Tollitätenempfang
Stadt verleiht Friedensorden
Hersel (fes). Endlich wieder analog statt digital, und mit Hunderten feierfreudigen und bunt kostümierten Jecken Spaß haben - dies genossen die Prinzessinnen und Prinzen aus dem Bornheimer Stadtgebiet sichtlich, als sie zusammen den 55. Tollitätentreff der Stadt Bornheim in der Rheinhalle Hersel feierten, der größten Karnevalssause im Vorgebirge.
Eine besondere Premiere war dieser Abend für Alexander Wehn. Er erlebte seine Feuertaufe als neuer Sitzungspräsident. Vor drei Monaten hatte der 32-Jährige von seinem Glück noch nichts geahnt. Anfang Dezember war er mit anderen Fans zum Europacupspiel seiner Lieblingsmannschaft, dem 1. FC Köln, nach Nizza unterwegs. Mit im Reisebus saß der langjährige Sitzungspräsident Wolfgang Raschke. Beide verstanden sich prima. “Auf der Rückfahrt fragte er mich, ob ich mir diese Aufgabe vorstellen könnte?“, schilderte Wehn. 14 Tage später sagte er schließlich zu. Alexander Wehn stand aber nicht zum ersten Mal auf der Rheinhallenbühne. Er ist langjähriger Vorsitzender beim Tambourcorps Dersdorf und spielte schon öfter mit der Musikgruppe beim „Tolli“. Zur Premiere begleiteten ihnen auch seine Musikantenfreunde auf die Bühne.
Stadt verleiht FriendesordenDanach übernahmen erst einmal Bürgermeister Christoph Becker und seine erste Stellvertreterin Gabriele Kretschmer das Mikrofron, um die Gäste zu begrüßen: „Unsere Tollitäten dürfen natürlich nicht fehlen, denn sonst wäre es einfach nur ein
Treff. Ich danke allen Tollitäten, die sich für das Brauchtum engagieren, denn neben der Freude, steckt auch sehr viel Arbeit dahinter“, betonte Becker. Trotz allen Frohsinns, die Gedanken an die Krisen blieben nicht außen vor. So ziert den traditionellen Karnevalsorden der Stadt diesmal kein markantes historisches Gebäude wie in den Jahren zuvor: „Wir verleihen in diesem Jahr einen Friedensorden, neben dem Logo der Stadt met Hätz ist diesmal auch eine Friedenstaube abgebildet und der Spruch ‚Frieden für die Welt‘“, erläuterte der Stadtchef. Dieser Wunsch gelte nicht nur den Ukrainern, sondern allen Menschen auf der Welt. Zuständig als Literatin für das gewohnt vielfältige Programm zeichnete Nicole Krumbach von der Verwaltung verantwortlich.
Furioses FinaleTraditionelle Darbietungen wechselten sich ab mit modernem Party-Kölschrock, fantastisch choreographierten Tanzdarbietungen und jeder Menge flotter, bisweilen aber auch nachdenklicher Sprüche und Gags der Redner.
Mit gut hundert Mann und ihrem Funkenmariechen gab die Kölner Funken Artillerie blau-weiß von 1870 den Eisbrecher mit „Stippeföttchen“ und Mariechentanz. Als „Mann usem Leeve“ brachte „Ne Schwaadlappe“ die Gäste mit seinen lustigen Alltagsanekdoten zum Lachen, auch Comedienne „Hausfrau“ Ingrid Kühne und später das Herseler Urgestein, Bernd Stelter, sorgten für beste Stimmung. Kölsch-Rocker Stefan Knittler aus Rodenkirchen, die famosen akrobatischen Tänzerinnen der „Fauth Dance Company“ aus Viersen und zum großen Finale die bekannten „Domstürmer“ verbreiteten ebenfalls Fastelovendsstimmung pur. Ein prächtiges Bild bot sich zum Finale, als „Domstürmer“-Frontmann Micky Nauber kurz vor Mitternacht mit allen Tollitäten gemeinsam zum Abschluss noch einen Song aufführte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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