Frei nach Shakespeare
Rund 70 Schüler begeistern auf der Bühne

Fantasievolle Kostüme, ein wunderbares Bühnenbild, tolle Tänze und Dialoge bei der Theateraufführung am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Fantasievolle Kostüme, ein wunderbares Bühnenbild, tolle Tänze und Dialoge bei der Theateraufführung am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.
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Bornheim - Rihanna und Shakespeare? Passt das? Und wie das passte! Rund 70
Schülerinnen und Schüler der beiden Internationalen Klassen sowie
der Klassen 7b, 7c, 7d und 9a des Bornheimer
Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums (AvH) stellten dies auf
eindrucksvolle Weise unter Beweis. Seit den Sommerferien studierten
sie frei nach William Shakespeare Auszüge aus dessen Komödie „Ein
Sommernachtstraum“ ein und führten diese Inszenierung jetzt im
Foyer des Gymnasiums auf. Dabei standen Flüchtlingskinder aus den
unterschiedlichsten Ländern gemeinsam mit deutschen Mädchen und
Jungen auf der Bühne.
Möglich machte dies der 2008 gegründete Köln/Frechener
gemeinnützige Verein „Music 4 Everybody!“. In dem Verein
schlossen sich engagierte Musiker, Künstler und Eltern zusammen, um
Schüler zu unterstützen, die sich keinen Kunst- oder Musikunterricht
leisten können. Sie initiieren Schulprojekte wie dieses am AvH.
Kooperationspartner ist der Malteser Hilfsdienst. Finanzielle
Unterstützung für die Aufführung am Bornheimer Gymnasium gab es vom
Bundeskanzleramt zur Integrationsförderung, erläuterte
Projektleiterin und Sängerin Stephie Siebert.
Dabei wurde Shakespeares „Sommernachtstraum“ umgeschrieben auf die
heutige Zeit, wie Siebert erläuterte. Moderne Tänze,
zeitgenössische Popsongs etwa Rihannas Nummer-eins-Hit
„Diamonds“  bauten die musikalische Brücke zwischen den
Kulturen. Im Mittelpunkt des Stückes standen Themen wie Freundschaft,
Toleranz, aber auch die Skepsis Fremden gegenüber.
„Sinn unserer Arbeit ist es, dass sich deutsche Schüler und
Flüchtlingskinder besser kennenlernen und so aus ihrer
Abseitsposition herauskommen“, erklärte Siebert weiter. Begleitet
hat die Arbeit Vera Ecks. Sie ist Klassenlehrerin der beiden
Internationalen Klassen. Geprobt haben die Gymnasiasten seit August
ein Mal pro Woche jeweils etwa anderthalb Stunden. Während man sich
bei den Tanz- und Gesangnummern noch mit „Händen und Füßen“
oder auf Englisch verständigen konnte, waren die auf Deutsch
gesprochenen Texte die größte Herausforderung für die geflohenen
Kinder. Doch auf diese Weise gelang es für die jungen Zuflucht
Suchenden sich spielerisch der deutschen Sprache zu nähern. Auch
Berührungsängste im wahrsten Sinne des Wortes konnten abgebaut
werden, führte Stephie Siebert fort. Vor allem für die Mädchen in
der Pubertät war es nicht immer ganz einfach etwa auf arabische Jungs
zuzugehen und am Ende beispielsweise Hebefiguren darzustellen.
Schlussendlich erlebten die Zuschauer, darunter auch viele Eltern der
Flüchtlingskinder, im Foyer des AvH eine faszinierende Aufführung
mit vielen fantasievoll gestalteten Kostümen und vor einer
eindrucksvollen Kulisse. Das Bühnenbild haben die Schüler ebenfalls
selber gestaltet.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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