Weltfrauentag im Vorgebirge
Protest mit Töpfen und Pfannen
Bornheim (fes). „Frauenrechte sind nicht verhandelbar“, machte die Co-Fraktionssprecherin der Bornheimer Grünen, Maria Koch, unmissverständlich klar und mahnte: „Da kommen Parteien wie die AfD und attackieren unsere Grundrechte, die wir über Jahrzehnte erreicht haben.“
Begleitet wurde diese flammende Rede von lautem Lärm, den rund hundert Demonstrantinnen und Demonstranten mit ihren mitgebrachten Töpfen, Deckeln, Bratpfannen oder Kochlöffeln machten. Sie waren der Einladung des Bornheimer Grünen-Ortsverbandes am Weltfrauentag auf den Peter-Fryns-Platz gefolgt, um Alarm gegen Rechtsextremismus zu schlagen. Unterstützt wurden sie von allen Kommunalpolitikerinnen der anderen Ratsfraktionen sowie der Vorsitzenden des Integrationsausschusses, Dilara Görgen. Auch Bürgermeister Christoph Becker (parteilos) war dabei, der den Appell „Finger weg von Frauenrechten“ ebenfalls unterstützte.
Nach der Kundgebung hatte das Frauen-Netzwerk Bornheim unter seiner Vorsitzenden Stefani Hachenberg im Ratssaal zu einem interkulturellen Abend mit Musik, Gesang, Gesprächen und internationalen Speisen unter dem Motto „Wir sind Frau“ eingeladen.
Moderatorin Dorothee Schwolgin, konnte rund 80 Besucherinnen, darunter viele Gäste aus der kurdischen Gemeinschaft aus Bornheim begrüßen: „Heute Abend sind wir alle Schwestern, wir feiern unsere Stärken, unsere Ressourcen und unsere Liebenswürdigkeit.“
Aus Leverkusen war die Pianistin, Sängerin und Musiktherapeutin Lea Sauter die unter dem Künstlernamen „Leave“ auftritt, in die Vorgebirgsstadt gekommen. Sie erlitt vier Fehlgeburten und widmete sich in einigen ihrer selbstgeschriebenen Lieder daher den Sternenkindern, also Kindern, die nicht lebend zur Welt gekommen sind. Sie möchte damit dieses Thema bewusst aus der Tabuzone holen
Mit ganz anderen Klängen begeisterte Evina Welat, die vor 34 Jahren aus Aleppo in Syrien nach Deutschland kam, und mittlerweile in Waldorf lebt. Die syrische Kurdin brachte traditionelles auf Kurdisch gesungenes Liedgut aus ihrer Heimat auf der Tambour, der persischen Langhalslaute, zu Gehör. Sie schilderte auch eindrucksvoll, wie sie als Kind, noch in Syrien, gegen die männliche Unterdrückung, sogar gegen ihren Vater und ihren Bruder, ankämpfen musste „Schon als kleines kurdisches Mädchen musste ich erkennen, dass ich in einer frauenfeindlichen Umgebung aufwuchs.“
Weitere Informationen zum Frauen-Netzwerk finden sich unter www.frauen-netzwerk-bornheim.de sowie in den sozialen Medien.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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