Seniorentelefon mit Herz
Stadtjugendring holt Senioren aus der Isolation

Stets ein offenes Ohr für Seniorinnen und Senioren hat Elisa Färber. Sie macht mit beim „Seniorentelefon mit Herz“ für das Vorgebirge, das der Stadtjugendring jetzt gestartet hat. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Stets ein offenes Ohr für Seniorinnen und Senioren hat Elisa Färber. Sie macht mit beim „Seniorentelefon mit Herz“ für das Vorgebirge, das der Stadtjugendring jetzt gestartet hat.
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Bornheim - (fes) Ein Kaffee mit Freunden, die Enkelin umarmen oder ein
Stadtbummel – vor wenigen Wochen war das für viele Seniorinnen und
Senioren problemlos möglich. Doch dann kam die Coronakrise und mit
ihr der Lockdown. Vor allem ältere Menschen zählen zur Risikogruppe
und leiden verstärkt unter sozialer Isolation. Weder Verwandte noch
Freunde sollten sie derzeit persönlich treffen, um sich vor dem
COVID-19-Virus zu schützen.

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Doch mit wem nun plaudern? Das Herz ausschütten? Leid und Freude
teilen? Hierfür gibt es seit Montag in Bornheim nun das
„Senioren-Telefon mit Herz“. Ins Leben gerufen hat dieses
beispiellose Angebot der Stadtjugendring Bornheim (SJR) unter der
Leitung von Dominik Pinsdorf in Zusammenarbeit mit der Bornheimer
Firma Telenumeric, die die telefonische Infrastruktur zur Verfügung
gestellt und gesponsert hat. Unter einer kostenlosen Rufnummer (siehe
Kasten) können ältere Damen und Herren seitdem anonym telefonieren.

Am anderen Ende der Leitung sitzen Menschen wie Elisa Färber aus
Sechtem. Die 25-jährige Studentin der Kunstgeschichte ist zugleich
Beisitzerin beim SJR. Sie macht mit, weil sie weiß, wie wichtig
dieses Angebot für alleinstehende Ältere ist. Ihre Großmutter wohnt
in einem kleinen Dorf in Süddeutschland und kann derzeit die
gewohnten Kontakte nicht mehr pflegen „Ich telefoniere regelmäßig
mit meiner Oma, die sich nun mit ihrer Seniorengruppe nicht mehr
treffen kann.“ Daher weiß sie auch, wie einsam sich alleinstehende
Senioren fühlen können.

Derzeit haben 23 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ein offenes Ohr
für die betagten Anrufer. Psychologische Vorkenntnisse sind nicht
erforderlich, es geht einfach ums Plaudern und nicht um
seelsorgerische oder psychologische Beratung. Stellen die Angerufenen
jedoch fest, dass ein Anrufer professionelle Hilfe benötigt, können
sie die entsprechenden Kontakte vermitteln, etwa die Nummern der
Telefonseelsoge oder von psychologischen Beratungsstellen: Wichtig war
natürlich auch auszuschließen, dass sich jemand mit betrügerischen
Absichten als Helfer meldete. Dies wurde anhand der zuvor aufgenommen
Daten und mittels eines Fragebogens überprüft. Hilfe gab es hierbei
von der Beratungsstelle der Caritas Rhein-Sieg. „Wir wollen
natürlich keinen, der hier den Enkeltrick oder Ähnliches
anwendet“, unterstrich Dominik Pinsdorf.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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