Seniorenboulen
Seniorenbeirat Bornheim informiert nach intensiven Begehungen über ...

Machen sich stark für Bornheims ältere Mitbürger: Der Seniorenbeirat um Gabriela Knütter (Mitte), links daneben Sozialdezernentin Alice von Bülow, beim Boulespielen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Machen sich stark für Bornheims ältere Mitbürger: Der Seniorenbeirat um Gabriela Knütter (Mitte), links daneben Sozialdezernentin Alice von Bülow, beim Boulespielen.
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Bornheim-Waldorf - (fes) Hier lässt es sich aushalten: Die Boulebahn am Sportplatz des
SV Vorgebirge in Waldorf ist ein schönes Fleckchen in Bornheim, wo
vor allem Senioren sich gerne die Zeit vertreiben. Doch nur die ruhige
Kugel schieben? Nicht mit den Mitgliedern des städtischen
Seniorenbeirates, der 2015 in seine zweite Legislaturperiode startete.
Auf der Boulebahn informierten die Beiratsvertreter über ihre
Anliegen und es prasselte heftige Kritik auf die Stadtverwaltung
nieder.

Grund: Anfang des Jahres überreichten die Vorsitzende des Beirates
Gabriela Knütter und Beiratsmitglied Volker Lederer eine umfangreiche
Liste mit 50 Mängeln an Bornheims Sozialdezernentin Alice von Bülow.

Vorangegangen waren intensive Begehungen in allen 14 Ortsteilen, um
die Gefahrenstellen auszumachen. Geschehen sei bislang jedoch nichts,
auch schriftliche oder telefonische Nachfragen an die Stadt liefen
bislang ins Leere, klagte Gabriela Knütter: „Wir werden immer
wieder vertröstet von der Verwaltung und bekommen noch nicht einmal
eine Antwort.“ Alice von Bülow, die ebenfalls der Einladung zur
Boulebahn folgte, versuchte abzuwiegeln, die Sache sei sehr komplex:
„Belange, die die Senioren betreffen, betreffen auch andere
Bevölkerungsschichten“. Da gelte es Themen wie Schulwegsicherheit
oder Inklusion etwa mit den Interessen der älteren Menschen unter
einen Hut zu bringen. Natürlich gehe es auch immer wieder um das
Geld, die Kassen der Stadt sind bekanntlich klamm. Aber auch
gewachsene dörfliche Strukturen führt Alice von Bülow an, die es
strukturell schwierig machten, etwa Gehwege zu verbreitern: „Daher
können wir leider nicht den ganz großen Wurf machen“, so die
Beigeordnete. Und oft liegen die Zuständigkeiten auch nicht im
Bereich der Stadtverwaltung, etwa bei der Kreisstraße K33, die mitten
durch Rösberg führt und gerne als Rennpiste und Abkürzung für
Pendler genutzt wird, die von Euskirchen Richtung Wesseling fahren.
Gerne würde die Stadt mehr tun, so von Bülow, und versprach: „Wir
müssen noch stärker hinhören, was die Interessen der Senioren
betreffen.“

Zwei Beispiele von vielen brachten die anwesenden Senioren zur
Sprache. Gerda Gille aus Widdig beschrieb die Situation am Widdiger
Bahnhaltepunkt der Linie 16. Der Einstieg in die Bahnen sei nicht das
Problem, da könne man sich ja noch hochziehen, meinte sie. Schwierig
werde es beim Ausstieg, da der Haltepunkt noch nicht barrierefrei
ausgebaut ist: „Ich weiß von einigen, die hier schon gestürzt
sind“. Auch die Situation der Römerstraße ist für Gerda Gille
ziemlich unbefriedigend, da an vielen Stellen die Bürgersteige wie in
anderen Ortschaften auch verengt oder ins Leere laufen.

Von einem weiteren neuralgischen Punkt berichtete Gabriela Knütter in
Merten. Für Fußgänger und Gehandicapte sei der Einmündungsbereich
Beethovenstraße/Mozartstraße schwer einsehbar. Die Nebenstraße gehe
in Schotter auf und seit neuestem stehen dort auch noch ein
Schaltkasten und ein neues Verkehrsschild, was den Bereich zusätzlich
unsicherer mache: „Neulich kippte hier ein Rollstuhlfahrer um, der
zum Glück von einem Autofahrer gerettet wurde“, schilderte
Knütter.

Die Liste der Forderungen ist lang und nachvollziehbar. So fordern die
Beiratsmitglieder zusätzliche Ruhebänke, öffentliche Toiletten an
den Friedhöfen in Sechtem und Kardorf oder am Sechtemer Bahnhof.

Noch ein weiteres Thema brennt den Senioren auf den Nägeln: die
altersgerechte Quartiersentwicklung. „Das altersgerechte Quartier
zeichnet sich unter anderem aus durch ein selbstbestimmtes Leben, auch
bei Unterstützungs- und Pflegebedarf“, so die Senioren. Vor allem
in den Höhenorten Rösberg und Hemmerich fehle es etwa an einer
Nahversorgung um einkaufen zu können. Nach dem Motto „Brot –
Butter – Klönen“ stellt sich Gabriela Knütter vor, dass sich die
Dorfgemeinschaft zusammentut und einen kleinen Laden auf die Beine
stellt. Erfolgreiche Beispiele in anderen Regionen gäbe es ja. Lokale
Seniorenbüros, Nachbarschaftszentren oder Mobilitätsangebote wie ein
Bürgerbus und Mitfahrbänke wären auch eine Option für ein
altersgerechtes Quartier.

Das „Totschlagargument“, die Stadt habe kein Geld, wollten Volker
Lederer und Gabriela Knütter nicht gelten lassen und regten einen
städtischen Fundraiser an, der Geld für die Belange der Senioren
akquirieren könnte. Andere Kommunen hätten so etwas bereits.
Knütter fügte noch hinzu, dass die Stadt Bornheim froh sein solle,
dass der Seniorenbeirat so viele Aufgaben ehrenamtlich übernommen
hätte, etwa die Ortsbegehungen: „Hätten sie dafür bezahlen
müssen, hätten sie ein Heidengeld ausgeben müssen.“

www.bornheimer-senioren.de

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