Fair und Stark
Schüler erhielten Training zur Gewaltprävention

Aufrecht stehen, deutlich sprechen und signalisieren, was einem unangenehm ist. Dies bringen die Gewaltpräventionstrainer Birgit Sutter und Eduard Schupp den Kindern der Nikolaus-Schule bei. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Aufrecht stehen, deutlich sprechen und signalisieren, was einem unangenehm ist. Dies bringen die Gewaltpräventionstrainer Birgit Sutter und Eduard Schupp den Kindern der Nikolaus-Schule bei.
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Bornheim-Waldorf - Abstand halten. Nicht duzen, nicht lächeln, sondern bestimmt
auftreten und klar und deutlich dem Gegenüber Nein sagen, wenn man
bedrängt wird. Diese und viele weitere wertvolle Tipps gaben die
beiden Gewaltpräventionstrainer Birgit Sutter und Eduard Schupp aus
Bonn den Viertklässlern der Waldorfer Nikolaus-Schule mit auf den
Weg.

Seit mehr als zehn Jahren ist die sogenannte
„Fair-und-stark-Woche“ fester Bestandteil im Unterricht der
Waldorfer Grundschule.
In den Stufen eins und zwei erfahren die Kinder, wie sie ihre eigenen
Gefühle entdecken, aber auch wie sie die Gefühle anderer erkennen
und einschätzen können. Rund um das Thema Streit und Konflikte geht
es in den dritten Klassen. Hier hören die Kinder von dem sogenannten
„Eisberg-Modell“. Oft erkennt man bei einem Streit nur die
berühmte Spitze des Eisberges, also die letzten Äußerungen in einem
Streitfall. Um einen Konflikt zu schlichten, ist es aber wichtig, den
Ursachen auf den Grund zu gehen, erläuterte Schulleiterin Petra
Domscheit.  Das „Fair-und-stark“-Prinzip ist nicht nur auf eine
Woche im Schuljahr ausgerichtet, Nachhaltigkeit ist wichtig. So finden
sich viele Aspekte im Schulalltag wieder, es gibt Schüler, die sich
als Streitschlichter betätigen und von den Lehrern betreut werden,
oder den Klassenrat, in dem Konflikte und Emotionen einmal die Woche
diskutiert und aufgearbeitet werden.
Für die Viertklässler stehen schließlich Übungen zur
Selbstbehauptung im Mittelpunkt. Unterteilt werden die Gruppen
bestehend aus 10 bis 12 Schüler jeweils in Mädchen und Jungen.
Eduard Schopp und Brigit Sutter führen sie mit Rollenspielen und
Übungen an Situationen heran, durch die sie lernen können, sich in
unangenehmen oder bedrohlichen Situation zur Wehr zu setzen.
„Wir arbeiten mit vielen Schulen zusammen“, erklärte Schopp,
„uns ist es wichtig, dass wir nur mit solchen Schulen wie hier in
Waldorf zusammenarbeiten, die unsere Ideen auch nachhaltig
weitertragen.“
Gefördert wird die „Fair-und-stark-Woche“ durch die Bornheimer
Bürgerstiftung  pro Jahr mit 386 Euro, das städtische Jugendamt
stellt rund 200 Euro zur Verfügung, den restlichen Betrag zahlen die
Eltern mit 15 Euro pro Kind. Die Teilnahme ist freiwillig, doch in der
Regel nehmen fast alle Mädchen und Jungen teil.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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