Gewerbeverein Roisdorf
Mitglieder planen neue Projekte

Wie es einmal war: Feste mit verkaufsoffenem Sonntag im Gewerbegebiet Bornheim-Süd sind derzeit nicht mehr möglich. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Wie es einmal war: Feste mit verkaufsoffenem Sonntag im Gewerbegebiet Bornheim-Süd sind derzeit nicht mehr möglich.
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Bornheim-Roisdorf - (fes) Wie geht es weiter mit dem Roisdorfer Gewerbeverein? Wie
sollen sich deren Mitglieder künftig ihren Kunden präsentieren und
untereinander netzwerken? Darüber diskutierten angeregt rund 25
Unternehmer auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im Herrenhaus
Buchholz.

Zuvor hatte der Vorstand um seinen Vorsitzenden Harald Stadler bereits
schriftlich eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt, ob
weiterhin wie in der Zeit vor Corona alle zwei Jahre ein Gewerbefest
stattfinden soll oder ob der Verein sich künftig nur noch als
Interessenvertretung seiner Mitglieder gegenüber Stadtverwaltung, Rat
und Medien konzentrieren und auf Events komplett verzichten soll?

26 von derzeit insgesamt 66 Mitgliedern nahmen an der Befragung teil.
Ein eindeutiges Bild ergab sich daraus nicht: 13 votierten weiterhin
für ein Gewerbefest, 12 sprachen sich dagegen aus. In den vergangenen
Jahren organisierte der Verein mehrere Veranstaltungen, etwa einen
„Martinimarkt“ im Hersel-Roisdorfer Gewerbegebiet Bornheim-Süd
mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Dem machte jedoch die Gewerkschaft
Verdi durch mehrere Klagen einen Strich durch die Rechnung. Alternativ
organisierte der Verein Roisdorfer Gewerbetreibende daher an einem
Samstag im Sommer 2019 ein Gewerbefest im SUTI-Einkaufszentrum, was
jedoch nur auf geringe Resonanz stieß.

Nun sind neue Ideen gefragt. Regina Pütz vom Bowlingcenter PinUp
brachte ein Unternehmer-Speed Dating ins Spiel, was sich in anderen
Kommunen bereits bewährt habe und auch vor einigen Jahren schon
einmal von der Stadt organisiert worden war. Innerhalb kürzester Zeit
könnten sich so unterschiedliche Geschäftsleute kennenlernen und
Kontakte knüpfen: Sascha Erdbories, der gemeinsam mit Regina Pütz
das PinUp betreibt, sprach spontan eine Einladung an die
Vereinsmitglieder aus, in der ersten Jahreshälfte 2022 verbunden mit
einem Unternehmerfrühstück ein solches Event in seinem Hause zu
organisieren.

Eine reine Gewerbeschau konnten sich die meisten anwesenden Mitglieder
nicht mehr vorstellen. Sie sprachen sich lieber für ein Dorffest aus,
beispielsweise auf dem Gelände der Roisdorfer Mineralquellen,
möglicherweise bereits im Spätsommer 2022 mit Livemusik, einem
Kinderkarussell und Präsentationsmöglichkeiten für die Unternehmer.
So könne eine breitere Zielgruppe angesprochen werden,

Ehrengast des Abends war Bornheims parteiloser Bürgermeister
Christoph Becker, der unter anderem über die anstehenden
Großprojekte und deren aktuellen Stand berichtete. Neben den
Neubauten der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Merten und des
Hallenfreizeitbades stehen derzeit vor allem die Themen Rheinspange
und die Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergieanlagen
im Fokus. Auch über die Sorgen und Nöte der Betroffenen der
Starkregenkatastrophe sprach Becker. Die Lokalpolitik und die
örtliche Wirtschaft müssten künftig den Spagat zwischen
unterschiedlichen Interessenkonflikten bewältigen, vor allem was die
Nutzung von Grundstücken und Flächen anbetrifft.

Zum einen werden weiterhin Frischluftschneisen benötigt. Möglichst
wenige Flächen sollten versiegelt werden, um dem Klimawandel
vorzubeugen. Der ländliche Raum und die wertvollen Äcker für die
landwirtschaftliche Nutzung gilt es zu bewahren. Zum anderen wachse
der Druck neuer Wohn- und Gewerbegebiete. Neue Gewerbeflächen gibt es
kaum noch. Auch Hersel, das derzeit entwickelt wird, sei fast voll:
„Ich könnte jeden Hektar fünf bis zehn Mal vergeben“, betonte
der Bürgermeister. Dieses Spanungsfeld zwischen den Akteuren und
Interessen müsse die Politik lösen und die Bürger daran beteiligen,
wie ihre Stadt im Jahr 2050 aussehen soll. Größtes Problem nicht nur
für etliche Firmen sei der Fachkräftemangel. Dies betreffe auch die
Stadtverwaltung und damit die Realisierung anstehender Bauprojekte. So
sei vor kurzem die Bewerbungsfrist für eine Tiefbaustelle abgelaufen:
„Wir hatten hier leider eine Nullrunde, es ging keine Bewerbung
ein.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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