Klimanotstand in Bornheim ausrufen
Übergabe der Bürgeranträge um 5 Minuten vor 12 Uhr
Bornheim - (fes) „Klimaschutz jetzt.“ „Es gibt keinen Plan(et) B“,
„Machen jetzt – statt könnte, würde, hätte“: Mit Plakaten und
Transparenten forderte eine Gruppe von Eltern und Schülern vor dem
Rathaus, dass die Stadt Bornheim den Klimanotstand ausruft.
Dafür hatten die Vertreter der Initiative „Parents for Future“
und etliche Jugendliche zwei Bürgeranträge vorbereitet. Um ihrem
Ansinnen zusätzlichen Nachdruck zu verleihen, gingen sie am Freitag
pünktlich um 5 Minuten vor 12 Uhr in das Büro von Bürgermeister
Wolfgang Henseler, um eine Unterschriftenliste und die beiden
Bürgeranträge einzureichen.
31 Elternpaare aus Bornheim, Swisttal und Weilerswist hatten sich zu
dieser Aktion zusammen geschlossen, darunter Katharina Schneider aus
Sechtem und Angela Austermann aus Straßfeld unterstützt von Lina
Steingen, Vorsitzende der Bornheimer Grünen. Unterschrieben hatten
rund 50 Schülerinnen und Schüler des
Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums und der Europaschule. „Wir müssen
dringend etwas tun“, forderte Katharina Schneider, „wenn wir so
weiter machen fahren wir die Karre mit 200 Stundenkilometern gegen die
Wand.“
Damit rannten sie bei Bürgermeister Wolfgang Henseler durchaus offene
Türen ein. Henseler verwies auf zahlreiche Projekte, die die Stadt
Bornheim und auch die sechs linksrheinischen Kommunen gemeinsam in den
vergangenen Jahren auf den Weg gebracht hatten. Schon in den neunziger
Jahren wurde das erste Energieversorgungskonzept initiiert. Die sechs
Kommunen beschäftigen seit einigen Jahren mit Tobias Gethke einen
Klimaschutzmanager und bieten günstige Beratungen zum Energiesparen
für Bürger an. Der Bürgerantrag steht im Ausschuss für
Bürgerangelegenheiten am Dienstag, 10. September, auf der
Tagesordnung. Dann haben die Initiatorinnen des Antrages auch
Rederecht.
Nach der Sommerpause wird sich auch die Alfterer Politik mit der
Ausrufung des Klimanotstandes beschäftigen. Ein gemeinsamer
Bürgerantrag der Kreisverbände von Attac, des Naturschutzbundes
Deutschland (NABU) und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND)
erreichte den Gemeinderat nicht mehr rechtzeitig vor der jüngsten
Ratssitzung, so dass die Politiker auf Anregung der Verwaltung
mehrheitlich beschlossen hatten, die Entscheidung zu vertagen.
Gleichzeitig legt die Gemeinde in der zweiten Jahreshälfte Eckpunkte
zur Weiterentwicklung der Maßnahmen für Klimaschutz und
Nachhaltigkeit vor. Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) wertete es
als eine „Riesenchance“ durch die
„Fridays-for-Future“-Bewegung in Sachen Klimaschutz
weiterzukommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.