"Dem Rösberger sein Kölner Dom"
Neue Broschüre zum 100. Geburstag des Wahrzeichens

Foto: Frank Engel-Strebel
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Bornheim-Rösberg - (fes) Was dem Kölner seinen Dom, ist dem Rösberger sein
Wasserturm. „Wenn ich meinen Wasserturm sehe, dann fühle ich mich
zu Hause, sagt mein Mann immer“, erzählte Marita Lang, die
Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Rösberg. In diesem Jahr feiert der
Wasserturm seinen 100. Geburtstag. Mit einem großen Fest haben ihn
die Rösberger bereits gebührend gefeiert.

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Jetzt dürfen sich die Bürger des Höhenortes über ein weiteres
Ereignis freuen: Dorfchronist Willi Hermann lädt Mitte August
gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft Rösberg zu einem Vortrag über die
Geschichte des örtlichen Wahrzeichens ein. Dazu hat er auch ein
informatives, lesenswertes Büchlein mit jeder Menge Details und
seltenen, historischen Fotos herausgebracht, das er beim Vortrag auch
erstmals zum Selbstkostenpreis verkaufen wird. Dabei stieg Hermann
tief in die Quellenrecherche ein, um der Geschichte des 1975
stillgelegten Turmes nachzuspüren.

Unter anderem fand er Aufzeichnungen der Rösberger Pfarrer Karl
Pfeifer und Jakob Flamm im Pfarrarchiv des Ortes. Nachzulesen ist
beispielsweise, wie die britischen Besatzer den Turm nach dem Ersten
Weltkrieg nicht ganz uneigennützig errichteten. Er diente nicht nur
der Versorgung der Bürger, sondern auch der britischen Soldaten.
Historische Aufnahmen zeigen etwa, wie sich der 1919 erbaute Turm in
der „Dränk“, einer großen Viehtränke, die es natürlich heute
nicht mehr gibt, spiegelte. Berichtet wird über den Pumpenwärter
Peter Pütz in den 60er Jahren und auch von der wechselvollen
Geschichte des Wasserturms nach dessen Stilllegung vor 44 Jahren. 1981
verkaufte die Stadt Bornheim den Turm.

Fünf Jahre später stellte man ihn als technisches Denkmal unter
Denkmalschutz. Viele Jahre gammelte er trotzdem vor sich hin. Auch als
1991 eine Werbeagentur das Gebäude kaufte, passierte nichts. Ein Jahr
später schließlich erwarb die Familie Eiden den Wasserturm. 1995
wurde die Baugenehmigung erteilt und die neuen Eigentümer konnten mit
der Restaurierung beginnen. Außen am Turm musste eine Wendeltreppe
angebracht werden, um die Wohnungen besser erreichbar zu machen.
Außerdem diente die Treppe als notwendige Fluchtleiter. Der riesige
alte Wasserkessel dient seit der Renovierung als Schlafzimmer. Heute
wird der Turm von Claus Eiden und seinem Mann Rüdiger Wicke bewohnt.
Und was fasziniert Willi Hermann persönlich am Rösberger Wasserturm?
„Mich fasziniert daran, dass wir neben der Pfarrkirche und dem
Schloss solch ein besonderes Wahrzeichen haben. Die Kirche verkörpert
den Glauben, das Schloss die herrschaftliche Zeit und der Wasserturm
die moderne Zeit. Unser kleiner Ort Rösberg hat aus drei
verschiedenen Epochen drei verschiedene Wahrzeichen. Das ist schon
beachtlich.“

Foto: Frank Engel-Strebel
Willi Hermann brachte eine Broschüre zur Historie des Wasserturmes heraus. Zusammen mit der Dorfgemeinschaft und deren Vorsitzende Marita Lang hat er einen interessanten Vortrag über den Turm am Samstag, 17. August, um 14.30 Uhr organisiert. | Foto: Frank Engel-Strebel
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