Neuer Magnolienhain als Ort des Trostes
Ökumenische Einsegnung auf dem Friedhof
Bornheim - (red). Drei rosa Blüten an einem der acht frisch gepflanzten
Bäume geben schon einen Vorgeschmack, wie der neueröffnete
Magnolienhain auf dem Friedhof Bornheim im nächsten Frühjahr
aussehen wird.
Denn bis dahin werden die jungen Magnolien auf der 850 Quadratmeter
großen Fläche schon ein wenig gewachsen sein „und genau dann
blühen, wenn die Menschen sich – kurz nach dem Winter – nach
Farben sehnen“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Henseler den
vielen Ehrengästen und Bürgern, die zur Eröffnung und ökumenischen
Einsegnung gekommen waren.
Pro Baum sind 12 Grabstellen vorgesehen, die jeweils zwei Grabplätze
beinhalten. Diese werden rund um den Baum angelegt. So können pro
Baum 24 Urnen beigesetzt werden. Es handelt sich dabei um eine
Wahlgrabstätte, das heißt, man kann die Stelle frei wählen. Da
Magnolien nur zwei Wochen im Frühjahr in voller Blüte stehen, wird
um die Bäume herum eine Naturblumenwiese gepflanzt. Die Rasenpflege
wird vom Stadtbetrieb Bornheim (SBB) übernommen. „Die Stadt möchte
den Menschen verschiedene Möglichkeiten bieten, sich bestatten zu
lassen“, so Henseler. Neben der klassischen, altbekannten Form der
Reihengräber gebe es inzwischen viele Alternativen. Ein Vorzug der
Urnenbestattung auf dem neuen Magnolienhain habe auch den Vorteil,
dass die Grabstellen kaum Pflege brauchen.
„Doch vor allem sollen die früh blühenden Magnolienbäume jedes
Jahr aufs Neue ein schöner und tröstlicher Anblick sein für die
Menschen, die auf dem Friedhof an ihre verstorbenen Angehörigen
denken“, führte der Bürgermeister aus. „Denn der Baum ist ein
Symbol für das Leben, für den natürlichen Kreislauf und die
ständige Erneuerung. Auch gilt der Baum als Sinnbild für die
Verbindung von Himmel und Erde, denn seine Wipfel ragen in den Himmel
und seine Wurzeln reichen tief in die Erde.“ Der Vorstand des
Stadtbetriebs Bornheim, Ulrich Rehbann, erklärte, er habe die Idee
zum Magnolienhain aus Norddeutschland mitgebracht. Insgesamt werde
sich das Bild der Friedhöfe nach und nach ändern, prognostizierte
er. Die Tendenz gehe zur gärtnerischen Gestaltung. Er dankte vor
allem seiner Mitarbeiterin Xenia Neuhaus, die seine Idee federführend
hier in Bornheim umgesetzt hat.
Die ökumenische Segnung des Magnolienhains übernahmen der
katholische Pastor Jörg Stockem und sein evangelischer Kollege
Gerhard Brose. Pastor Stockem bezeichnete den Hain als „Ort der
Hoffnung und zum Übergang ins ewige Leben“. Pastor Brose freute
sich über die „schöne, würdige Gestaltung des Friedhofs“. Sie
sei nicht nur ein „Dienst an den Verstorbenen, sondern auch an den
Lebenden“.
Nach der Segnung und offiziellen Eröffnung durch die Kirchenvertreter
sowie Bürgermeister Henseler und SBB-Vorstand Rehbann kamen die
Besucher am Infostand des Interessenverbands der Bestatter miteinander
ins Gespräch und ließen die Veranstaltung bei Sekt und Orangensaft
ausklingen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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