Haus Am Turm

Rösbergs kleiner Kulturtempel

Bornheim-Rösberg - „Wir haben hier einen kleinen Kulturtempel geschaffen“, da ist
sich Peter Tourné sicher. Gemeint ist damit das neue
Dorfgemeinschaftshaus „Haus Am Turm“, das der Rösberger
Ortsvorsteher am Samstagnachmittag geröffnete.
Drei Wochen lang haben vier rüstige Rentner im Juni das ehemalige
Sportlerheim mit Umkleidekabine und Duschraum zum gemütlichen
Dorfhaus umgebaut. Das Heim stand leer, nachdem sich im vergangenen
Jahr der Sportverein SSV Rösberg im Jahr seines 90-jährigen
Bestehens mangels Mitglieder auflösen musste.
Peter Tourné blickt optimistisch in die Zukunft, denn zunächst
einmal hat die Dorfgemeinschaft das kleine Sportlerheim, das Eigentum
der Stadt Bornheim ist, ein Jahr lang auf Probe gemietet, bislang
einzigartig in der Geschichte Bornheims. Wird der Treffpunkt
angenommen, besteht die Option den Vertrag auf zehn Jahre zu
verlängern, erklärte Marita Lang, Vorsitzende der Dorfgemeinschaft.
Hier sind alle optimistisch, denn bereits vor der offiziellen
Einweihung gab es hier eine private Tauffeier, weitere Anfragen liegen
bereits vor und das Rösberger Volxtheater, das im kommenden Jahr mit
seinem neuen Theaterstück „Das Wunder von Bornheim“ im
„Brauhaus Kaiserhalle“ auftreten möchte, hat bereits
signalisiert, die Räumlichkeiten zu nutzen, um hier Kulissen zu
bauen, erklärte Christof Ernst von der Theatergruppe.
„Das Dorfgemeinschaftshaus steht jedem offen“, sagte Marita Lang,
„die Betonung liegt auf dem Wort Gemeinschaft“. Gegen einen Obolus
kann es für private Feiern, etwa Geburtstage, Taufen, Konfirmationen
oder Kommunionen  gemietet werden. Auch kleinere Konzerte oder
Lesungen sind möglich. Am Freitag, 1. September, wird ab 19 Uhr
erstmals ein offener Abend angeboten für alle Bürger. Marita Lang
denkt bereits an eine Handarbeitsgruppe, die sie hier anbieten
möchte.
Die Idee aus dem Sportlerheim ein Dorfgemeinschaftshaus zu entwickeln
kam auf, weil es am Ort keine Kneipe und auch keinen Saal als
Veranstaltungsstätte mehr gibt. Daher ergriff die SPD-Fraktion im
vergangenen Jahr die Initiative und stellte einen Antrag in den
politischen Gremien. Insgesamt wurden 2.500 Euro investiert, etwa
1.200 Euro kamen von den vier Vereinen der Dorfgemeinschaft. Bis zu 45
Leute können hier Platz finden. Mit Ludwig Balduin fand sich sogar
ein Hausmeister, der sich auch um die Pflege der Außenanlagen
kümmert.

Miete an die Stadt muss die Dorfgemeinschaft nicht zahlen, wohl aber
kommt sie für die üblichen Nebenkosten auf.
Der Name für das Dorfgemeinschaftshaus in Rösberg war übrigens
schnell gefunden: „Haus Am Turm“ sollte es heißen. Denn
schließlich steht das Dorfhaus in unmittelbarer Nachbarschaft des
historischen Wasserturms, der wiederum nun mit dem Slogan „Turm am
Haus“ wirbt. Die Großschreibung von „Am“ ist kein
Rechtschreibfehler. Es handele sich schließlich um einen Eigennamen,
erläuterte Marita Lang.

Infoskompakt
Wer das Dorfgemeinschaftshaus mieten möchte, der kann sich an Marita
Lang wenden: Tel.: (0 22 27) 61 77; E-Mail: marita.lang@netcologne.de

- Frank Engel-Strebel