Kunstrasen für Widdig
Sperrvermerk ist aufgehoben

Der Aschenplatz ist bald Geschichte: Der Widdiger bekommt nun auch endlich einen Kunstrasenbelag. | Foto: fes
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  • Der Aschenplatz ist bald Geschichte: Der Widdiger bekommt nun auch endlich einen Kunstrasenbelag.
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Widdig (fes). „Wir spielen hier eigentlich nur noch auf Sand und Asche“, schilderte der Vorsitzende des SC Widdig, Benedikt Vöpel, vor dem Ausschuss für Sport, Kultur und Ehrenamt im vergangenen Jahr und hoffte bereits damals, dass mit dem Umbau des Sportplatzes am Teutonenstraße endlich begonnen werden kann.

Doch es ging es noch einmal ein Jahr ins Land bis es nun endlich gute Nachrichten für den 1922 gegründeten Sportclub am Rhein gab: Die Baugenehmigung für die Sportanlage in Widdig wurde jetzt von der Stadt erteilt und die notwendige Sanierung der Entwässerung kann in Angriff genommen werden. Der Stadtrat hatte dafür bereits in den Haushaltsjahren 2023 und 2024 jeweils 100.000 Euro bereitgestellt, allerdings zunächst nur unter der Bedingung eines sogenannten Sperrvermerks, der sicherstellen sollte, dass der Verein finanziell in der Lage ist, das Kunstrasenprojekt umzusetzen, heißt es in einer Pressemitteilung von der CDU Bornheim.

SpendenaktionIn seiner Sitzung im Mai hob der Rat diesen Sperrvermerk schließlich auf, da der Verein sein Vorhaben konkretisieren konnte: Zum einen konnte die Finanzierung durch eine erfolgreiche Spendenaktion des SC Widdig aufgestockt werden, zum anderen werde das Projekt durch Fördermittel des CDU-geführten NRW-Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Höhe von 197.000 Euro unterstützt. Zusätzlich wird der SC Widdig, so wie jeder Fußballverein in Bornheim, von der Stadt 50.000 Euro an Fördermitteln für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes erhalten.

Rolf Schmitz, CDU-Ratsherr aus Widdig, zeigte sich hocherfreut: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dieses wichtige Projekt vorantreiben können. Es zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Auch Sandeep Singh Bains, Sachkundiger Bürger der CDU für Widdig, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Dieses Vorhaben ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinschaft und wird unsere Infrastruktur nachhaltig stärken.“

Neben dem SC Widdig erhält laut den Christdemokraten auch der TUS Roisdorf 1932 eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro für den Bau eines Multicourts. Fußballplatz war „illegal“Bereits vor mehr als zehn Jahren wollte der SC Widdig das Kunstrasenprojekt in Angriff nehmen und startete dafür eine Crowdfunding-Aktion. Nach zahlreichen Gesprächen mit der Stadt und Untersuchungen der Anlage stellte sich heraus, dass der Platz Ende der 1960er Jahre eigentlich illegal gebaut worden war. Es gab keinen genehmigten Bauantrag. Die Genehmigung wurde zwischenzeitlich von der Stadt erteilt. Es trat noch ein weiteres Problem auf: Die Sportanlage liegt im Bereich des Wasserschutzgebietes Urfeld, daher musste die Wasserbehörde des Rhein-Sieg-Kreises am Baugenehmigungsverfahren beteiligt werden. Dabei wurde festgestellt, dass die vorhandene Entwässerung als Schachtversickerung in den Untergrund nicht den wasserrechtlichen Einleitungsvorschriften entsprach. So musste entsprechend nachgebessert werden. Das Oberflächenwasser darf nicht mehr vor Ort versickern. Stattdessen muss das Drainagesystem an einen Vorfluter angeschlossen werden. Von diesem Vorfluter wird dann die Entwässerung über den sich unter dem Platz befindenden verrohrten Lauf des Bornheimer Baches sichergestellt. Diese Maßnahme ist auch wichtig, falls es zu Extremwochwässern des Rheins kommt, damit ein Einstau des Bachkanals durch aufsteigendes Grundwasser abgeführt werden kann.

Mehr Licht für FußballerNeben dem Kunstrasenplatz möchte der Sportclub auch noch sechs neue Flutlichtmasten errichten mit moderner, energieeffzienter LED-Technik. Derzeit wird der Platz durch vier veraltete Strahler ausgeleuchtet. Auf dem Areal unterhält auch der Tennisclub (TC) Hersel-Widdig einige Spielflächen. Wichtig ist die Sanierung der Sportfläche noch aus einem anderen Grund, wie Vöpel im vergangenen Jahr erklärt hatte: Viele Jugendliche und Kinder seien zu benachbarten Vereinen, vor allem zum TuS Germania Hersel abgewandert, wo sie auf moderneren Kunstrasenflächen spielen können. Das wiederum sorgt für Engpässe in Hersel, wie auch der Leiter des Sportr- und Kulturamtes Willi Over betont hatte: „Ein Sportplatz für die drei Bornheimer Rheinorte ist definitiv zu wenig.“ Damit wäre nun auch der letzte Aschenplatz im Stadtgebiet Geschichte und auch Widdig hätte endlich einen modernen Kunstrasenplatz. Eine Ausnahme gibt es in Brenig: Dort wird auf einem Naturrasenplatz gekickt.

Der Aschenplatz ist bald Geschichte: Der Widdiger bekommt nun auch endlich einen Kunstrasenbelag. | Foto: fes
Der Vorsitzende des SC Widdig Benedikt Vöpel.  | Foto: Foto fes
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