Jugendakademie Walberberg
Trauer um Alexander Groß

Bornheim-Walberberg - Die Jugendakademie Walberberg trauert um Alexander Groß: Alexander
Groß, der von 1969 bis 1992 als Leiter der Jugendakademie Walberberg
gewirkt hatte, ist am 24. September verstorben.

Alexander Groß wurde 1931 als Sohn des vom Naziregime 1945 in
Berlin-Plötzensee hingerichteten christlichen Gewerkschafters
Nikolaus Groß geboren. Er war neben seiner Haupttätigkeit als Leiter
der Jugendakademie u.a. auch im Bensberger Kreis, bei Pax Christi, in
der Paulo-Freire-Gesellschaft, in der Chile-Solidaritätsarbeit und
beim NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus in Köln engagiert.

Die Gestaltung einer europäischen Friedensordnung nach den
Erfahrungen der faschistischen Herrschaft, Internationalität und
Dritte-Welt-Solidarität, die Integration der Impulse des 2.
Vatikanums und der „Theologie der Befreiung“ sowie der neuen
sozialen Bewegungen in das Bildungsprogramm der Jugendakademie waren
die Leitlinien des von
ihm wesentlich geprägten Bildungsprogramms.

Fast zum Alleinstellungsmerkmal unter den kirchlichen
Jugendbildungshäusern wurden die außerschulischen Bildungsoptionen
und -seminare auch für benachteiligte und sogenannte bildungsferne
Jugendliche.

Unter der Leitung von Alexander Groß entwickelte sich die
Jugendakademie nach der Gründungsphase durch die „Dominikanische
Frauengemeinschaft“ zu einer professionellen
außerschulischen Jugendbildungsstätte im Erzbistum Köln mit einem
außergewöhnlichen Profil. Sie wurde ein offenes Haus für
Jugendliche und junge Erwachsene aller Schulformen
und Gesellschaftsgruppen, einschließlich internationaler
Begegnungsarbeit und pädagogisch-theologischer Fachtagungen. Ihr
Programm umfasste politisch-theologische Zukunftsfragen, weit über
den bundesrepublikanischen und konfessionell-katholischen Horizont
hinaus.

Das Herz von Alex Groß schlug immer für „benachteiligte
Jugendliche“, überzeugt davon, dass diese, wie alle Menschen, durch
gemeinsames Nachdenken in der Lage sind, ihr Leben selbst in die Hand
zu nehmen und ein kritisch-emanzipiertes Bewusstsein für ihre
Situation und deren Veränderung zu entwickeln. 

Das Profil und die Eigenständigkeit der Jugendakademie innerhalb der
Jugendbildungsarbeit im Erzbistum Köln hat Alexander Groß als Leiter
und Geschäftsführer mit der Trägergruppe, seinen Kolleg*innen und
den Gruppen, die das Haus für ihre Bildungsarbeit nutzen,
unermüdlich verteidigt. „Seine Energie und Lebensfreude, seine
Zugewandtheit und Tatkraft bleiben uns auch heute ein Ansporn für die
Weiterführung der Arbeit der Jugendakademie“, so der heutige Leiter
der Jugendakademie, Reinhard Griep.

Alexander Groß blieb bis zu seinem Lebensende in solidarischer
Verbundenheit mit der Jugendakademie. Das Leitungsteam, die
Angestellten, der Trägerverein und die Freundinnen und Freunde der
Jugendakademie trauern in Verbundenheit mit den Angehörigen um einen
engagierten Kollegen und guten Freund. 

Reinhard Griep,
Leiter und Geschäftsführer der Jugendakademie   

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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