Ordnungspartnerschaft besiegelt
Polizeipräsidium Bonn und Stadt Bornheim kooperieren
Bornheim - (fes) „Im gemeinsamen Auftreten gemeinsame Stärke
demonstrieren“, so bringt es Wolfgang Eifinger, Leiter der
Polizeiwache Duisdorf, auf den Punkt. Gemeinsam mit seinem Kollegen
Andreas Piastowski, Leiter der Bornheimer Polizeiwache, war er dabei,
als am Dienstag im Bornheimer Rathaus Bürgermeister Wolfgang Henseler
und Bonns Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa die vereinbarte
Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Bornheim und dem
Polizeipräsidium Bonn unterzeichneten.
Das städtische Ordnungsamt wird zukünftig in noch engerem Kontakt
mit der Polizei stehen, um mit koordinierten Maßnahmen noch mehr
Präsenz vor Ort in den 14 Dörfern zu zeigen, vor allem in den
Abendstunden und am Wochenende. So kann beispielsweise Vandalismus,
Diebstahl, Sachbeschädigungen, Ruhestörungen, Parkverstößen aber
auch Gewaltdelikten vorzeitig entgegengewirkt werden. Hierfür wurden
seit Jahresbeginn drei neue, entsprechend geschulte Mitarbeiter
eingestellt, die das Ordnungsamtsteam unterstützen. Die
grundsätzlichen Zuständigkeiten von Polizei und Behörde werden
jedoch nicht berührt, jeder Partner arbeitet weiterhin in seinem
Bereich mit eigenen Kräften und Mitteln. Bereits seit langem arbeiten
die kommunale Ordnungsbehörde und die Polizei Hand in Hand zusammen,
etwa beim Karneval oder bei Junggesellenfesten. Durch die neuen
Partnerschaften soll künftig schneller und effektiver gehandelt
werden können, erklärten die Beteiligten. Erfahrungen aus anderen
Kommunen, so Brohl-Sowa, hätten gezeigt, dass entsprechende
Partnerschaften sich bewährt hätten. So gehe es vor allem darum, das
Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken: „Wir möchten den
öffentlichen Raum wieder beherrschen und ihn nicht freigeben“, so
die Polizeipräsidentin, „wir werden den Problemen nur Herr, wenn
wir Kräfte zusammenspannen. Die Bürger sollen sich im öffentlichen
Raum wohl und sicher fühlen.“ Gemeint ist, dass durch gemeinsame
Streifen des Ordnungsaußendienstes der Stadt und der Polizei vor
allem neuralgische Punkte, beispielsweise Dorfplätze, angefahren
werden, um Präsenz zu zeigen. Hauptklientel sind Jugendliche über 14
Jahre und junge, erwachsene Männer bis 25 Jahre, so Brohl-Sowa. Durch
Präsenz der Fachkräfte und gezielte, persönliche Ansprache könne
deeskalierend und präventiv darauf hingewirkt werden, dass
öffentliche Plätze nicht zerstört werden, Müll wieder eingesammelt
wird oder nächtliche Ruhestörung der Anwohner verhindert werden
könne. Es gehe natürlich nicht darum, den Leuten zu verbieten, sich
auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten.
Nachdem die Stadt drei neue Ordnungsmitarbeiter eingestellt hat, seien
bereits jetzt Erfolge zu verzeichnen, schilderte Ordnungsamtsleiterin
Sabine Walter. Im Vergleich zu den Sommermonaten 2017 sei die Zahl der
schriftlichen Beschwerden deutlich zurückgegangen. Gingen im
vergangenen Jahr mit Beginn der warmen Jahreszeit im April bis zu drei
Beschwerden pro Monat ein, erhielt bis dato die Stadt in den Monaten
April bis August insgesamt gerade einmal drei schriftliche
Beschwerden. Ursula Brohl-Sowa verwies auf einen Rückgang der
Kriminalitätsrate im öffentlichen Raum für ihren
Zuständigkeitsbereich. So sei dieser in den ersten sieben Monaten des
laufenden Jahres um 10 Prozent zurückgegangen, was sie unter anderem
auch auf die zunehmende öffentliche Präsenz von Ordnungskräften
zurückführt: „Wichtig ist es, dass wir alle an einem Strang
ziehen“. Sie lobte, dass dies in Bornheim bereits seit Jahren der
Fall sei. Bürgermeister Wolfgang Henseler stimmte zu und dankte bei
der Gelegenheit den Ratsmitgliedern, die mehrheitlich eine
Ordnungspartnerschaft befürwortet hatten.
Insgesamt sind neben den drei neu eingestellten Mitarbeitern bereits
seit Jahren acht weitere Außendienstmitarbeiter für das Ordnungsamt
im Einsatz, allerdings tagsüber. Sie seien jedoch keine
Hilfspolizisten, betonte Henseler.
Je nach Bedarf können übrigens auch noch andere Institutionen mit
einbezogen werden, etwa Mitarbeiter des Zolls. So sei man in den
vergangenen Monaten gemeinsam bereits erfolgreich gewesen bei
Kontrollen auf dem großen Flohmarkt im Gewerbepark Bornheim-Süd.
Hier wurden Plagiate von Markenprodukten und sogar Waffen gefunden,
die Händler zum Kauf angeboten hatten, schilderte Wolfgang Eifinger.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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