"Zeitschenker" gesucht
Spazieren gehen, zuhören, vorlesen oder Einkäufe erledigen

Mit Kopf und Herz: Andrea Windhorst-Riede, Kattharina Schäfer und Annegret Kastorp (von links) werben für das „Zeitschenker“-Projekt und danken den Sponsoren. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Mit Kopf und Herz: Andrea Windhorst-Riede, Kattharina Schäfer und Annegret Kastorp (von links) werben für das „Zeitschenker“-Projekt und danken den Sponsoren.
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Alfter/Bornheim - (fes) Ein Spaziergang mit einer Seniorin. Ein Ausflug mit Kindern
zum Spielplatz, um Alleinerziehende zu entlasten. Einem einsamen,
alleinstehenden Menschen einfach eine Geschichte vorlesen oder
Einkäufe erledigen – es gibt viele Möglichkeiten anderen Menschen
ein wenig von seiner Zeit zu schenken und ihnen damit den Alltag zu
verschönern.

Passend zu der Idee nennen sich die Ehrenamtlichen, die anderen
Menschen in ihrer Freizeit solche Dienste anbieten „Zeitschenker“
– ein Projekt, das nun neu aufgelegt werden soll. Organisiert wird
dies über den katholischen Sendungsraum Bornheim/Alfter, unterstützt
von der Caritas Rhein-Sieg.

Neu ist die Idee nicht: 2015 übernahm die Caritas diese von der
Gemeinde Much, um sie für Alfter und Bornheim zu etablieren.
Allerdings schlief das Projekt irgendwann ein. Mit der 2020 neu
eingestellten Projektkoordinatorin Katharina Schäfer soll der Gedanke
nun neuen Schwung erfahren. Auch, wenn dies in Corona-Zeiten nur
eingeschränkt möglich sei, wie Katharina Schäfer, Andrea
Windhorst-Riede (Pastoralreferentin und Präventionsfachkraft) sowie
Annegret Kastorp von der Caritas Rhein-Sieg schilderten.

Derzeit sind drei Zeitschenker coronakonform telefonisch im Einsatz.
Kern des Engagements sei laut Schäfer die Alltagsunterstützung für
Familien, Senioren oder Alleinerziehende durch Ehrenamtliche.
„Nachbarschaftshilfe“ lautet hier das Stichwort. Die Beschenkten
werden entlastet oder erfahren Abwechslung in ihrem Alltag. Ganz
wichtig: Hier entsteht keine billige Konkurrenz zu professionellen
Dienstleistern oder Handwerkern.

„Wir haben hier ein sehr dynamisches Projekt. Die Zeitschenker
werden nach ihren Vorlieben und Fähigkeiten eingesetzt. Sie können
auch Vorschläge einbringen, wie sie anderen Menschen helfen
möchten“, schilderte Schäfer. Ein Zeitschenker sollte mit „Kopf
und Herz bei der Sache sein“, ergänzte Windhorst-Riede.

Ebenfalls wichtig: Gegenseitiges Vertrauen sowohl auf Seiten der
Zeitschenker, als auch auf Seiten der Beschenkten. Daher, so Schäfer
weiter, gilt das Schutzkonzept des Erzbistums Köln als Standard, um
sexualisierten Missbrauch oder Betrugsdelikte zu vermeiden. Die
Ehrenamtlichen müssen daher, bevor sie eingesetzt werden, ein
erweitertes polizeiliches Führungszeugnis einreichen und an
mehrstündigen kostenlosen Schulungen teilnehmen.

Hierin erhalten sie beispielsweise psychologisches Grundlagenwissen
oder Kenntnisse in Sachen Gesprächsführung. Zudem können sie sich
jederzeit von den Fachleuten aus den Seelsorgebereichen oder der
Caritas beraten lassen. Eng vernetzt ist Projektkoordinatorin Schäfer
mit lokalen Beratungsstellen der Kirchen und Gemeinden, den
Kindergärten oder Familienzentren. Das Angebot kann
überkonfessionell genutzt werden. Im Sommer sind die ersten
Schulungen geplant.

Möglich ist diese Einrichtung nur durch Sponsoren. Hier gilt der Dank
dem Kirchengemeindeverband Bornheim/Vorgebirge, der Caritas-Stiftung
im Erzbistum Köln, dem Kreiskatholikenrat, dem Rotary Club Bornheim
sowie dem Verein Rückenwind Alfter/Bornheim.

Am kommenden Dienstag, 27. April 2021, und am Donnerstag, 29. April
2021, jeweils um 19 Uhr, findet eine digitale
Informationsveranstaltung zum Zeitschenker-Projekt statt. Der Link
kann per E-Mail an
info.zeitschenker@web.de
angefordert werden. Katharina Schäfer bietet eine offene telefonische
Sprechstunde jeweils montags von 9 – 11 Uhr und donnerstags von 12
– 13 Uhr an unter Tel.: 0163 - 9717 452.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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