Ausstellung im Kunsthof Merten
Offene Ateliers am kommenden Samstag, 3. Oktober 2020

Perspektivsuche in Zeiten der Krise: Birgit Wenninghoff, Regina Thorne, Martin Langer und Maria Dierker (von links) begrüßten viele Kulturfreunde anlässlich der Jahresausstellung im Kunsthof Merten. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Perspektivsuche in Zeiten der Krise: Birgit Wenninghoff, Regina Thorne, Martin Langer und Maria Dierker (von links) begrüßten viele Kulturfreunde anlässlich der Jahresausstellung im Kunsthof Merten.
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Bornheim-Merten - (fes) Eigentlich sollte das Jahr 2020 in Bonn und der Region als
Beethoven-Jahr in die Geschichte eingehen. Denn schließlich wäre der
große Komponist in diesem Jahr 250 Jahre alt geworden. Auch die
Kunstschaffenden vom Kunsthof Merten wollten sich anlässlich ihrer
nunmehr 21. Jahresausstellung dem großen Maestro widmen. Doch dann
kam Corona und man machte sich auf die Suche nach anderen
„Perspektiven“, so der Titel der diesjährigen Ausstellung.

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Einiges lief daher anders ab. Coronabedingt gab es keine offizielle
Eröffnung und auch keine Bewirtung. Natürlich galten die üblichen
Hygienevorschriften. Kunstinteressierte Besucher konnten sich trotzdem
wieder auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Ateliers der
Kreativen begeben.

Regina Thorne arbeitet bereits seit vielen Jahren mit natürlichen
Produkten, vor allem mit Bienenwachs. Sie ist selbst Imkerin und
stellte ihr sozial-künstlerisches Projekt „Beesnet“ vor. Imker
aus ganz Deutschland, der Schweiz und Frankreich haben ihr
Bienenwachstücher geschenkt, auf denen die Insekten ihre
Propolisspuren hinterlassen haben. Sie gab diese Tücher an 32
Menschen weiter, die diese dann mit farbigem Stickgarn bestickt haben.
In ihrem Atelier stellte sie diese als „Klangteppich“ zusammen.
Gerne würde Thorne dieses Kunstwerk auch andernorts präsentieren,
benötigt dafür aber entsprechend große Ausstellungsräume.

Birgit Wenninghoff beschäftigte sich in ihrer künstlerischen
Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Zeit. Über ein Jahr hinweg
hat sie jeweils die Dauer einer wiederkehrenden Tätigkeit gemessen.
Diesem „immateriellen zeitlichen Volumen“ versuchte sie in ihrer
Arbeit „routines“ anhand von keramischen Objekten und Zeichnungen
einen sichtbaren Ausdruck zu verleihen.

Maria Dierker setzt sich seit Längerem mit den Themen Wald und Bäume
auseinander. Mit ihrem Baumzyklus möchte sie künstlerisch der
unendlichen Vielfalt der Bäume Ausdruck verleihen und damit
unterstreichen, wie notwendig Klima- und Naturschutz sind. Auf die
Frage nach Perspektiven in der heutigen Zeit angesprochen, stellte sie
die Frage: „Was wird die Zukunft bringen?“

Diese Frage stellte sich auch Martin Langer. Der Bildhauer, der vor 20
Jahren die alte Feuerwache in Merten gekauft und zu einem Atelierhof
umgebaut hatte, wird das Vorgebirge verlassen und in Wuppertal einen
Neuanfang starten. Im Stadtteil Oberbarmen hat er ein altes
Manufakturgebäude gekauft, welches er nach dem Mertener Vorbild zu
einem Kunstzentrum aufbauen möchte. Der Kunsthof in Merten bleibt
natürlich weiterhin bestehen.

In seiner letzten Ausstellung in Merten zeigte er seine Artefakte und
vor allem seine „Könige“: groß- und kleinformatige Skulpturen,
die auch nach seinem Wegzug das Bild des Vorgebirges prägen werden.
Einige dieser Königsfiguren zieren seit Jahren den Kreisverkehr am
Kardorfer Gewerbegebiet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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