht machen. Und so knüpfte er zarte Bande
im Schulbus, denn er und Eva besuchen die Bornheimer Europaschule und
haben somit den gleichen Schulweg: „Willst du meine Prinzessin
werden? hat Lukas mich im Schulbus gefragt“, erinnert sich Eva, die
nicht lange überlegen musste, sondern stolz und glücklich nach Hause
kam und verkündete: „Mama, ich werde Prinzessin!“. Während Evas
Mama Sandra Rüthing nicht lange überzeugt werden musste – „meine
Mutter ist ein bisschen verrückt“, weiß Tochter Eva – zögerte
Papa Jürgen zunächst. Doch bei so viel weiblicher Narrenpower und
Charme war auch hier schnell das Eis gebrochen.
Skeptisch war Evas Vater vor allem wegen der vielen Termine. In der
Tat, der Kalender ist gut gefüllt. 52 Veranstaltungen besuchen die
beiden, begleitet von ihren Adjutanten und Wilfried Hambach und
Friedel Emmerich, den beiden „Lila Funken“ vom 2014 gegründeten
Widdiger Karnevalsverein. Neben den offiziellen Empfängen und
Sitzungen kommen noch Auftritte etwa bei Seniorentagen dazu. Und wie
lässt sich das mit der Schule vereinbaren? „Unsere Schule, aber
auch der Bürgermeister sind sehr kooperativ“, freuen sich die
beiden 12-Jährigen. Drei unterrichtsfreie Tage gibt es, den Tag nach
dem städtischen Tollitätentreff, Weiberfastnacht natürlich und
Aschermittwoch. Und auch ansonsten zeigen sich auch die Lehrer der
beiden kooperativ. Vielleicht auch deswegen, weil sie von den beiden
mit dem Sessionsorden geschmückt worden sind. Evas Lehrer soll sogar
Freudensprünge gemacht haben. Apropos Orden: Der zeigt die Hobbys der
beiden, Fußball und Reiten, dazu kommen die St. Georgs-Kirche und das
Ortswappen. Entworfen haben ihn die beiden gemeinsam mit ihren Eltern.
Und ihre rot-weißen Ornate ließen sie sich übrigens maßschneidern.
Auftritte gibt es also viele, doch was waren die Höhepunkte?
„Natürlich unsere Proklamation“ – da lassen die beiden keinen
Zweifel und Eva plaudert aus dem Nähkästchen: „Meine Mutter war so
aufgeregt, dass sie mehrfach durchs Dorf gefahren ist, bis es endlich
losging.“ Sieht man die beiden auf den närrischen Bühnen in den
Dörfern, wirken sie souverän. Doch manchmal kommt es schon mal zu
einem kleinen Malheur. Etwa, als Eva bei einer ökumenischen Andacht
in Hersel die Fürbitte lesen sollte und das Mikrofon seinen Geist
aufgab und sie kräftig lachen musste. Und Lukas verlor bei einem
Auftritt in Sechtem einmal die Feder aus seiner Narrenkappe...
Ein Prinzenpaar ohne Adjutanten, das geht natürlich nicht. Die sind
nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern wichtige Helferlein im
Hintergrund. Sie sorgen dafür, dass die Ornate richtig sitzen, halten
die Textrolle mit der Karnevalsrede und sorgen dafür, dass genügend
Kamelle im Büggel sind. Apropos Kamelle. Wie sieht der Prinzenwagen
aus und was wird für die großen und kleinen Jecken so alles
geworfen? Einen selbst gebauten Prinzenwagen gibt es nicht, was unter
anderem daran liegt, dass es in Widdig keine Hallen mehr gibt, um
Wagen bauen. Daher mietet der Verein einen Wagen aus dem benachbarten
Urfeld. Ganz wichtig: Eva und Lukas stehen erhöht, um es ordentlich
Kamelle regnen zu lassen. Schokoriegel, Donuts, Bälle und Würstchen
sollen sich über die Jecken ergießen.
Zum Schluss möchten die jungen Prinzen und die „Lila Funken“ noch
ein Dankeschön loswerden an all jene, die sie so tatkräftig und
finanziell unterstützen, darunter auch die Tanzgarde der KG Blau-Gold
Hersel-Widdig, und zahlreiche Gewerbetreibende am Ort und aus den
Nachbardörfern. 

Das erste Kinderprinzenpaar in der Widdiger Ortsgeschichte: Prinz Lukas I. (Velten) und Prinzessin Eva I. (Rüthing). Eva und Lukas spielen beide gerne Fußball. Eva reitet zudem auch gerne auf ihrem Pony.  | Foto: Frank Engel-Strebel
Der Orden des Widdiger Kinderprinzenpaares Lukas I. und Eva I. | Foto: Frank Engel-Strebel
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.