Musikalischer Gruß in Corona-Zeiten
Musiker Alex Radigk sang vor Seniorenheimen

Kölsche Kult-Klassiker für den guten Zweck: Alex Radigk ging auf eine Seniorenheimtour und sang bekannte Hits für die älteren Damen und Herren. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Kölsche Kult-Klassiker für den guten Zweck: Alex Radigk ging auf eine Seniorenheimtour und sang bekannte Hits für die älteren Damen und Herren.
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Bornheim - (fes) Was für eine Freude und was für eine willkommene
Abwechslung in Zeiten der Isolation wegen des Coronavirus! Der
Kardorfer Musiker Alex Radigk, vielen als Sänger der Kultband „Los
Rockos“ bekannt, gab kürzlich mehrere Konzerte vor Bornheimer
Seniorenwohnheimen und begeisterte die älteren Damen und Herren mit
Kölsch-Klassikern wie „Rot sind die Rosen“ oder dem
„Veedel“-Song der Bläck Fööss.

Der 44-Jährige wollte den Bewohnern der Altenheime, die aufgrund der
Corona-Krise derzeit keinen Besuch von Verwandten oder Freunden
empfangen dürfen, eine Freude machen. Und diese Freude kam an, wie
man bei Radigks musikalischem Stelldichein am Roisdorfer Seniorenhaus
St. Josef sehen konnte. Hier tanzten und winkten die Herrschaften im
Takt der bekannten Gassenhauer. Natürlich in sicherer Distanz. Radigk
sang draußen vor den Heimen, so dass niemand infiziert werden konnte.

Des einen Freud‘, des anderen Leid: Alex Radigk überbrachte nicht
nur Senioren musikalische Grüße, er wollte auch in seinem heimischen
Garten in Kardorf gute Laune in den tristen Alltag bringen und gab an
drei aufeinanderfolgenden Sonntagen jeweils ab 18 Uhr kurze
Gartenkonzerte. Das sorgte bei vielen Nachbarn und Freunden für
große Begeisterung, jedoch nicht bei allen. So standen während des
dritten Gartenkonzertes vor rund zwei Wochen nach 35 Minuten vier
Mitarbeiter des Ordnungsamtes vor der Tür. Es gab anonyme
Beschwerden. Eine Genehmigung für den Karsamstag, erneut ein
Gartenkonzert aufzuführen, blieb dem Künstler untersagt. Er erhielt
keine Genehmigung vom Ordnungsamt. Begründet wurde dies unter anderem
mit der Lautstärke. Alex Radigk zeigte sich „todtraurig“ über
diese Entscheidung, die für ihn nicht nachvollziehbar war:

„Ich möchte den Menschen eine Freude bereiten in diesen schwierigen
Zeiten und ich habe viele, die mich unterstützen.“ Davon zeugen
mehrere hundert aufmunternde Kommentare unter seinen Facebook-Posts.
Doch Radigk ließ sich das Musizieren nicht verbieten. Für seine Fans
gab er statt eines „Garten-Open-Airs“ ein „Thekenkonzert“ aus
seiner Wohnung per Livestream. Über 2.000 Leute hatten den Clip
aufgerufen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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