Halbtag Plus am Gymnasium
Systemwechsel am Alexander-von-Humboldt Gymnasium Bornheim

Trotz des „Systemwechsels“ wird es weiterhin attraktive AGs für alle Schüler geben. Neben dem musischen Bereich auch im MINT-Bereich (Foto). | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Trotz des „Systemwechsels“ wird es weiterhin attraktive AGs für alle Schüler geben. Neben dem musischen Bereich auch im MINT-Bereich (Foto).
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Bornheim - (fes) Zum kommenden Schuljahr heißt es am
Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) „Halbtag plus“.
Mehrheitlich mit fünf Gegenstimmen aus den Reihen der SPD und zwei
Enthaltungen (Rainer Züge, SPD, Josiane Hochgartz, Grüne) stimmten
die Mitglieder des Schul- und Sozialausschusses in einer eigens zu
diesem Tagespunkt anberaumten Sondersitzung für diesen Systemwechsel.

Darum geht es: Mit knapper Mehrheit hatte das AvH im Juni den
Beschluss gefasst, den Wechsel vom gebundenen Ganztag zum System des
„Halbtag plus“ zu vollziehen. Eine intensive Diskussion mit
Eltern, Schülern und Lehrern ging voraus. Dieser „Systemwechsel“
beginnt bereits ab dem Schuljahr 2020/21 nach den Sommerferien und
gilt für alle Aufnahmen in die Klassenstufe 5 aufsteigend.

Was sich ändert: Die Teilnahme am gebundenen Ganztag ist für alle
Schüler der Sekundarstufe I im Umfang von 36 Wochenstunden
verpflichtend. Die Schüler müssen unter anderem Lernzeiten und
Arbeitsgemeinschaften besuchen.

Im „Halbtag plus“ endet für alle Schüler der Stufen 5 bis 8 der
Unterricht jeweils nach der sechsten Stunde um 13.05 Uhr. Danach
können die Kinder entweder nach Hause gehen oder freiwillig an
„einem verlässlichen Nachmittagsangebot“ teilnehmen, erläuterte
Dubois. Dazu gehört vor allem die Hausaufgabenbetreuung. Die Mädchen
und Jungen können aber auch an AGs teilnehmen, insbesondere in den
musischen Fächern und im MINT-Bereich. Familien und Schüler können
damit ihren Nachmittag flexibler gestalten: „Unsere Familien
erhalten mit dem ‚Halbtag plus‘ ein flexibleres und
bedarfsorientiertes Bildungsangebot“, erklärte Schulleiter
Christian Dubois. Während für die Fünft- bis Achtklässler der
Unterricht um 13.05 endet, erhalten die Schüler der Stufen 9 und 10
an ein bis zwei Nachmittagen Unterricht bis 15.30 Uhr. Die
Hausaufgabenbetreuung stellt ein extern beauftragter Träger sicher.
Kosten für die freiwilligen Angebote fallen für die Eltern nicht an.

Warum eine Sondersitzung? Die Sondersitzung setzten in einem
gemeinsamen Antrag die Fraktionen von CDU, FDP und UWG durch, damit
alle Eltern, die ihre Schüler für das kommende Schuljahr am AvH
anmelden möchten, Planungssicherheit haben. Das Anmeldeverfahren
startet Mitte Februar. Die drei Fraktionen kritisierten, dass trotz
frühzeitiger Entscheidung der Schule die Verwaltung dem Ausschuss im
vergangenen Jahr noch keine Beschlussvorlage vorgelegt hatte. Eine
Entscheidung in der nächsten regulären Ausschusssitzung am 21.
Januar wäre zu kurzfristig gewesen.

Aus Sicht der Verwaltung wäre eine Sondersitzung jedoch nicht
notwendig gewesen. „Wir mussten noch auf Informationen des
Ministeriums warten“, erläuterte Alice von Bülow. Mittlerweile
stehe fest, dass das neue System „erlasskonform“ sei.

Die Diskussion im Ausschuss: Die SPD-Fraktion sprach sich mehrheitlich
gegen den die Einführung des „Halbtag plus“ aus, unter anderem,
weil Schüler aus so genannten „bildungsfernen Schichten“ im
gebundenen Ganztag besser aufgehoben seien, so Ute Krüger. Arbeiten
beide Eltern, seien diese auf eine Ganztagsbetreuung angewiesen. Die
Betreuung sei ja weiterhin gegeben, entgegnete Matthias Kabon (FDP):
„Uns ist es wichtig Eltern und Schülern ein Angebot zu machen, das
es in der Bornheimer Schullandschaft bislang nicht gibt. Damit können
wir die Schüler auch auf das selbstständige Arbeiten beim Studium
frühzeitig vorbereiten.“ Für das neue System waren auch die
Grünen: „Wir sind nicht schlauer als die Schulgemeinschaft. Es ist
immer gut, wenn Eltern und Schüler eine Wahl haben. Wir unterstützen
das Ansinnen der Schulkonferenz“, so Manfred Quadt-Herte. Josef
Müller (UWG) wies noch einmal darauf hin, dass viele Vereine
beklagten, dass sie immer weniger Mitglieder hätten. Dem könnte das
System „Halbtag plus“ entgegenwirken.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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