Proklamation Roisdorf
Maja lässt ihre Bienchen fliegen

Eine Prinzessin schwärmt aus um über das Narrenvolk zu regieren: Diakon Adi Halbach (in grüner Weste) proklamierte Prinzessin Maja I. von Roisdorf. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Eine Prinzessin schwärmt aus um über das Narrenvolk zu regieren: Diakon Adi Halbach (in grüner Weste) proklamierte Prinzessin Maja I. von Roisdorf.
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Roisdorf (fes). Ein närrischer Bienenschwarm machte sich am Samstagabend auf die Reise, um bis Aschermittwoch mit den Roisdorfer Karnevalsjecken zu feiern, für jede Menge Tanz, gute Laune und Lachfalten zu sorgen. Vorneweg fliegt Maja Wersuhn, die während der traditionellen Prunksitzung der Kolpingfamilie im Roisdorfer Festzelt von Diakon Adi Halbach zu Prinzessin Maja I. proklamiert worden ist. Ihr Motto „Die Maja tanzt, die Bienchen fliegen, es wird gefeiert, bis sich die Blömche biegen.“

Ihr Motto griff Prinzessin Maja I., die 48 Roisdorfer Prinzessin in Folge, auch mit ihrem Ornat auf: Ein schwarzes Gewand mit gelben Bienchen und Streifen verziert. Geschneidert hat dies übrigens Lisa Kretschmer, die Tochter von Bornheims Vize-Bürgermeisterin Gabriele Kretschmer und dem Vorsitzenden des TuS Roisdorf, Frank Kretschmer.

Tobias Pällmann vom Ortsausschuss stellte die neue Regentin dem närrischen Volk im proppenvollen Festzelt auf dem Dorfplatz vor. Maja Wersuhn ist „ewig jung und 29 Jahre alt, denn Bienen können nicht weiter zählen.“

Sie stammt aus einem 111 Seelen zählenden Dorf im Spreewald, doch sie merkte irgendwann: Das kann nicht alles im Leben gewesen sein. Vor 24 Jahren landete sie auf dem Kölner Heumarkt und war sofort mit dem Karnevalsvirus infiziert.

Später lernte sie ihren „Willi“ kennen (bürgerlich Ralf Wersuhn) und hörte von einem liebevollen Dorf, an einem Berg gelegen, in dem viele nette Menschen leben. So kamen die beiden schließlich 2005 nach Roisdorf wo sie sich ein Haus kauften. Nach und nach schlüpften drei Bienenkinder, die heute 15 Jahre alten Zwillinge Moritz und Marlene und der zehnjährige Til, die auch Teil des Gefolges sind.

Dann kam das Schicksalsjahr 2015. Maja Wersuhn erhielt die Diagnose Multiple Sklerose. Um anderen Betroffenen Mut zu machen, geht sie sehr offen mit ihrer Krankheit um und der Befund ließ sie auch nicht davon abhalten, einmal Prinzessin von Roisdorf zu werden: „Wie heißt es doch so schön, das Leben ist zu kurz für irgendwann.“

Zu den ersten Gratulanten zählte Bornheims Bürgermeister Christoph Becker, der zugleich auch ihr Chef ist, denn Wersuhn ist Verwaltungsmitarbeiterin im Rathaus. Über die selbsternannte „Majaestätin“ sagte Becker: „Du kannst gar nichts falsch machen, denn du machst das von ganzem Herzen.“ Das Insektenthema griff auch Roisdorfs Ortsvorsteher Karl-Heinz Nauroth auf, der als sein Alter Ego, die Chansonsängerin Charlène de Verre stilecht im Marienkäferkostüm gratulierte und der neuen Prinzessin ein „Glücksbienchen“ aus dem Freilichtmuseum Kommern schenkte, wo Nauroth als Besucherbetreuer arbeitet.

Ein Dank galt dem Vorsitzenden der Heimatfreunde Roisdorf, Ernst Gierlich, der für das Motiv des Sessionsordens verantwortlich zeichnete, und natürlich dem Vorsitzenden des Ortsausschusses und dem langjährigen „Prinzessinnenmacher“ Wolfgang Mertgen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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