Spende fürs Vordach
Roisdorfer Schützen blicken auf ein schwieriges Coronajahr zur ...
Bornheim-Roisdorf - (fes) In Zeiten von Corona hat auch für die Roisdorfer St.
Sebastianus-Schützenbruderschaft ein schwieriges Jahr hinter sich. Im
Januar 2020 startete man noch ganz normal mit dem traditionellen
Königsball ins neue Jahr, doch seit März steht das Vereinsleben
quasi still. So gab es weder das beliebte Schützenfest im Sommer noch
wird es aufgrund des zweiten Lockdowns nun einen Krönungsball geben.
Nicht nur Geselligkeit und gemeinschaftliche Erlebnisse fehlen den
Vereinsmitgliedern, die Situation wirkt sich auch finanziell aus, wie
Brudermeister Walter Klemmer kürzlich vor Ort im Schützenhaus an der
Essener Straße erklärte.
So fehlen uns nicht nur die Einnahmen aus den Festen durch den Verkauf
von Speisen und Getränken, auch das Schützenheim konnte nicht
vermietet werden etwa für Hochzeiten, Jubiläen oder
Geburtstagsfeiern.
Das Heim ist zwar Eigentum der Roisdorfer Grünröcke, aber auch hier
laufen selbstverständlich die Kosten für Strom oder Wasser weiter.
Genutzt haben die Schützen die karge Zeit indem sie anstehende
Renovierungsmaßnahmen in Angriff genommen hatte. So war die
Erneuerung des Vordaches des Schützenhauses schon seit Jahren
überfällig. Etwa 11.000 Euro kostete die Maßnahme inklusive
Anstrich der Halle. Dies wäre laut Klemmer schon in einem
„normalen“ Jahr eine große Herausforderung gewesen für den
Verein, unter Corona-Bedingungen jedoch „eine fast unlösbare
Aufgabe.“ Umso dankbarer sind die Sebastianer, dass sie hierfür nun
eine Spende von 2.000 Euro von der Volksbank Köln-Bonn empfangen
haben, die ihnen Lukas Wagner, Leiter der Filiale Roisdorf
vorbeigebracht hatte.
Weitere 4.500 Euro erhielt der Verein aus der Sportpauschale der Stadt
Bornheim. Der verbleibende Betrag konnte aus Eigenmitteln aufgebracht
werden mit über 700 ehrenamtlichen Stunden, die viele
Vereinsmitglieder geleistet hatten. Alleine Wolfgang Mertgen, zugleich
auch Vorsitzendes des Roisdorfer Ortsausschusses, habe „unzählige
Farbeimer leergepinselt“, schilderte Walter Klemmer.
Da sich bereits im vergangenen Frühjahr sämtliche Bruderschaften im
Vorgebirge darauf verständigt hatten, sämtliche Schützenfeste
abzusagen, darf der amtierende König Michael Jaeschke noch ein
weiteres Jahr im Amt bleiben: „Ich mache das natürlich gerne, ich
bedauere aber sehr, dass alle offiziellen Termine, auch die Besuche
bei anderen Bruderschaften zum Stillstand gekommen sind. Wir hoffen
alle, dass es bald wieder aufwärts gehen wird.“
„Es geht uns aber nicht nur ums Schießen“, so Klemmer, „sondern
auch um das gesellige Zusammensein mit Würstchen, Kartoffelsalat und
einem Gläschen Bier.“ Auch in Roisdorf wurde daher einiges
investiert, um die Hygieneauflagen zu erfüllen. Teile des erneuerten
Kunststoffvordaches vom Schützenheim wurden als Trennwände an den
Schießständen quasi recycelt. In seiner Existenz ist der Roisdorfer
Schützenverein nicht gefährdet, noch sei man Klemmer zufolge
finanziell gut aufgestellt. Es gab auch keine Austritte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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