Ein atemberaubendes Orgelkonzert
Organist Paolo Oreni in St. Walburga zu Gast
Bornheim-Walberberg - (red) Von Barock über Wiener Klassik bis zur Romantik – das war
das atemberaubende Programm eines Orgelkonzertes der Spitzenklasse in
der Pfarrkirche St. Walburga in Walberberg anlässlich des Jubiläums
900 Jahre „Mons Sanctae Walburgis“.
Zu Gast war einer der weltbesten Organisten. Die Süddeutsche Zeitung
beschreibt Paolo Oreni als einen „jungen, vielversprechenden,
talentierten italienischen Künstler, ein Wunder an Fähigkeit mit
phänomenaler Präzision, die noch immer ihresgleichen sucht“. Er
wurde 1979 in Treviglio geboren. Mit 11 begann er, am Musikinstitut
„Gaetano Donizetti“ Orgel und Komposition zu studieren. Ab 2000
setzte er seine Studien am Nationalkonservatorium von Luxemburg fort.
Er sammelte Anregungen unterschiedlicher Meister von internationalem
Niveau und gewann verschiedene Wettbewerbe. Er spielte Solopartien mit
dem Philharmonischen Orchester der Mailänder Scala und den Bochumer
Symphonikern. Pro Jahr gibt er rund 100 Konzerte und ist gern
gesehener Gast bei den angesehensten Musik- und Orgelfestivals. Dazu
gehörten schon Auftritte in Bonn, Düsseldorf und Köln.
Auswendig spielte er in Walberberg ein anspruchsvolles und äußerst
virtuoses Programm mit „Klassikern“ der Orgelliteratur: von Johann
Sebastian Bachs „Präludium und Fuge F-Dur“, BWV 540, über
Wolfgang Amadeus Mozarts „Fantasie und Fuge“, KV 608, bis zu Franz
Liszts „Fantasie und Fuge über B-A-C-H“ in der Fassung von Jean
Guillou, seinem Lieblingswerk. Schon in Liszts Original oder seiner
Transkription für Klavier ist dieses Werk technisch sehr schwierig.
In der Orgelvariante wechseln wilde Tänze mit den Füßen auf den
Pedalen mit anmutigen, zart klingenden Flötenregistern oder
monumentalen Akkordflächen auf den drei Manualen. Eine klangliche
Wirkung fast wie bei einem Orchester! Toll, dass die Zuhörer in der
gut besetzten Kirche das Spiel von Paolo Oreni via Webcam und Beamer
mitverfolgen konnten.
Und zum Abschluss gab es eine Improvisation über „Irische
Segenswünsche“, „Einzug der Königin von Saba“, „Toccata und
Fuge d-Moll“ und „Großer Gott, wir loben Dich“, das waren
Wünsche der Konzertbesucher, die der junge Organist Simon Holzwarth
aufnahm, der Oreni schon bei einer Orgel-Radtour mit drei Konzerten am
gleichen Tag durch Swisttal begleitet hatte. Das war eine wahre
Orgelsinfonie, bei der Liszt grüßen ließ.
Zu recht gab es Standing Ovations für den großen Organisten nach
einer Stunde hervorragender Musik!
Foto und Text: Anita Brandtstäter
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.